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100 Jahre H. Profitlich Elektromotoren GmbH

100 Jahre Profitlich Elektromotoren
100 Jahre Profitlich Elektromotoren
Bild 1: Firmengründer mit Hut und Mantel – Alexander Profitlich
Bild 1: Firmengründer mit Hut und Mantel – Alexander Profitlich

Das Jahr 1921 ist eine Zeit des Umbruchs. Mitten in diese von Armut und Arbeitslosigkeit geprägte Zeit hinein, verwirklicht Alexander Profitlich (Bild 1) seinen Traum vom eigenen Unternehmen. Der gelernte Elektromaschinenbauer gründet am 21. Juni die »Siegburger Elektro-Reparatur-Anstalt A. Profitlich«. Die Geschäftsidee von Alexander Profitlich ist so einfach wie genial: von stillgelegten Betrieben erwirbt er Elektromotoren, überholt sie und bietet sie wieder zum Kauf an.

Schon zwei Jahre später muss sich der schnell expandierende Betrieb nach neuen Räumlichkeiten umsehen. Man zieht in ein Gebäude an der Bonner Straße, das noch heute Stammhaus ist. Alexanders Sohn Hellmuth Profitlich (Bild 2) treibt die Expansion des Familienunternehmens durch Zukäufe in Düren und Euskirchen voran.

Bild 2: Der Vater des heutigen Inhabers – Hellmuth Profitlich
Bild 2: Der Vater des heutigen Inhabers – Hellmuth Profitlich

Seit 2012 leitet nun Joachim Profitlich (Bild 3) das Familienunternehmen in dritter Generation. Er ist gelernter Elektromaschinenbauer und Betriebswirt und beschäftigt 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon drei Auszubildende. Vom Haupthaus in Siegburg und der Zweigstelle in Euskirchen aus, betreut das Familienunternehmen Handwerksbetriebe und namhafte Unternehmen in der Eifel und im Großraum Köln.

Stillstand ist jedoch auch für ihn ein Fremdwort. Bereits zwei Jahre nach seinem Antritt als Geschäftsführer übernimmt er die J. Hupperich GmbH für Stromübertragungssysteme und Sonderschaltschrankbau. Damit kommen – außer den Standbeinen Reparatur, Wartung und Instandhaltung von Elektromotoren und Pumpenanlagen sowie der Handel mit Ersatzteilen – weitere Tätigkeitsfelder hinzu. Doch damit nicht genug. Man investiert bei Profitlich erneut in die Zukunft und will im Jahr 2022 an einen neuen und modernen Standort umziehen (s. Kasten »Neue Räumlichkeiten – bleibende Mitarbeiter«).

Neue Räumlichkeiten – bleibende Mitarbeiter
Bild 3: Freut sich schon auf das neue Gebäude – Joachim Profitlich
Bild 3: Freut sich schon auf das neue Gebäude – Joachim Profitlich

Im Jahr 2022 soll es soweit sein: Die H. Profitlich Elektromotoren GmbH zieht dann in die neuen Räumlichkeiten. Es wird quasi »auf der grünen Wiese« gebaut, da sich in Siegburg direkt kein geeigneter Standplatz fand. Ein 1100 m2 großer Gebäudekomplex soll energetisch optimiert sein. Neben einer Pelletheizung und einer Photovoltaikanlage will man zusätzlich eine Dachbegrünung sowie eine Regenwasserversickerung verwirklichen.

Das alles geschieht mit Blick auf die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit und die Attraktivität der Arbeitsplätze. Am neuen Standort sollen sich viele Arbeitsabläufe einfacher, schneller und kostengünstiger umsetzen lassen. Außerdem möchte man die Treue der Mitarbeiter, von denen manche seit Jahrzehnten bei Profitlich beschäftigt sind, entsprechend würdigen. »Vertrauen, Qualität und Zuverlässigkeit sind mir wichtig«, betont Joachim Profitlich und zielt damit auf sein wichtigstes Geschäftsprinzip ab.

