Car-Sharing-Anbieter und Liefer-Services mit kurzen Wegen liegen vorn
Bei Unternehmen mit einem sehr hohen Anteil von durchschnittlich 80 % handelt es sich um neue Mobilitätsanbieter, wie etwa Car-Sharing-Firmen oder Autovermieter mit einem Fokus auf elektrischen Fahrzeugen. Auch lokale Dienstleister mit kurzen Fahrtwegen wie Liefer-Services oder Anbieter technischer Services nutzen E-Autos intensiv.Ein Anteil von 10 bis 20 % findet sich branchenübergreifend in Unternehmen mit ausgeprägten umweltorientierten oder sozialen Werten, bei denen ideelle Gründe im Vordergrund stehen. So findet sich in der Studie unter den dazugehörigen Unternehmen etwa eine Baufirma mit Fokus auf Solarenergie, eine Behindertenwerkstatt und ein IT-Unternehmen aus dem Bereich Smart Metering. Zu diesem Cluster gehören auch Logistik-Firmen, die Gabelstapler einsetzen – und zwar konsequent elektrisch: In diesem Segment sind fast 100 % E-Stapler im Einsatz. »Zwar sind E-Stapler nicht der typische Anwendungsfall für Elektroantriebe im Fuhrpark. An diesem Beispiel zeigt sich jedoch sehr gut, dass der Elektroantrieb für bestimmte Aufgabengebiete, in diesem Fall kurze Wege und möglichst geringe Emissionen im Arbeitsumfeld, hervorragend funktioniert«, erklärt Marcus Hennecke.
Zur Gruppe mit einem kleinen E-Anteil von ein bis zwei Prozent gehören große Firmen, die Erfahrungen mit der Elektromobilität sammeln wollen, wie OEMs oder OEM-Zulieferer. Hier sind in der Regel 10 bis 50 elektrische Fahrzeuge vorhanden. Eingesetzt werden sie in erster Linie für technische Testzwecke. Versicherungsunternehmen und IT-Firmen testen mit Hilfe von E-Autos hingegen neue Geschäftsmodelle.
Zurückhaltung wegen geringer Reichweite und hoher Kosten
Mit 80 % setzt die Mehrzahl der deutschen Unternehmen noch gar keine elektrischen Fahrzeuge in ihren Flotten ein. In der Befragung gaben sie folgende Gründe für die Zurückhaltung an: Entweder schätzen sie die Reichweite für die benötigten Zwecke als nicht ausreichend ein oder die Kosten als zu hoch. Dennoch ist der Anteil an elektrischen Fahrzeugen in deutschen Flotten innerhalb von zwei Jahren um 170 % gestiegen.»Unsere Analyse zeigt deutlich, dass die Elektromobilität in Fuhrparks deutscher Unternehmen in den Startlöchern steht und dass die Vorreiter unter den Unternehmen bereits auf elektrische Fahrzeuge setzen. Die heutigen Bedenken und Probleme wie geringe Reichweiten oder hohe Kosten werden schon bald der Vergangenheit angehören«, sagt Marcus Hennecke. So wird sich die Akkuleistung im Zuge der technischen Entwicklung in kurzer Zeit deutlich verbessern. Und der Ausbau der Ladeinfrastruktur wird die Reichweite elektrischer Fahrzeuge im öffentlichen Raum zusätzlich erhöhen. Eine genaue Analyse der tatsächlichen Fahrten in Unternehmen mit vielen E-Fahrzeugen hat zudem gezeigt, dass die Anzahl der Fahrten mit großer Entfernung häufig überschätzt wird. Auch die weitere technische Entwicklung wird zu einer Senkung der Kosten in der Elektromobilität führen.
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