Bei Elektroinstallationen im Outdoorbereich gibt es oftmals folgendes Phänomen: Obwohl Verbindungsdosen oder Verteilergehäuse zumeist mit hoher Schutzart zum Einsatz kommen, sammelt sich mit der Zeit in ihrem Inneren Feuchtigkeit. Häufig lässt sich die Wasserbildung auf Kondensation zurückzuführen, die durch die hohe Schutzklasse sogar noch begünstigt wird. Für die Zuverlässigkeit der Anlage ist es daher entscheidend, die Entstehung von Kondensat, vor allem innerhalb von Gehäusen, zu verstehen und ihr effizient vorzubeugen.
Dichtigkeit ist nicht alles
Als Kondenswasser wird im Allgemeinen Feuchtigkeit bezeichnet, die sich an im Vergleich zur Umgebungstemperatur kühleren Gegenständen niederschlägt. Möglich wird dies, wenn wasserdampfhaltige Luft unter ihren Taupunkt abgekühlt wird, sodass weniger Feuchtigkeit in der Luft gebunden werden kann und in einen flüssigen Aggregatzustand übergeht. Deutliche Temperaturschwankungen begünstigen folgerichtig diesen Effekt, den erzeugte Verlustleistungen innerhalb von Gehäusen weiter verstärken. Kommen im Außenbereich besonders dichte Gehäuse zum Einsatz, entstehen bei einem starken An- oder Abstieg der Temperatur zudem Unterschiede in den Druckverhältnissen zwischen dem Gehäuse-Inneren und der Umgebung. So ist es möglich, dass feuchte Luft von außen in das Gehäuse gesogen wird, dort verbleibt und sich bei einer folgenden Temperaturerhöhung auf einer kalten Fläche, beispielsweise am Deckel, niederschlägt. Im weiteren Verlauf ergeben sich dabei zwei Probleme: Zum einen ist der Prozess der Kondensation innerhalb des Gehäuses nur bedingt reversibel. Zum anderen führt ein erhöhter Schutzgrad dazu, dass das Wasser nicht abfließen kann. Je nach Wassermenge und Kondensationshäufigkeit drohen erhebliche Schäden an bestehenden Elektroinstallationen wie Fehlfunktionen, Kurzschlüsse oder Ausfälle der Systeme.
Zirkulation und Druckausgleich
Besteht in der konkreten Anwendung der Gehäuse die Gefahr, dass Kondensation auftreten und sich damit Wasser ansammeln kann, müssen nach DIN VDE 0100-520 entsprechende Vorkehrungen für die Abführung von Feuchtigkeit getroffen werden. Hersteller bieten Kunden verschiedenes Zubehör an, mit dem ein kontinuierlicher Luftaustausch und Druckausgleich sowie das Ableiten von Wasser sichergestellt wird.
Verbindungsdosen der verschiedenen Spelsberg-Produktgruppen verfügen über ausbrechbare Kondenswasser-Öffnungen an den hinteren Gehäuse- bzw. Montageflächen. Damit auftretendes Kondensat durch diese entweichen kann, müssen bei der Montage entsprechende Schritte beachtet werden: Die Ausbrüche müssen so vorgenommen werden, dass sie im Installationszustand an der Unterseite des Gehäuses liegen. Darüber hinaus gilt es einen Wandabstand von 2 mm einzuhalten, damit das Wasser ausreichend Raum hat, um ungehindert abzufließen.
Werden allerdings erhöhte Anforderungen an den Berührungs- und Fremdkörperschutz des Gehäuses gestellt, sind Kondensat-Öffnungen nicht die richtige Wahl, sondern spezielle els-Belüftungsstutzen (BST). Die Produkte mit Labyrinthdichtung sind in der Größe M20 in grauer und schwarzer Ausführung erhältlich und können an der Unterseite sowie den Seitenflächen des Gehäuses eingebaut werden. Empfohlen wird eine Anordnung links und rechts in verschiedenen Höhen, die einen sogenannten „Kamin-Effekt“ erzeugt. Bei sachgerechter Montage bieten die BST M20 zudem einen Spritzwasserschutz nach IP44.
Dem Problem unterschiedlicher Druckverhältnisse begegnet Spelsberg mit seinem Druckausgleichelement (DAE) in der Größe M20. Die innen liegende Spezialmembranfolie ist luftdurchlässig, zugleich aber wasserdicht. So passen sich der Luftdruck innen wie außen kontinuierlich einander an, wodurch der beschriebene Kondensationseffekt ausbleibt.
Sicher belüftet
Speziell für den Fall extremer klimatischer Bedingungen, wie sie im Outdoorbereich auftreten können, hat Spelsberg das Belüftungselement Bel Air entwickelt. Dieses transportiert auftretendes Kondensat mittels seiner zwei Belüftungselemente in kürzester Zeit aus dem Gehäuse – und das unter Beibehaltung der hohen Schutzart IP65. Durch den Luftaustausch kann sich die Luft im Inneren kontinuierlich mit der Umgebung vermischen. Der permanente Druckausgleich entlastet zeitgleich die Dichtung und verhindert, dass mechanische Kräfte auf das Gehäuse einwirken. Während Lösungen wie Druckausgleichventile einen nennenswerten Druckunterschied zwischen Innen- und Außenraum benötigen, um kurzfristig einen Luftaustausch zu gewährleisten, wird dieser beim BEL Air auch in Einbausituationen mit nahezu konstanter Luftfeuchtigkeit und Temperatur aufrechterhalten. Bereits die sich im Inneren durch Einbauten erwärmende Luft genügt, um eine ausreichende Zirkulation zu bewirken.
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