Die Mitarbeiter danken es ihm mit ihrer Treue zum Familienunternehmen. Peter Stiller ist als Elektromaschinenbauer bereits über 40 Jahre bei Profitlich: »Das Interesse an Elektrik und Motoren liegt mir in den Genen – bei uns in der Familie gab es in mehreren Genera­tionen immer Elektriker.« Und Manfred Roggenbruck zählt mit seinen Betriebsjahren – seit 1974 ist er dabei – quasi zum Inventar und meint zu seinem Job: »Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich und voller Herausforderungen – es ist ein gutes Gefühl, Kunden schnell und verlässlich helfen zu können.«

Fragen an Joachim Profitlich

»ema«: Herr Profitlich, haben Sie Ihren Großvater – den Gründer der Firma – noch gekannt?

J. Profitlich: Nein, da er in meinem Geburtsjahr gestorben ist, habe ich ihn nicht mehr bewusst erlebt. Als Erinnerung an ihn gibt es Fotos und wir haben hier ein großes Porträtbild in der Firma hängen (Bild 1). Was ich natürlich weiß, ist, dass er das Unternehmen hier (Siegburg) in der Bonner Straße in einer Garage gegründet und alles dann seinen Lauf genommen hat.

»ema«: Was bringt Ihrer Meinung nach ein gut aufgestellter Elektromaschinenbauerbetrieb mit?

J. Profitlich: Man benötigt auf jeden Fall top ausgebildete Mitarbeiter, die auf dem heutigen Stand der Technik sind. Das bedeutet, dass das, was gegenwärtig in der Industrie eingesetzt wird, den Mitarbeitern bekannt sein muss und an diesen Bestandteilen müssen sie ausgebildet sein.

»ema«: Was hat sich für Sie, in Ihrem Arbeitsbereich, in den vergangen Jahren verändert?

J. Profitlich: Da denke ich vor allem an die Steuerungen. Wir müssen uns inzwischen viel mehr in die Anlagen des Kunden reindenken können. Wenn wir beispielsweise ein Bauteil im Sinne von »Retrofit« austauschen, müssen wir dazu zunächst die komplette Anlage in ihrer Gesamtheit verstehen, um dann den passenden Motor anbinden zu können.

Dazu kommt, dass bei unseren Kunden immer mehr Personal abgebaut wird, was wir aber wiederum als Chance sehen und uns entsprechend präsentieren können. Das bedeutet, wir machen mittlerweile viel mehr Wartung vor Ort wie Auswuchten, Frequenz­analyse oder optisches Ausrichten der Maschine.

»ema«: Haben Sie Fälle, in denen sich für Sie ein Auftrag nicht mehr rechnet und Sie gleich abwinken und ihn nicht annehmen? 

J. Profitlich: Auf jeden Fall, weil z. B. die neuen Motoren immer günstiger werden. Dann gab es ja vor wenigen Wochen den Fall, dass das Containerschiff im Suez-Kanal havariert ist. Das wirkt sich auch auf uns aus, und ich bin mir sicher, dass das andere Betriebe auch zu spüren bekommen, weil einfach die Ersatzteile fehlen. Durch die derzeitige Pandemie sind wir wiederum ganz gut durchgekommen, weil wir als Elektromaschinenbauer meiner Meinung nach systemrelevant sind. Überall laufen Pumpen, Motoren etc., ob das die Feuerwehr oder ein Fertigungsbetrieb ist. Gibt es dort einen Ausfall, müssen wir da sein.

»ema« Welche Dinge sind für Sie für die kommenden Jahre wichtig, um weiter am Markt bestehen zu können?

J. Profitlich: Wir müssen, wie schon erwähnt, technisch auf dem Stand der Dinge bleiben. Das, was beim Kunden verwendet wird, müssen wir erkennen, uns damit auseinandersetzen, darauf geschult sein und können nie auf dem jeweils gegenwärtigen Stand stehenbleiben.

Auch intern wollen wir uns verändern und energieeffizienter werden (s. Kasten »Neue Räumlichkeiten – bleibende Mitarbeiter«), um auch in Zukunft einen marktgerechten Preis anbieten zu können. Außerdem ist der Nachwuchs sicherlich als Thema sehr wichtig. Für mich als Arbeitgeber stellt sich die z. B. die Frage »Wie attraktiv ist der Arbeitsplatz, den ich anbiete?« Hier müssen wir bereit sein, sowohl zeitlich als auch kapitalmäßig zu investieren.

»ema«: Herr Profitlich, vielen Dank für Ihre offenen Worte und alles Gute für die Zukunft!

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Über den Autor
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Marcel Diehl

Redaktion »de«

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Siegburg
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