Durch die integrierten Regelalgorithmen der Heizkörperthermostate erfolgt der Abgleich am Heizkörper automatisiert, ohne dass dazu eine Konfiguration notwendig ist. Die Untersuchungen des Fraunhofer IEE haben u.a. gezeigt, dass der Durchfluss überversorgter Heizkörper von den Thermostaten nach einer kurzen automatischen Lernphase selbsttätig abgeregelt wird. Ein Überschwingen der Raumtemperatur über die Solltemperatur wird vermieden. Der Durchfluss einzelner Heizkörper wird laufend gemäß dem aktuellen Raumwärmebedarf und der variierenden hydraulischen Verhältnisse durch die selbstlernende Funktion an die momentanen Erfordernisse angepasst. Die Aufheizgeschwindigkeit in überversorgten Räumen gleicht sich selbsttätig an normal versorgte Räume an und entspricht somit einem adaptiven hydraulischen Abgleich an Heizkörpern.
Fachbetriebe können dem Kunden somit statt Ventiltausch und statischem hydraulischen Abgleich am Heizkörper eine smarte Einzelregelung der Räume mit dynamischem, adaptivem Abgleich zu vergleichbaren oder sogar günstigeren Konditionen anbieten – bei gleichzeitig geringerem Zeitbedarf.
Beim Tausch der Heizung stellt der hydraulische Abgleich – wenn er denn korrekt erfolgen soll – eine Herausforderung dar. Bei mechanischen Thermostatventilen ist eine Ventilvoreinstellung notwendig, für die genaue Daten von Rohrnetz und Heizkörpern erforderlich sind. Selbst im Neubau können entsprechende Daten nicht immer als sicher angenommen werden. Bei Bestandsbauten sind Dimensionen, Längen, Bögen und Leitungsführung der Rohre kaum bekannt. Da in Bestandsbauten üblicherweise keine voreinstellbaren Ventile montiert sind, müssen dort die Ventile meist an allen Heizkörpern ausgetauscht werden. Für den Kunden bedeutet dies erhebliche Kosten, die zu den Kosten für den eigentlichen hydraulischen Abgleich hinzukommen.
Die zum Ventiltausch notwendigen Arbeiten betreffen alle Räume im Haus. In Bestandsbauten finden sich in der Praxis alle Formen der Rohrverbindungen und Ventiltypen aus mehr als den letzten 50 Jahren.