Auch in einem Ernstfall, wenn eine Paniksituation eintritt, muss die technische Ausstattung der Tür der Situation jederzeit gewachsen sein. Für öffentliche Einrichtungen gilt: Jeder muss im Notfall das Gebäude zügig verlassen können. Winkhaus hat für solche Aufgaben die Anti-Panik-Verriegelung „paniclock AP4“ entwickelt. Das System sichert sowohl ein- als auch zweiflügelige Außentüren für Flucht- und Rettungswege.
Eine hohe Flexibilität zeichnet die Lösung aus: So kann für einflügelige Türen gemäß EN 179 dieselbe Verriegelungsvariante verwendet werden, wie für Türen, die den Anforderungen der EN 1125 entsprechen. Ebenso flexibel zeigt sich die Anti-Pankik-Verriegelung im Zusammenspiel mit Profilzylindern: Es können Zylinder sowohl mit als auch ohne Freilauffunktion eingebaut werden.
Viele Kombinationsmöglichkeiten
Das Programm von „paniclock AP4“ hält für alle relevanten Variationen von Notausgangs- und Fluchttüren (B, D, E*) passende Lösungen bereit. Gleichermaßen groß sind auch die Kombinationsmöglichkeiten mit Zubehörteilen wie Griffen und Stangen vieler namhafter Hersteller.
Mit der Umschaltfunktion B mit geteilter Nuss und einem Drücker sowohl auf der Innen- und als auch auf der Außenseite sorgt die Lösung dafür, dass der Fluchtweg jederzeit offen ist und umgekehrt von außen kein Unberechtigter Zutritt hat. In dieser Ausstattung bietet sich eine solche Tür besonders für Schulen an. Schließberechtigte wie Lehrer oder Hausmeister können morgens über den Schließzylinder den Außendrücker der Tür aktivieren und abends wieder ausschalten. So ist in den Nachtstunden der Zugang von außen verwehrt. Von innen lässt sich die Tür rund um die Uhr als Fluchtweg öffnen.
Variante eigens für Kindergärten
Speziell für Kindertagesstätten entwickelte Winkhaus mit der Notausgangs-Verriegelung „paniclock AP179 AV3OR KG“ eine Variante für unterschiedlich hoch sitzende Türgriffe. Sie sperrt in den Nachtstunden der Zugang von außen und öffnet die Tür als Fluchtweg von innen rund um die Uhr.
Die Technik arbeitet auf der Innenseite mit zwei Griffen in unterschiedlichen Höhen. Beide Griffe lassen sich jeweils mit nur einer Handbewegung und geringem Kraftaufwand betätigen. Erwachsene bedienen die Tür wie gewohnt – aber in einer komfortablen Griffhöhe von 1,55 m. Für Kinder ist der niedriger angebrachte Griff leicht erreichbar. Er löst jedoch einen Alarm aus, wenn er bedient wird, um zu verhindern, dass Kinder unbeaufsichtigt auf die Straße laufen. Zu diesem Zweck ergänzt ein Einhand-Türwächter (GfS oder Deni) den unten sitzenden Griff. Das Element wird unterhalb der Türklinke angebracht und verschiebt sich, sobald diese betätigt wird. In dem Moment ertönt ein Alarm oder je - nach Türwächter-Modell – erfolgt auch eine Meldung ans Hausnetzwerk.
Die Notausgangs-Verriegelung „paniclock AP179 AV3OR KG“ bietet unterschiedliche Anwendungsvarianten – darunter auch spezielle Lösungen für die Hol- und Bringzeiten. Die Kombination mit der motorischen Sicherheits-Türverriegelung „Winkhaus bluematic EAV“ ist ebenfalls möglich. So ausgestattete Türen können – nach einem Klingelzeichen der Besucher – von innen per Knopfdruck geöffnet werden.
Zutritt intelligent unter Kontrolle
Das Sicherheitskonzept einer Bildungseinrichtung muss auch die Schließanlage im Blick haben. Immer öfter regeln elektronische Systeme, wer wann das Gebäude und bestimmte Räume betreten kann. Das spart Kosten bei Schlüsselverlusten, Umstrukturierungen in der Organisation oder Erweiterungen von Gebäuden. Denn elektronische Zutrittskontrolle schenkt Flexibilität und punktet mit geringeren Betriebskosten.
Für solche Anwendungen bietet Winkhaus die elektronische Zutrittsorganisation „bluesmart“. Mit einem umfangreichen Komponenten-Programm lassen sich maßgeschneiderte Lösungen konzipieren, die speziell auch auf die Anforderungen von Bildungseinrichtungen und Kitas zugeschnitten sind.
