Wer sich in seiner Betriebsgröße unter den besten drei Elektrohandwerksbetrieben Deutschlands wiederfindet, hat einen weiten Weg beim Deutschen Unternehmerpreis Elektrohandwerk 2020 hinter sich gebracht. Von 53 Bewerbungen konnten sich 19 Elektrohandwerksunternehmen für die Endrunde qualifizieren. Die Jury selektierte dann für eine weitere Runde insgesamt neun Bewerber für die drei Shortlisten, um daraus jeweils einen Preisträger je Kategorie zu ermitteln. Normalerweise haben die für die Shortlist nominierten Elektrohandwerksbetriebe im Anschluss an die Preisverleihung auf der light + building die Gelegenheit, ihre Urkunden in Empfang zu nehmen. Es werden auch Fotos gemacht, welche die meisten der Nominierten für ihre Marketingkommunikation nutzen. In diesem Jahr war dieser Programmteil der Preisverleihung leider nicht umsetzbar. Die Preisverleihung fand unter Pandemieschutz-Rahmenbedingungen statt, was eine Begrenzung der Teilnehmerzahl nach sich zog. Die Urkunden wurden den Nominierten per Post zugestellt.
Nominierte in der Kategorie A
Neben Wernz Elektro, dem Preisträger in der Kategorie A (bis 20 Mitarbeiter), konnten sich Elektro Gross aus Illingen-Uchtelfangen und das Elektrohaus Kaiser aus Häusern für die Shortlist bei den Kleinbetrieben qualifizieren.
Elektromeister Rüdiger Gross machte sich 1995 selbständig und hat seit 2005 den Elektrohandwerksbetrieb Elektro Gross aufgebaut. Dieser hat heute zehn Mitarbeiter und setzt auf qualitativ hochwertige Systemlösungen. Als Stützpunkthändler von Telenot und Siedle-Partner bietet Elektro Gross seinen Kunden Markenprodukte mit hohem Qualitätsstandard. Mit zahlreichen KNX-Projekten hat das Team von Elektro Gross ein Know-how aufgebaut, das immer mehr Smart-Home-Kunden zu schätzen wissen. Erste Beratungsangebote macht der Elektrofachbetrieb bereits auf seiner Homepage (www.elektro-gross.net) mit dem Lebensräume-Konfigurator. Darüber hinaus setzt der Fachbetrieb der Landesinnung Saarland auf umfassende Beratung durch seine geschulten Mitarbeiter. Überzeugt hat die Jury auch der hohe Digitalisierungsgrad im Unternehmen. Mit dem Aufbau eines digitalen Dokumentenarchivs und durchgängigen digitalen Arbeitsprozessen hat R. Gross in seinem Team das papierlose Büro etabliert.
Vom »Dorfelektriker zum ISO zertifizierten Sicherheits-Spezialisten« – mit diesem Slogan hatte sich das Elektrohaus Kaiser aus Häusern für den Deutschen Unternehmerpreis Elektrohandwerk beworben. Michael Kaiser umriss damit die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens in den letzten 50 Jahren. Heute hat das Unternehmen 14 Mitarbeiter und betreibt auch ein Ladengeschäft. Hier finden neben Verkauf und Beratung Marketing- und Serviceaktionen statt, z. B. eine eigene Hausmesse vor Weihnachten. Termintreue und Kundenorientierung prägen die Arbeit des Teams. Das hohe fachliche Niveau, auf dem seine Mitarbeiter arbeiten, sichert Michael Kaiser durch zielgerichtete Investitionen. Hierzu zählen neben professionellen Arbeitsmitteln vor allem die permanente Weiterbildung und ein persönliches Qualitätsmanagement für jeden Mitarbeiter. Die Qualitätsarbeit von Kaiser und vor allem das Know-how in Sachen Sicherheit sind landesweit gefragt. So wird das Errichterunternehmen von Überfall- und Einbruchmeldeanlagen im Adressnachweis der Polizei Baden-Württemberg geführt.
Michael Kaiser und seine Frau Maria freuten sich sehr über die Nominierung beim Unternehmerpreis (Bild 1).
