Rund 600 Partner und Besucher konnten sich in der Messe Nürnberg über die aktuellen Lösungen des Unternehmens informieren. Dazu zählten unter anderem Breitbandausbau, E-Mobility, Smart Office und technische Gebäudeausstattung. Neben einem Vortragsprogramm, Diskussionsrunden und zahlreichen Ausstellungsständen erfuhren die Besucher im Digital Lab, wie der Multitechnik-Dienstleister seine Services im digitalen Zeitalter weiterentwickelt. Ein virtueller Schweißlehrgang, das Üben schwieriger oder sicherheitskritischer Tätigkeiten mit Hilfe einer Virtual-Reality-Brille und Informationen rund um Künstliche Intelligenz, digitale Zwillinge, BIM und Indoor-Navigation ergänzten die Ausstellung.
Lösungen von Automation bis USV
Spie zeigte auf seiner Hausmesse Lösungen aus den vier Kompetenzfeldern Building Technology & Automation (Elektro-, HKLS- und Automatisierungstechnik), Information & Communication Services (Sicherheits-, Information-, Kommunikations- und Medientechnik), Transmission & Distribution (Leitungs- und Schaltanlagenbau, Kabel-, Kommunikations-, Gas- und Wassernetze sowie Elektromobilitätslösungen) und Technisches Facility Management und Energieeffizienz (Umzugsmanagement, Betrieb und Instandhaltung).
Hier konnten die Messebesucher sehen, dass sowohl Planung, Aufbau und Inbetriebnahme von Schnelllade-Infrastrukturen für E-Mobility als auch die Errichtung von Glasfasernetzen (Fiber to the Building) zum Portfolio gehören. Darüber hinaus ist das Unternehmen beim Thema Smart City (beispielweise Straßenbeleuchtung) und Smart Office (vernetzte Beleuchtung über Power over Ethernet, Sensorik und Licht via Datennetzwerk) engagiert. Nicht zuletzt bot die Messe Platz für Informationen rund um technische Gebäudeausstattung (Rechenzentrum, Gebäudetechnik, Lüftung, Sicherheitstechnik) und technisches Gebäudemanagement (Gebäudeleittechnik, Haustechnik, Klima, USV).
Mitarbeiter stehen im Fokus
Gauthier Louette, CEO von Spie S.A., und Markus Holzke, Geschäftsführer Spie Deutschland & Zentraleuropa, stellten sich im Rahmen des Presse-Roundtables der One Spie Messe 2019 den Fragen der Journalisten. Dabei hob Louette hervor, dass der Multitechnik-Dienstleister die Unabhängigkeit des börsennotierten Unternehmens, organisches Wachstum und die Digitalisierung als Erfolgsfaktor sehe. Letztere müsse über alle Hierarchiestufen hinweg bei den Mitarbeitern ansetzen: So habe Spie im vergangenen Jahr seine Beschäftigten mit 3.800 neuen Smartphones und Tablets ausgestattet. Um die digitale Transformation als einen Schwerpunkt der Unternehmensentwicklung zu realisieren, ist es jedoch mit der technischen Ausstattung allein nicht getan: "Der Altersdurchschnitt unserer Mitarbeiter liegt bei Mitte 40, deshalb setzen wir auf ‚Reverse Mentoring‘. Dabei schulen junge Mitarbeiter ihre älteren Kollegen."
Die vor über 100 Jahren in Frankreich ins Leben gerufene Pariser Gesellschaft für die Elektroindustrie (Société parisienne pour l'industrie électrique, kurz: Spie) baute die elektrische Infrastruktur der Métro in Paris auf. 1998 wurde ein Ableger in Deutschland gegründet, doch richtig bekannt wurde das Unternehmen hierzulande durch seine größeren Akquisitionen: 2013 übernahm Spie die Hochtief Service Solutions mit ihren Dienstleistungen im Technischen Facility- und Energie-Management, 2016 wurde mit der Firma SAG ein Dienstleister aus dem Segment Energie-Infrastruktur Teil des Konzerns. Inzwischen arbeiten europaweit 46.500 Mitarbeiter bei dem Unternehmen, 13.000 davon in Deutschland. Der Umsatz für das Jahr 2017 wurde von Spie auf 6,1 Milliarden Euro beziffert.
Junge Menschen für eine Ausbildung im Unternehmen zu gewinnen, ist nicht nur im Elektrohandwerk ein bekanntes Problem. Bei Spie konnte die Zahl der Azubis 2018 mit 278 neuen Lehrlingen allerdings sogar um 56 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. "Wer hier Erfolg haben will, muss anders als gewohnt an das Thema herangehen", erklärte Markus Holzke. "Wir sind in Schulen präsent, laden Schüler ein und schaffen eine vertrauensvolle Beziehung auch zu Hochschulen, wo wir Studierende für Master- und Bachelorarbeiten gewinnen."
Persönliche Bindung zum Unternehmen
Dennoch habe man auch bei Spie feststellen müssen, dass viele Azubis trotz unterschriebenem Ausbildungsvertrag kurzfristig wieder abspringen. "Hier muss man bereits vor dem Eintritt ins Unternehmen eine Bindung schaffen. Ein persönlicher Brief des Vorgesetzten, die Zusendung der Mitarbeiterzeitschrift, oder auch ein Familientag unterstützen dabei", lautete sein Rat. Auch über die Ausbildungszeit hinaus ein interessantes Arbeitsumfeld zu bieten, ist dabei ein dynamischer Prozess, gerade in Zeiten des Fachkräftemangels. "Der Fachkräftemarkt ist unglaublich umkämpft. Hier muss man seine Mitarbeiter permanent ansprechen, um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. Oft ist das Verhalten der Führungskräfte ausschlaggebend dafür, dass Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Deshalb ist die Entwicklung der Führungskräfte bei uns ein wichtiges Thema", erklärte der Geschäftsführer des Multitechnik-Dienstleisters. Doch was für den Vorgesetzten gilt, muss im ganzen Betrieb mitgetragen werden, findet Holzke: "Operative Disziplin und Bodenständigkeit gehört auf allen Ebenen des Unternehmens zum Geschäftsmodell. Der Techniker sollte sein Werkzeug nicht im Auto vergessen, wenn er im 18. Stock eines Gebäudes arbeiten muss."