Virtuelle Vernetzung und passiver Schlüssel
Die Lösung „bluesmart“ arbeitet optional mit einem so genannten virtuellen Netzwerk. Im Gegensatz zu konventionellen Online-Zutrittskontrollsystemen können daher aufwendige Verkabelungen, eine Vielzahl von Umsetzern oder störanfällige Funkstrecken entfallen. Die Anlage ist schnell und unkompliziert installiert, denn bei Nutzung des virtuellen Netzwerks sind lediglich die Aufbuchleser online angebunden. Ihre Aufgabe ist es, Befehle aus der Verwaltungssoftware im virtuellen Netzwerk zu verteilen.
Die Informationen zwischen den elektronischen Komponenten überträgt das System schnell und kabellos. Überträger ist der „bluesmart“-Schlüssel. Er ist batterielos, beständig gegen Sterillium, wasserdicht (IP68) und trägt einen RFID-Chip im Inneren. Den Nutzern bietet er die gewohnte Handhabung: Der berechtigte Schlüssel wird in den Zylinder eingeführt und gedreht – schon zieht die Falle zurück. Da kein Knauf berührt werden muss, unterstützt diese Lösung auch die Hygiene im Alltag.
Geht einmal ein Schlüssel verloren, ist kein Schließanlagenaustausch erforderlich. Denn die individuellen Zutrittsberechtigungen werden an einem zentralen PC in der Einrichtung mit Unterstützung der Software „bluecontrol“ verwaltet und mit wenigen Mausklicks geändert. Das Sperren eines vermissten Schlüssels wird im virtuellen Netzwerk ebenso schnell wirksam wie Änderungen von Zutrittsberechtigungen.
Türzylinder ohne Angriffsfläche
Die Elektronikzylinder kommen ohne Knäufe aus und sind daher in den meisten Fällen flächenbündig. Das mindert die Quetschgefahr von Kinderfingern am Türrahmen und die Verletzungsgefahr beim Sport in der Halle. Auch für versehentliche oder bewusste Beschädigungen bieten knauflose Türzylinder wenig Angriffsfläche. Da die elektronischen Zylinder die gleichen Abmessungen haben wie mechanische Profilzylinder, müssen für die Umrüstung keine Türen umgebaut werden.
Um Objekte vor Einbruch zu schützen, entwickelte Winkhaus elektronische Profilzylinder, die in die VdS Klasse BZ+ eingestuft sind. Sie dienen der Außenhautabsicherung und sind für sicherheitskritische Bereiche im Gebäudeinneren geeignet. Darüber hinaus bietet das „bluesmart“-Programm zur Minimierung der Gefahren in Paniksituationen die Anti-Panik-Zylinderfamilie „BS XX/18“. Diese sind speziell für den Einsatz in Anti-Panik-Mehrfachverriegelungen nach neuer Bauart konzipiert. Hierzu zählen die aktuellen Verriegelungen „paniclock AP4“ ebenso wie andere im Markt verfügbare Systeme. Dieses Zusammenspiel gewährleistet im Notfall freie Wege nach draußen gemäß DIN EN 179 und DIN EN 1125.
Schutz im Amokfall bietet der elektronische Zylinder „BS 04 S10 MK“. Dieser ermöglicht es jedem im Raum, die Tür auf der Innenseite mittels Knauf zu verschließen. Zur Öffnung der Tür von außen wird ein berechtigter Schlüssel benötigt, um zu vermeiden, dass sich ein Amokläufer frei im Gebäude bewegen kann. Eine spezielle Kupplung sorgt übrigens dafür, dass mit der Technik keine Streiche gespielt werden können.
Die Panikfunktion B mit beidseitigem Drücker ist für Gebäude mit Publikumsverkehr konzipiert: Der Drücker innen besitzt eine klassische Panikfunktion, der Drücker außen kann nach Bedarf mechanisch aus- oder eingekuppelt werden. Die Kupplung der beiden Drücker erfolgt über eine geteilte Nuss.
Die Panikfunktion D ist eher für reine Fluchttüren vorgesehen, die sonst nicht genutzt werden: Mit einer klassischen Panikbetätigung von innen wird nicht nur die Tür geöffnet, sondern auch der äußere Drücker eingekuppelt – zum Beispiel um ein Zurückflüchten oder den Zugang durch die Feuerwehr zu ermöglichen.
Die Panikfunktion E ist für Türen, zu denen nur ein definierter Personenkreis Zugang hat, konzipiert (Firmengebäude). Außen ist ein Blindschild oder ein Knopf montiert, die Öffnung ist nur mit dem Schlüssel möglich. Von innen bietet sie die klassische Panikfunktion über den Drücker.