Nominierte in der Kategorie B
Außer Elektro Dessecker, Preisträger in der Kategorie B (bis 40 Mitarbeiter), setzte die Wettbewerbsjury Buderus Services aus Neustadt am Rübenberge und Elektro Kossmann aus Moers auf die Shortlist bei den mittelgroßen Betrieben.
Als Matthias Müller die Buderus Service GmbH im Jahre 2004 mit ihren 12 Mitarbeitern übernahm, war diese insolvent. Der Entwickler von Sensoren und Elektronikkomponenten hat den Elektrohandwerkbetrieb seitdem mit Weitblick und Innovationsfähigkeit weiterentwickelt. Heute zählt der Betrieb 31 Mitarbeiter. Bemerkenswert ist dabei u. a. der multikulturelle Charakter der Belegschaft. Insgesamt 16 Nationalitäten sind im Unternehmen beschäftigt. Sehr wichtig in der Unternehmensentwicklung ist für M. Müller der Kooperationsgedanke. Dieser zieht sich intern durch die Projekte. Aber auch über Unternehmens- und Gewerkegrenzen hinweg wird die Kooperation gesucht und gelebt. So lassen sich Projekte umsetzen, die man alleine nicht stemmen kann. Mit seinem Elektronikunternehmen entwickelt Müller z. B. spezielle Bewegungssensoren für Bühnen. Früher wurden diese Komponenten lediglich verkauft. Mit Buderus Service können nun komplexe Errichtungs- und Wartungsaufträge umgesetzt werden. Ein hoher Qualitäts- und Nachhaltigkeitsanspruch wird von allen Mitarbeitern gelebt. Diese profitieren von ständiger Weiterbildung, abwechslungsreichen Projekten und Eigenverantwortung. Nachwuchs für den Elektrohandwerksbetrieb generieren Müller und sein Team u. a. auf Ausbildungsbörsen an Schulen, mit Praktikumsangeboten und die Teilnahme an Messen. Über die Nominierung freute sich das gesamte Führungsteam (Bild 2).
Kundenorientiertes Denken und die Mitarbeiterzufriedenheit zählen bei Elektro Kossmann in Moers zu den Leitlinien der Unternehmensführung. Thomas Lanisnik und Rainer Kossmann (Bild 3) führen gemeinsam den Elektrofachbetrieb, welcher 2002 gegründet wurde. Wir berichteten in »de«-Ausgabe 3.2018 über das Unternehmen, das heute 26 Mitarbeiter beschäftigt, wovon sich zehn in der Ausbildung befinden. Dieser hohe Anteil ist Beleg für die Zukunftsorientierung und dynamische Unternehmensentwicklung. Davon war auch die Wettbewerbsjury überzeugt.
Nominierte in der Kategorie C
Neben M. u. W. Schlecker, Preisträger in der Kategorie C (mehr als 40 Mitarbeiter), qualifizierten sich EFG Elektrotechnik Frank Günther aus Schwarzenbek und Elektro Maier aus Kirchweidach für die Shortlist der großen Elektrohandwerksbetriebe.
Beide Unternehmen sind führende Elektrofachbetriebe in ihren Regionen. EFG feierte 2019 sein 25-jähriges Jubiläum und beschäftigte zum Zeitpunkt der Bewerbung 86 Mitarbeiter.
Elektro Maier gibt es seit 1966 und hatte sich mit 66 Mitarbeitern beworben.
Beide Elektrohandwerksunternehmen sind bei den Betriebsabläufen in hohem Maße digitalisiert und investieren permanent in ihre Mitarbeiter. Ständige Weiterbildung, eine hohe Qualität bei Ausrüstung und Werkzeugen sowie ein vertrauensvoller Umgang miteinander prägen jeweils das hervorragende Betriebsklima.
Die Fachzeitschrift »de« hat in diesem Jahr erneut den Deutschen Unternehmerpreis Elektrohandwerk vergeben. Erfolgreiche Unternehmen konnten sich in drei Kategorien bewerben:
- Betriebe mit bis zu 20 Mitarbeitern
- Betriebe mit 21 bis 40 Mitarbeitern
- Betriebe mit mehr als 40 Mitarbeitern.
Die Jury hat am 4. und 5.2.2020 die Gewinner ermittelt und übergab die Preise am 1.10.2020 im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in München.
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