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München und Hamburg laden ein

Zwei Normentagungen für die betriebliche Weiterbildung

Auf einen Blick Weiterbildung und Erfahrungsaustausch stehen hoch im Kurs bei den Fachleuten in Elektrohandwerk und Elektroplanung; dem Bedarf entsprechend, hat die Redaktion »de« zwei Normen­tagungen in München und Hamburg organisiert

Mit jeweils zehn Fachvorträgen bieten beide Seminarveranstaltungen den Teilnehmern die Möglichkeit, sich im direkten Kontakt mit Normenspezialisten über Neuentwicklungen und Anforderungen im Bereich der Normen und Vorschriften zu informieren
Normen und Vorschriften in der Elektro­installation und an diese angrenzende ­Bereiche in der Gebäude-, Energie- und Informationstechnik sind ständigen Veränderungen ausgesetzt. Die dynamische Entwicklung der Technik und die zunehmende Elektrifizierung anderer Gewerke und Markt­segmente schlagen sich auch hier nieder. Der Weiterbildungsdruck nimmt damit stetig zu. Kompakte Schulungsangebote, die eine Vielzahl von Themen behandeln können, sind daher gefragt. Mit den »Normentagen« hat die Redaktion »de« in den letzten Jahren ein solches Weiterbildungsangebot erfolgreich etabliert (Bild 1).

In Zusammenarbeit mit dem Landesinnungs­verband für das Bayerische Elektrohandwerk und dem Norddeutschen Fachverband Elektrotechnik in Hamburg wurde nun ein Vortragsprogramm entwickelt, das zwei Tage umfasst. Im Rahmen dieser praxisorientierten Seminarveranstal­tungen haben die Teilnehmer am 10. und 11.7.2019 in München sowie am 4. und 5.9.2019 in Hamburg die Möglichkeit, sich im direkten Kontakt mit Normenspezialisten über aktuelle Neuentwicklungen im Bereich der Normen und ­Vorschriften zu informieren. Die Redaktion »de« konnte erfahrene Referenten aus dem Bereich der elektrotechnischen Normung, Sachverständige sowie Experten aus der ­Industrie gewinnen, um ein vielfältiges und informatives Programm zusammenzustellen.

Unter anderem werden folgende Themen behandelt:
  • Aktuelle Änderungen in der Normenreihe DIN VDE 0100; TAB/TAR
  • Bestandsschutz von elektrischen Anlagen
  • Schutzmaßnahmen in der praktischen ­Anwendung
  • Elektrische Anlagen in Wohngebäuden: Aktuelle Gerichtsurteile
  • Normgerechte Erweiterung von Energie-Verteilern.
Die folgende Auswahl der in den Fachvorträgen behandelten Themen verdeutlicht die Praxisnähe und Relevanz des Programms.

Neue TAB und die Schutzmaßnahmen

Mit der neuen VDE-AR-N 4100, die zum 1.4.2019 veröffentlicht wurde, sind die technischen Inhalte der TAB der Energieversorger neu beschrieben worden. Das Thema Schutzmaßnahmen im Kapitel 11 beinhaltet die Erdung und den Überspannungsschutz. Nachdem der Überspannungsschutz nach DIN VDE 0100-443 für alle Gebäude gefordert und in der DIN VDE 0100-534 die Auswahl sowie der Einsatz von SPDs (Überspannungsschutzgeräte) beschrieben wurde, musste nun die Anwendung im Hauptstrom-Versorgungssystem geregelt werden. Im Vortrag von Oliver Born (Dehn + Söhne) wird in einigen Praxisbeispielen das Zusammenspiel der Normen behandelt.

Allstromsensitive RCD und AFDD

Bild 1: Die Teilnehmer der de-Normentagungen setzen sich intensiv mit den referierten Fachthemen auseinander und nutzen die Gelegenheit des direktes Erfahrungsaustausches untereinander
Bild 1: Die Teilnehmer der de-Normentagungen setzen sich intensiv mit den referierten Fachthemen auseinander und nutzen die Gelegenheit des direktes Erfahrungsaustausches untereinander
Elektronische Verbraucher und Frequenzumrichter mit Betriebsfrequenzen bis in den kHz-Bereich gehören heutzutage zum Standard in elektrotechnischen Anlagen. Mögliche Fehlerströme in diesen Anlagen können unterschiedlicher Natur sein: Neben herkömmlichen Wechselfehlerströmen treten immer häufiger auch glatte Gleichfehlerströme und Wechselfehlerströme mit Frequenzen ungleich 50 Hz auf. Fehlerstromschutzschalter des Typs A reichen dann nicht mehr aus, sie können diese gefährlichen Fehlerströme nicht exakt erfassen. Die VDE-Vorschriften und die Sicherheitsregeln der Berufsgenossenschaft fordern hier den Einsatz von Fehlerstromschutzeinrichtungen Typ B.

