In Gadebusch werden Komponenten für Nord-Antriebslösungen produziert. Dies sind insbesondere Gehäuse, Wellen und Verzahnungskomponenten. Die Maschinen, die zur Bearbeitung der Bauteile eingesetzt werden, erzeugen Wärme, die in der Vergangenheit über elektrisch betriebene Kühlsysteme in die direkte Umgebung abgeleitet wurde. Damit blieben nicht nur Ressourcen ungenutzt, in den Sommermonaten heizten sich auch die fünf Produktionshallen in Gadebusch stark auf. 2012 entwickelte das Unternehmen daher ein Konzept zur Wärmerückgewinnung, das anschließend konsequent umgesetzt wurde.
Über 80 Maschinen angeschlossen
Realisiert wurde die Wärmerückgewinnung mit Plattentauschern, die mit je passenden Aufnahmekapazitäten an die unterschiedlichen Kühlsysteme der Maschinen angekoppelt wurden. Die internen Maschinenkreisläufe wurden damit an einen externen Kreislauf geknüpft, der als Kühlwasserkreislauf überschüssige Wärme abführt und in eine zentrale Wärmerückgewinnungsanlage einspeist. Über 80 Maschinen hat Fertigungstechnik Nord bis heute an das System angeschlossen, das mit der Produktion und der Hallenlüftung vernetzt ist. In der Rückgewinnungsanlage erzeugen zwei Wärmepumpen Warmwasser zum Heizen der fünf Hallen und diverser Büros. Im Sommer wird die Wärme über drei Kühlgeräte aus den Hallen abgeführt.
Stetiger Prozess der Verfeinerung
Seit 2012 investiert Fertigungstechnik Nord in die Wärmerückgewinnung. Aktuell werden die Hallen selbst im Hochsommer auf circa 28 °C gehalten. Die Anlage arbeitet bis zu einer Außentemperatur von 0 °C ohne weitere Heizsysteme. Sinken die Temperaturen unter null, wird mit Gas zugeheizt, sodass in den Hallen und Büros eine Grundwärme von 19 °C anliegt. Pro Jahr spart Fertigungstechnik Nord derzeit circa ein Drittel des bisherigen Verbrauchs von 583.000 kWh fossiler Energie ein. Das entspricht einer verminderten der CO2-Emission von etwa 117 t. Im laufenden Jahr soll auch das Duschwasser mit der Abwärme aus der Produktion erzeugt werden, sodass überschüssige Wärme im Sommer nicht mehr in die Umgebung abzuleiten ist. Eingeordnet in ein ganzes Bündel von Maßnahmen, zeigt dies einmal mehr: Ressourcenschonung, Kostensenkung und Umweltfreundlichkeit sind fest verankert in der Zukunftssicherung der gesamten Nord Gruppe.