Gleichsam stieg die Zahl der Mitarbeitenden zum Stichtag 30. September 2022 um 10,2 % auf weltweit 5.055 Beschäftigte. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) erhöhte sich auf 132,9 Mio. €.
»Wir haben bei Lapp ein neues Kapitel aufgeschlagen und unser Unternehmen in einem schwierigen Umfeld robust und zukunftsfähig aufgestellt. Kern unserer Transformation sind die kontinuierliche Stärkung unserer Innovationskraft, ein besonderer Fokus auf Services sowie ein umfangreicher Kulturwandel, der unser Unternehmen noch schneller, agiler und nachhaltiger macht«, betont Matthias Lapp, Vorstandsvorsitzender der Lapp Gruppe. Für das laufende Geschäftsjahr (2022/2023) ist Matthias Lapp realistisch. »Gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern war das letzte Jahr eine echte Herausforderung. Wir gehen davon aus, dass das so weitergeht – wir investieren konsequent in die Zukunft.«
Solide Vermögens- und Finanzlage
Lapp hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/2022 das Umsatzplus aus dem Geschäftsjahr 2020/21 noch einmal übertroffen. Der Umsatz erhöhte sich um 441 Mio. € (+31 %) auf 1.864 Millionen €. An dieser Umsatzsteigerung waren mit rund 6,5 % der gestiegene Kupferdurchschnittskurs sowie Währungsentwicklungen (+1,9 %) beteiligt. Bereinigt um diese Kupfer- und Währungseffekte ergibt sich immer noch ein deutlicher Umsatzzuwachs von 22,6 %. »Dieses Wachstum war im Wesentlichen auf höhere Kapazitäten und Marktanteilsgewinne in unseren Fokusmärkten in Kombination mit gestiegenen Marktpreisen zurückzuführen. Hinzu kamen allgemeine Nachholeffekte entlang der Lieferketten«, erklärt Finanzvorstand Jan Ciliax.
Die Unternehmensgruppe hat in allen drei Regionen von Lapp kräftig zugelegt:
- EMEA (Europa, Naher und Mittlerer Osten, Afrika), mit rund zwei Drittel Anteil am Konzernumsatz die wichtigste Region, verbesserte sich um 29,4 % auf 1.352 Mio. €.
- In der Region Amerika (USA, Mexiko, Kanada, Südamerika) schnellte der Umsatz auf 192 Mio. € in die Höhe – ein Plus von 40,2 %.
- Und in der Region APAC (Asien, Pazifik, Ozeanien) kletterte der Umsatz um 32,7 % auf 320 Mio. €.
Da der Auftragseingang von Lapp im Jahresdurchschnitt bei +6,5 % über dem Umsatz lag, erhöhte sich zudem der Auftragsbestand zum Bilanzstichtag am 30. September 2022 auf 356 Mio. € und lag damit deutlich über dem Vorjahresstichtag.
Das Ergebnis vor Steuern (EBT) erhöhte sich auf 132,9 Mio. € und die Umsatzrendite um 1,5 Prozentpunkte auf 7,1 %. Der signifikante Margendruck durch gestiegene Material- und Logistikkosten konnte durch eine verbesserte Kapazitätsauslastung in den Fabriken sowie einem nur unterproportionalen Anstieg der Personalkosten und sonstigen Aufwendungen ausgeglichen werden. Die Eigenkapitalquote lag mit 44 % über dem Vorjahr und blieb damit auf konstant hohem Niveau. »Die Vermögens- und Finanzlage von Lapp ist weiterhin grundsolide und erlaubt uns, die strategischen Maßnahmen und Investitionen zum Nutzen unserer Kunden in den nächsten Jahren weiterhin umzusetzen«, bekräftigt Jan Ciliax.
Stichwort »Nachhaltigkeit«
Nachhaltigkeit ist ein gern verwendeter Begriff in den vergangenen Monaten. Doch in den Reihen der Verantwortlichen bei Lapp nimmt man die Bedeutung sehr ernst: man stellt sich marktseitig im Bereich der Nachhaltigkeit auf und bietet Produkte speziell für die Solar- und Windenergiebranche, für den Schienenverkehr sowie für die Ladeinfrastruktur von Elektroautos an. Ein zentrales Credo lautet: Bei sich selbst anfangen. Alle Lapp-Landesgesellschaften weltweit sind dazu angehalten, ihre Gebäude bzw. Werke so energieeffizient wie möglich zu betreiben. Wo immer möglich, beziehen die Standorte Ökostrom oder betreiben eigene PV-Anlagen.
Auch in der Logistik spielt der Nachhaltigkeitsgedanke eine wichtige Rolle. Über dezentrale Lager und Lieferpartnerschaften werden darüber hinaus Transportwege minimiert. So wurde die Auslastung der LKW von 60 % auf 80 % erhöht und die Transportwege sind um ein Drittel geschrumpft. Im Fokus des Nachhaltigkeitsengagements stehen aber insbesondere auch das Produkt und der Herstellungsprozess. Bei Lapp setzt man sich für eine effiziente Nutzung von Rohstoffen sowie den umweltverträglichen Umgang mit Chemikalien und Abfällen ein.