Gleich dreifachen Schutz bietet der Brandschutzschalter (Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtung, AFDD für Arc Fault Detection Device) von Doepke. Er kombiniert kompakt in nur drei Teilungseinheiten Fehlerstrom- und Leitungsschutz mit dem Schutz vor gefährlichen Fehlerlichtbögen. Erkennt das Zusatzmodul serielle oder parallele Fehlerlichtbögen, schaltet es den betroffenen Stromkreis ab. Fehlerlicht­bögen können zum Beispiel durch Defekte in der Verkabelung entstehen. Sie verursachen Hitze, die umliegende Materialien langfristig beschädigen und im schlimmsten Fall zu Bränden führen kann. Dieser Prozess kann sich – unbemerkt – über einen sehr langen Zeitraum, sogar bis zu Jahren – hinziehen. Wolfgang Sorg in München und Ralf Bruns in Hamburg (beide von Doepke) gehen in ihren Vorträgen auf diese Themen ein.

Betrieb von elektrischen Anlagen gemäß DIN VDE 0105-100

Der Betrieb von elektrischen Anlagen stellt den Betreiber immer wieder vor große Herausforderungen. Ein Schwerpunkt ist die transparente und nachvollziehbare Rollenverteilung aller beteiligten Akteure. Dabei sind auch die Fremd-/Partnerfirmen nicht außer Acht zu lassen. Die Bezeichnungen Anlagenbetreiber, Anlagenverantwortlicher und Arbeitsverantwortlicher gehören genauso in die Prozessbeschreibungen des Unternehmens, wie die wichtigen Begriffe Durchführungserlaubnis und Freigabe zur Arbeit. Leider gibt es in diesem Bereich noch einen recht großen Nachholbedarf bei vielen Wirtschaftsakteuren. Stefan Euler (Mebedo) gibt in seinen Ausführungen u.a. nützliche und rechtssichere Hinweise für betroffene Dienstleister.

BIM-Planung in der Elektro­installation

Bernd Günther, BIM Consultant beim Softwarehaus Data Design System, beschäftigt sich in seinem Vortrag mit der BIM-Planung in der Elektroinstallation. Dabei vermittelt er zunächst das erforderliche Grundlagenwissen zum Thema BIM und erläutert anschließend, wie sich die Arbeit mit der digitalen Arbeitsmethode von einer herkömmlichen Planung unterscheidet. Danach stellt der Referent die vielfältigen Vorteile des offenen Datenaustauschs (Open BIM) mit der Softwarelösung DDS-CAD vor. Ein anschauliches Praxisbeispiel zeigt zudem, wie Fachhandwerker die BIM-Methode optimal für ihre Zwecke nutzen können.

Qualität von Licht und Leuchten

Ein vielfältiges Themenspektrum rund um die Beleuchtungstechnik behandelt Dr. Claudius Noack, Dozent für Licht- und Messtechnik an der HAW Hamburg, in seinem Vortrag. Welche Themen genau behandelt werden, das entscheiden jeweils die Teilnehmer. Der Vortrag umfasst ein breites Spektrum an Themen – von der Lebensdauer über die Blaulichtgefährdung bis zu Farbwiedergabe und viele mehr.

Abendveranstaltung gibt Raum für den Erfahrungsaustausch

Bild 2: Die Abendveranstaltung bietet die Gelegenheit für den persönlichen Austausch 
mit Referenten und Teilnehmern
Bild 2: Die Abendveranstaltung bietet die Gelegenheit für den persönlichen Austausch mit Referenten und Teilnehmern
Beide Normentagungen bieten mit jeweils einer Abendveranstaltung die Möglichkeit, sich über das in den Vorträgen Gehörte auszutauschen. Das Netzwerken und der Erfahrungsaustausch sind für viele Teilnehmer ein willkommener Anlass, über die Fachvorträge hinaus, den eigenen Horizont zu erweitern. In München findet der Bayerische Abend im Hochhaus des Süddeutschen Verlages statt (Bild 2). In Hamburg wird das Traditions­segelschiff Rickmer Rickmers im Hamburger Hafen besucht.
de-Normentagungen 2019
Umfangreiches Normenwissen und die praxisnahe Anwendung von Vorschriften in der ­Elektroinstallation wird auf den beiden Normen­tagungen der Redaktion »de« in München und Hamburg vermittelt. Mit jeweils zehn Fachvorträgen mit anschließender Diskussion bieten beide Tagungen ein umfangreiches Themenspektrum. In den Pausen und während der Abendveranstaltungen gibt es ausreichend Gelegenheit für einen intensiven Erfahrungsaustausch.

Weitere Infos und Anmeldung:

www.de-normentagung.de
 
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Über den Autor
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Dipl.-Kommunikationswirt Roland Lüders

Redaktion »de«

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