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Funktionierendes Gesundheitsmanagement

Gesundheit der Mitarbeiter weiter denken als bisher üblich

Das Thema Gesundheit bekommt nach über einem Jahr Corona-Pandemie einen immer größeren Stellenwert. Nicht nur privat ist jeder von uns betroffen, indem er ­darauf achtet, die AHA-Regeln einzuhalten und sich testen zu lassen. Vor allem die betrieblichen Abläufe sind von Prävention und Vorsicht gekennzeichnet. Denn nur gesunde Mitarbeiter können die Aufträge der Kunden erfüllen und so die Elektrohandwerksbetriebe am Laufen halten.

Bist Du schon geimpft? Diese Frage wird auch im Elektrohandwerk in den nächsten Wochen und Monaten gewiss sehr häufig gestellt werden und damit die nächste Phase der Pandemiebekämpfung einläuten. Die systemrelevante Branche Elektrohandwerk durfte im ersten Lockdown 2020 weiter arbeiten und tut dies bis heute. Im Großen und Ganzen ist die Branche bisher sehr gut durch die Coronakrise gekommen. Kurzarbeit und Auftragseinbrüche sind eher die Ausnahme und nach einer kurzen und heftigen Konjunkturdelle im Frühjahr 2020 wurde kräftig aufgeholt. Wer als Elektrohandwerker viel zu tun hat und viel unterwegs sein muss, ist natürlich auch einem entsprechend hohen Infektionsrisiko ausgesetzt.

Dass die Impfungen erst jetzt die breite Bevölkerung und damit auch das Elektrohandwerk erreichen, kann man beklagen, es nützt aber wenig. Vielmehr gilt es nun in die Zukunft zu schauen und eventuell darüber nachzudenken, im Betrieb ein funktionierendes Impfmanagement aufzubauen. Dieses könnte mit dem vom Arbeitsschutz her bestens vertrauten Instrument der Gefährdungsbeurteilung aufgesetzt werden. Denn nichts anderes ist ja eine Coronainfektion – sie stellt eine Gefahr für die Gesundheit der Mitarbeiter dar, die es zu reduzieren gilt.

Impfende Betriebsärzte wird man wohl eher selten im Elektrohandwerk antreffen. Die Betriebsgrößen sind klein bis mittelgroß und der Einsatz von Betriebsärzten wohl eher großen Unternehmen vorbehalten. Obwohl Impfen ja eigentlich Privatsache eines jeden einzelnen Mitarbeiters sein sollte, haben auch die Elektrohandwerksunternehmen ein vitales Interesse daran, dass ihre Mitarbeiter gesund sind und vor den Gefahren einer Covid-19-Infektion geschützt werden. Das Angebot von Tests ist zwar auch ein Instrument. Da es aber bisher keine Testpflicht für Mitarbeiter gibt, bleibt hier durchaus ein Restrisiko bestehen.

Eventuell können Handwerkskammern oder Innungen dabei helfen, Impfangebote für ihre Mitglieder zu organisieren. Hier ließen sich durchaus kritische Massen erzeugen, damit sich der Einsatz von »Betriebsärzten« lohnt. Auf jeden Fall sollte die Information über den Impfstatus im Unternehmen erfasst sein, um eine Gefährdungsbeurteilung vornehmen zu können. Wer geimpft wurde, ist wohl nicht mehr ansteckend und kann sich daher anders (freier) im Büro, im Auto oder auf der Baustelle bewegen.

Generell wird sich das Gesundheitsbewusstsein in den Elektrohandwerksbetrieben verändern. Neben den Herausforderungen der Coronakrise lauern weitere Gefahren. So wird die psychische Belastung der Mitarbeiter immer häufiger ein Problem. Stress in Job und Familie führen immer öfter zu Überlastungserscheinungen und gefährden die Gesundheit. Auch Ernährung, Bewegung und Erholung werden immer wichtiger. Vor allem auch deshalb, weil Mitarbeiter im Schnitt immer älter werden und länger im Unternehmen bleiben. Einem funktionierenden Gesundheitsmanagement kommt also eine größere Bedeutung zu.

Über den Autor
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Dipl.-Kommunikationswirt Roland Lüders

Redaktion »de«

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