Die Initiative Elektro+ gibt einen Überblick über die wichtigsten Schutzeinrichtungen:
LS-Schalter: Schutz vor Überlastung und Kurzschluss
Der Leitungsschutzschalter (LS-Schalter) schützt Kabel, Leitungen und die angeschlossenen Geräte vor den Folgen einer Überlastung. Diese kann entstehen, wenn beispielsweise besonders viele Elektrogeräte an einem Stromkreis betrieben werden. Die Leitung überhitzt sich und es entsteht ein Überlaststrom, der die Leitungsisolierung beschädigen kann. Der LS-Schalter unterbricht die Stromzufuhr, noch bevor der zu hohe Strom Schaden anrichten kann. Im Falle eines Kurzschlusses erfolgt die Auslösung des Schalters durch eine elektromagnetische Schnellauslösung.FI-Schalter: Schutz vor Fehlerströmen und elektrischem Schlag
Kommen jedoch elektrische Geräte mit Frequenzumrichter zum Einsatz, etwa moderne Waschmaschinen, Heizungs- und Wärmepumpen oder Induktionskochfelder, können bei einer Störung oder einem Defekt Fehlerströme mit Mischfrequenzen auftauchen. Sofern der Gerätehersteller dies in den Unterlagen fordert, ist dann ggf. ein FI-Schutzschalter Typ F einzusetzen. Dieser ist nicht nur in der Lage, Fehlerströme mit Mischfrequenzen zu erfassen, sondern er ist auch besonders unempfindlich gegenüber Stoßströmen, wie sie etwa bei Gewitter oder beim Einschalten bestimmter elektrischer Geräte vorkommen können.
Darüber hinaus gibt es den FI-Schalter Typ B. Diese Geräte können neben Fehlerströmen des Typs A und F auch Gleichfehlerströme erfassen und kommen zum Beispiel bei Photovoltaikanlagen oder Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge zum Einsatz.
FI/LS-Schalter: Kombinierter Schutz
Der FI/LS-Schalter ist eine Kombination aus Fehlerstrom- und Leitungsschutzschalter. Der kombinierte Schalter bietet gegenüber einem FI-Schalter, der vor mehreren LS-Schaltern sitzt, den Vorteil, dass bei einem Fehler nur der betroffene Stromkreis unterbrochen wird. Das erhöht die Verfügbarkeit der Elektroinstallation und die Übersichtlichkeit im Stromkreisverteiler.AFDD: Schutz vor Fehlerlichtbögen
Der AFDD, auch Fehlerlichtbogen-Schutzschalter genannt, schützt vor gefährlichen Fehler-lichtbögen. Diese entstehen beispielsweise bei schlechten Kontaktstellen an Klemmen oder bei Beschädigungen von Leitungen. Hier kann es zu einer punktuellen Hitzeentwicklung kommen, die das umliegende Material thermisch belastet und im schlimmsten Fall einen Brand auslöst. AFDDs können dies verhindern, denn sie analysieren kontinuierlich mit einem eingebauten Mikrocontroller das Frequenzbild des Stromes und schalten bei Auffälligkeiten den angeschlossenen Stromkreis sofort ab. AFDDs ergänzen somit die intelligente Brandprävention und schließen eine wichtige Sicherheitslücke.Überspannungs-Schutzeinrichtungen
Überspannungs-Schutzeinrichtungen stellen sicher, dass kurzzeitige Überspannungen, die durch Blitze oder das Schalten hoher Lasten wie beispielsweise Klimaanlagen entstehen, keine Schäden an der Installation, an den Betriebsmitteln oder den Endgeräten verursachen. Dafür kommen verschiedene Überspannungsschutzgeräte zum Einsatz, die von der Einspeisung bis zur Steckdose in die Elektroinstallation integriert werden. Sie sorgen im Rahmen eines abgestimmten Schutzkonzepts dafür, dass hochwertige und sensible elektrische Verbraucher wie Computer, Heizungssteuerungen oder Haushaltsgeräte nicht beschädigt werden und verhindern Folgeschäden durch einen möglichen Ausfall. Minimalanforderung ist der Einsatz eines Überspannungsschutzgerätes für die ins Gebäude eingeführten Stromversorgungsleitungen. Für ein umfassendes Schutzkonzept sollte gemeinsam mit dem Fachmann eine individuell abgestimmte Lösung gefunden werden.Fazit
Nur die Kombination verschiedener Schutzeinrichtungen gewährleistet einen optimalen Personen- und Brandschutz. Damit Schutzeinrichtungen im Ernstfall auch einwandfrei funktionieren, sollten diese gemeinsam mit der Elektroinstallation von Zeit zu Zeit von einem Elektrofachmann auf Funktion und Sicherheit hin überprüft werden.www.elektro-plus.com