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Multimedia-Pilotprojekt in Stuttgart-Asemwald

Medienversorgung aus einer Hand: Glasfaser-Internet, SAT-TV und Telefonie

Die Stuttgarter Wohnsiedlung Asemwald mit über 1100 Wohneinheiten; Quelle: Astra
Die Stuttgarter Wohnsiedlung Asemwald mit über 1100 Wohneinheiten; Quelle: Astra
Die in den 60er Jahren errichtete Wohnsiedlung Asemwald besteht aus drei großen Wohnhochhäusern mit einer Höhe von je ca. 70 Metern und 23 Stockwerken. In den gut 1100 Eigentumswohnungen wohnen etwa 1800 Bewohner. Anders als man es bei einer Hochhaussiedlung dieser Dimension vermuten würde, vermittelt sich hier jedoch keine abweisende und kalte Anonymität. Vielmehr scheint es zwischen den Bewohnern einen regen Austausch und ein fast dörfliches Miteinander zu geben. Begünstigt wird dies wohl auch durch die eher gehobene Ausstattung der meisten Wohneinheiten und den überdurchschnittlichen Anteil vieler ehemaliger Angestellter eines größeren örtlichen Automobilkonzernes. Die Wohnlage gilt in Stuttgart als durchaus angesehen. Seit ihrer Gründung ist allerdings das Durchschnittsalter der Bewohner deutlich gestiegen und die Zahl der Kinder gesunken. Im Jahr 2008 betrug der Altersdurchschnitt der Bewohnerschaft 61,0 Jahre – und war damit mit deutlichem Abstand der höchste im gesamten Stuttgarter Stadtgebiet.

Bestandsmodernisierung und zukunftsfähige Medienversorgung

Die Sat-Anlage mit 3 Parabolantennen versorgt die kompellet Wohnanlage; Quelle: Astra
Die Sat-Anlage mit 3 Parabolantennen versorgt die kompellet Wohnanlage; Quelle: Astra
Nach fast 50 Jahren ist allerdings so manches renovierungsbedürftig.  Dies gilt auch und im Besonderen für die Medienversorgung. Das überalterte Koax-Hausnetz mit Baumstrukturen aus den 70er Jahren entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen an eine zeitgemäße Multimediaversorgung. Durch die serielle Aufschaltung der Teilnehmer und eine mangelhafte Abschirmung der Koaxialkabel war der TV-Empfang in der Wohnstadt häufig schlecht. Immer wieder kam es zu Aussetzern im Bild, erinnert sich der Asemwald-Bewohner Wolfgang Kurz. Der Wunsch nach einer breiten Programmvielfalt in bester Bildqualität kam auf.

Neben der TV-Versorgung war auch der Internetzugang minderwertig, da lediglich über den klassischen Kupferdraht (DSL) in niedriger Qualität verfügbar. Der Bedarf an schnellem Internet ist nicht nur bei den jungen Bewohnern, sondern auch bei der älteren Klientel von Asemwald hoch. Die Perspektive für einen Bewohner-Infokanal oder Telemedizin fand zudem viele Befürworter in der Wohnstadt, wäre aber mit der bestehenden Infrastruktur nicht umsetzbar gewesen.

Freie Anbieterwahl durch offenes Glasfasernetz und SAT-TV

Blick auf die Wohnungsinstallation mit Internet-, Telefonie- und Sat-Anschluss, Quelle: Glasfaser-ABC
Blick auf die Wohnungsinstallation mit Internet-, Telefonie- und Sat-Anschluss, Quelle: Glasfaser-ABC
Um die Medienversorgung in der Wohnsiedlung zukunftsfähig zu machen, entschied man sich für eine Komplettlösung aus einer Hand, wie sie von Astra, Glasfaser-ABC und Global Connect angeboten wurde. Das offene Glasfaser-Hausnetz (FTTH) bietet neben der TV-Versorgung über Satellit auch zusätzliche Bandbreiten für alle anderen verfügbaren Informationsdienste. Anbietergebundene Triple-Play-Pakete werden somit überflüssig, da jede Wohneinheit den für sie passenden Dienstleister für Telefonie oder Internet auswählen kann.
Glasfaseranshclüsse im Keller der Wohnanlage; Quelle: MW
Glasfaseranshclüsse im Keller der Wohnanlage; Quelle: MW
In Asemwald wurde im Juli 2018 mit der Umrüstung auf Glasfaser begonnen. Im Zuge des FTTH-Ausbaus (Fiber to the home) wurde eine hausinterne Glasfaserverkabelung mit vier Fasern pro Wohnung verlegt. Dafür wurde eine Überbauung der vorhandenen Hausnetze mit der Glasfasertechnologie in den bestehenden Leerrohren vorgenommen. Dies hatte den Vorteil, dass die Modernisierungsarbeiten im Hintergrund ablaufen konnten und kaum bauliche Eingriffe notwendig waren. Die Installateure benötigten lediglich einen Wohnungszugang von etwa 20 Minuten. Durch effiziente Terminkoordination konnten so etwa 60 Wohnungen pro Woche umgerüstet werden. Wichtig war es dafür, dass alle Bewohner einer vertikalen Einheit gleichzeitig zu Hause waren. Die vorhandenen Koaxial-Hausnetze konnten beibehalten werden.

Für den Fernseh- und Radioempfang in sämtlichen Wohnungen wurde auf dem zentralen Verwaltungsgebäude eine optische Sat-ZF-Anlage mit drei 80 cm großen Parabolantennen installiert. Es können nun also alle über 1100 Wohneinheiten komplett über diese drei Antennen versorgt. Es sind also an den Hausfassaden und Balkonen keine zusätzlichen Satellitenschüsseln mehr nötig, was auch optisch ein großer Gewinn ist.

Ergebnis der Umrüstung

  • Nach der Umrüstung können die Bewohner nun unter 3.000 deutschen und internationalen Programme auswählen, die bereits heute in HD, Ultra HD und Dolby Digital verfügbar sind sowie die technische Voraussetzung für die nächste Qualitätsstufe in 8K-Auflösung bieten.
  • Es besteht freie Endgeräteauswahl.
  • Die Bedienung erfolgt ohne Receiver und nur mit einer Fernbedienung
  • Es besteht die Möglichkeit gleichzeitig auf bis zu acht unterschiedlichen TV-Geräten pro Wohnung zu schauen und aufzunehmen
  • Freie Anbieterauswahl für Telefonie und Internet durch offene Netze. Hier kann der Kunde zwischen zwei Internetgeschwindigkeiten wählen: 500 Mbit/s oder 1.000 Mbit/s.
  • Es sind nahezu unbegrenzte Bandbreiten verfügbar – alle Anbieter und Dienste parallel auf einem Universalnetz
  • Es gibt die Grundlage für neue Dienste und Zukunftstechnologien – insbesondere Hausnotruf oder Telemedizin, was besonders bei einer alternden Wohnbevölkerung an Bedeutung gewinnen wird
 

www.astra.de

www.glasfaser-abc.de

www.globalconnect.de

www.asemwald.de
Über den Autor
Autorenbild
Michael Wanner

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ASTRA Deutschland GmbH
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