Bereits im Alter von 27 Jahren führte sein Weg zu Hekatron nach Sulzburg. Damals hätte wohl kaum jemand daran geglaubt, dass Peter Ohmberger das Technologieunternehmen später knapp 20 Jahre lang erfolgreich führen würde. Doch nach seinem Start als Programmierer und Betreuer für elektronische Testsysteme, eroberte er zunehmend die Produktionswelt und wuchs schnell zur Führungskraft heran. Über den Prüfmittelbau und das Qualitätswesen folgten schließlich immer neue Aufgaben bis hin zur Ernennung zum Produktionsleiter.
Damit führte Ohmberger ab 1994 nicht nur 185 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, sondern verantwortete auch einen Umsatz von ca. 27 Millionen Euro. „Dies alles wäre ohne die großartige Leistung all meiner Vorgänger und das außergewöhnliche Engagement jeder einzelnen Kollegin und jedes einzelnen Kollegen in dieser Zeit nicht möglich gewesen“, wie Peter Ohmberger immer betont.
Erstens kommt es anders…
Als Prokurist und Mitglied der Geschäftsführung nahezu am beruflichen Gipfel angekommen, kam es im Jahr 1999 aufgrund einer strategischen Unstimmigkeit jedoch überraschend zur Trennung – die aber nur von kurzer Dauer war. Nach nur drei Jahren Selbstständigkeit sollte Peter Ohmberger als neuer Geschäftsführer das in Schwierigkeiten geratene Unternehmen aus der Krise führen. Gestützt vom großen Vertrauen der Belegschaft, erfolgten mutige Entscheidungen und der Weg zurück in die Erfolgsspur, welche über die Jahre hinweg nicht abriss: 2020 schließen die Hekatron Unternehmen am Standort Sulzburg mit einem konsolidierten Umsatz von 204 Millionen Euro ab und beschäftigen über 950 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.
Der Mensch ist der Zweck
In seiner Zeit als Geschäftsführer hat Ohmberger das Unternehmen besonders durch seine menschliche Seite geprägt. Bis heute beschreibt er das Verhältnis zu „seiner“ Hekatron aufgrund seiner Gefühle, Leidenschaft, Begeisterung und Zuneigung gerne als eine Art „Liebesbeziehung“. Gemeinsam mit allen seinen „Weggefährtinnen und Weggefährten“, wie er seine langjährigen Mitarbeitenden vertrauensvoll nennt, ist es ihm gelungen, die Firma groß zu machen. Gemeinsam Arbeitsthemen erkennen und festlegen, Wertschätzung und Zugehörigkeit vermitteln, den Mitarbeitenden einen Sinn in ihrer Aufgabe aufzeigen und damit Begeisterung wecken sowie die entstehende positive Energie bündeln und auf das gemeinsame Ziel lenken - das war sein Schlüssel zum Erfolg.
Zeit für neue Vorhaben
Nach knapp 20 Jahren wird Peter Ohmberger zum Jahresende die Verantwortung an Petra Riesterer abgeben. Bewusst wurden in enger Zusammenarbeit mit der Gruppenleitung in der Schweiz die Weichen für seine Nachfolge sehr früh gestellt. Mit dem 46-jährigen „Eigengewächs“ Petra Riesterer konnte dafür seine Wunschkandidatin gewonnen werden. „Ich hatte gehofft, ihr das Ruder in einer ruhigeren Phase übergeben zu können, doch ich bin mir sicher, dass sie mit ihren Fähigkeiten jetzt genau die Richtige ist – so wie ich es Anfang der 2000er Jahre war“, ist der 64-Jährige überzeugt.
Für seinen neuen Lebensabschnitt hat Ohmberger sich einiges vorgenommen. Dabei freut er sich besonders darauf, mehr Freiheiten und weniger Verpflichtungen zu haben. Er wird pro Woche mit deutlich reduziertem Umfang in der Zentrale der Securitas Gruppe in der Schweiz tätig sein und sich im Unternehmensbereich Alarm- und Sicherheitssysteme mit dem „Gebäude der Zukunft“ auseinandersetzen.
Peter Ohmberger wurde 1957 in Freiburg geboren und wuchs in Denzlingen auf. Nach seinem Hauptschulabschluss absolvierte er von 1972 bis 1974 eine Lehre als Elektroinstallateur. Im Anschluss an den Grundwehrdienst machte er von 1980 bis 1984 nebenberuflich eine Ausbildung zum staatlich geprüften Elektrotechniker und erwarb parallel die Fachhochschulreife. Im gleichen Jahr feierte Ohmberger seinen Einstieg bei der Firma Hekatron als Programmierer und Betreuer für elektronische Testsysteme. Er schloss er nebenberuflich ein Studium zum Diplom-Betriebswirt (FH) ab. Peter Ohmberger engagiert sich ehrenamtlich als Mitglied im Zentralvorstand des ZVEI.