Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage, an der sich rund 2000 E-Innungsfachbetriebe beteiligt haben, auf einen Blick:
- 58,6 % der Betriebe verzeichnen Umsatzrückgänge, bei 41,4 % hat die Krise (noch) keine Auswirkungen.
- Dort, wo sich die aktuelle Situation bereits auf die Geschäftslage auswirkt, beläuft sich der durchschnittliche Rückgang auf 44 %.
- Bei 15,1 % musste sich Personal aufgrund einer Infektion in Quarantäne begeben.
Maßnahmen der Betriebe
- 24,7 % der Unternehmen haben mit Arbeitszeitverkürzungen oder Ähnlichem reagiert, 75,3 % haben noch keine Mittel zur Arbeitszeitverkürzung angewendet.
- Von den Betrieben, die auf die Krise reagierten, nutzten 66,2 % den Abbau von Arbeitszeitkonten, 64,5 % ordneten Urlaub an, 52,9 % beantragten Kurzarbeit. 10,3 % haben Kündigungen ausgesprochen, 6,4 % schlossen ihren Betrieb komplett.
Staatliche Hilfen
- 21,7 % haben bisher staatliche Hilfen in Anspruch genommen.
- Bei der Form der Unterstützung wählten die Betriebe staatliche Zuschüsse (57,5 %), Steuerstundungen (41,5 %) und Kurzarbeitergeld (39,8 %) sowie Liquiditätshilfen (11,2 %).
- In Zukunft wollen 53,9 % der Unternehmen solche Instrumente nutzen und setzen dabei vor allem auf Kurzarbeitergeld und staatliche Zuschüsse
Lieferengpässe bei Produkten
- 30,7 % der Befragten haben Probleme, Produkte aus der Elektroindustrie zu beziehen.
- Engpässe gibt es vor allem im Bereich Licht und Beleuchtung (51,3 %), Gebäudeautomation (25,0 %), erneuerbare Energien und Elektrogeräte (je 19,3 %). Bei den Produktpreisen gab es bisher kaum Veränderungen.
Ausblick, offene Stellen und Preise
- Der Geschäftsklimaindex lag vor vier Wochen noch bei 88,2 Punkten gelegen, nun ist er auf 55,6 Punkte gesunken.
- 30,1 % der Betriebe bezeichneten ihre Geschäftslage als „gut“, in der Vor-Corona-Befragung waren es 78,8 %.
- 54,8 % gehen davon aus, dass sich die Geschäftssituation „verschlechtert“ oder „deutlich verschlechtert“ (vor vier Wochen: 7,8 %).
- Eine gleichbleibende Geschäftslage erwarten 23,7 % (Frühjahrsumfrage: 64,1 %).
- Eine Verbesserung erwarten 3,2 % – gegenüber 28,1 % der Frühjahrsumfrage.
- 31,7 % der Betriebe haben noch offene Stellen, im Februar 2020 waren es 65,7 %.
- 17,5 % reagieren auf die Krise mit einer Erhöhung ihrer Verrechnungspreise, 76,4 % wollen die Preise nicht erhöhen.
ZVEH-Hauptgeschäftsführer Ingolf Jakobi sagt dazu: „Die Ergebnisse unserer Befragung zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf die Elektrohandwerke zeigen, dass unsere Mitglieder bislang noch etwas weniger stark betroffen sind als andere Gewerke. Dies ist der Tatsache zu verdanken, dass die Geschäftssituation vor Ausbruch der Pandemie überwiegend gut war und dass viele Betriebe über Auftragspolster verfügten. Klar ist aber auch: Die Wirtschaftslage trübt sich auch in den Elektrohandwerken mit hoher Geschwindigkeit ein. Die Zahl derer, die staatliche Unterstützung beantragen werden, steigt. Und je länger diese Situation andauert, desto größer werden die Umsatzeinbrüche sein. Um den Schaden so gering wie möglich zu halten, ist es nun ganz wichtig, rechtzeitig über Exit-Strategien zu sprechen und Pläne zu entwickeln, wie sich die Wirtschaft nach Beendigung des Shutdowns ohne größere Verzögerungen wieder ankurbeln lässt.“
Aufgrund der dynamischen Entwicklung der Situation wird der ZVEH seine Befragung im weiteren Verlauf der Corona-Krise wiederholen.
Weitere wichtigen Informationen zu den Auswirkungen des Coronavirus auf das Handwerk und sonstige nützliche Informationen finden Sie ab jetzt unter www.elektro.net/corona. Diese Seite wird laufend aktualisiert.