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Digitalisierung von Wohnimmobilien

Fazit des Forschungsprojekts „Foresight“

Insta Foresight
Ein virtueller Aktivitätssensor erkennt auf Basis von KI-Modellen unterschiedliche häusliche Aktivitäten wie gehen, staubsaugen oder fegen.
(Bild: Insta)

Das Fazit: Ein Smart-Living-Ökosystem ist technologisch möglich und – wie exemplarische Use Cases zeigen – umsetzbar. Das stellt einen Meilenstein für die Digitalisierung von Wohnimmobilien dar. Hohe Erwartungen richten sich zudem an das aktuelle, vom BMWK ausgeschriebene Technologieprogramm „Smartlivingnext“, das an die Ergebnisse von „Foresight“ anknüpfen soll.

Viele Bereiche des täglichen Lebens sind bereits digitalisiert und vernetzt. Die daraus gewonnenen Daten sind die Basis für Dienste, die den Alltag erleichtern können. Auch Wohnimmobilien liefern Daten, allerdings sind Gebäude in den seltensten Fällen technologisch miteinander verbunden. Es gibt viele verschiedene Systeme, die untereinander meist nicht kompatibel sind. Der daraus resultierende „Flickenteppich“ ist der Hauptgrund dafür, dass der Durchbruch KI-basierter Anwendungen für Wohngebäude bisher auf sich warten lässt.

Die Idee von „Foresight“: Datenräume regelbasiert zu verbinden und somit für eine Vielzahl von Anwendungen zu öffnen. Durch die dreijährige Forschungsarbeit der 78 Organisationen umfassenden „Foresight“-Community ist jetzt genau das entstanden: Es wurde die technische Machbarkeit einer Plattform für Wohngebäude gezeigt, die herstellerübergreifende Anwendungen mit künstlicher Intelligenz ermöglicht.

Neben der deutschlandweit größten Smart-Living-Community bietet „Foresight“ zwei weitere Plattformelemente: Der „Foresight Dataspace“ ist ein offener, KI-unterstützter Datenraum. Er ist Gaia-X-kompatibel und steht den beteiligten Unternehmen zum Aufbau eines sicheren Smart-Living-Ökosystems zur Verfügung. Die „Foresight Toolbox“ beinhaltet Blaupausen und Informationen zur semantischen Interoperabilität, Datenbeschaffenheit und der Entwicklung intelligenter Services. Auch ethische Akzeptanzkriterien in Bezug auf den Einsatz von KI in Wohngebäuden sind Teil der Toolbox. Außerdem enthält sie mehrere exemplarische Use Cases, die sich der Implementierung und Skalierbarkeit intelligenter Dienste in Wohngebäuden widmen.

Als Teil des „Foresight“-Konsortiums arbeiteten der Lüdenscheider Elektronikspezialist Insta GmbH und die FH Dortmund gemeinsam an einem virtuellen Aktivitätssensor. Dieser ist auf Basis von KI-Modellen in der Lage, unterschiedliche häusliche Aktivitäten zu erkennen. Als Basis für diese Erkennung dienen diverse echte Messgrößen (beispielsweise: Temperatur, Erschütterung, Audio), welche über den Multisensor erfasst werden. Die Insta GmbH entwickelte die Sensor-Hardware, die Dortmunder Wissenschaftsinstitution das maschinelle Lernverfahren.

Diese im Rahmen von „Foresight“ entstehenden Dienste wurden innerhalb des Projekts anhand beispielhafter Use Cases erprobt. Dazu gehören der “Intelligente Gebäudepförtner”, “Smartes Energiemanagement”, “Smarte Assistenz” und “Predictive Maintenance”.

Elektrifizierung und Digitalisierung sind die zwei wesentlichen Lösungstreiber unserer Zeit, um Klimaschutz, Resilienz und Nachhaltigkeit effizient und wirtschaftlich zu erreichen. Um das Potenzial für die Gebäude zu heben, müssen Smart-Home-Komponenten, Gebäudetechnik und das private Wohnumfeld intelligent miteinander verknüpft werden. ‚Foresight‘ stellt Interoperabilität zwischen bereits bestehenden und bewährten Herstellersystemen und Produkten her. Damit wird Wohnen energie- und prozesseffizient, sicher und komfortabel“, meint Wolfgang Weber, Vorsitzender der Geschäftsführung des ZVEI.

Das „Foresight“-Konsortium

Das „Foresight“-Konsortium setzt sich aus 17 Anwenderunternehmen, KMUs, Hidden Champions, Verbänden der Wohnungswirtschaft und der Elektroindustrie sowie Forschungseinrichtungen zusammen. Es versteht sich als ein mögliches „Miniatur-Abbild“ eines Smart-Living-Ökosystems, das zum ersten Mal drei große Branchen miteinander verbindet: Die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, die Elektroindustrie sowie Plattform- und Softwareanbieter. Zum Konsortium gehören Aareon, Bosch, DFKI, dormakaba, easierlife, FAPS, Fachhochschule Dortmund, GdW, GSW Sigmaringen, Goethe Universität Frankfurt, Insta, CONNCTD, ixto, KEO, PPC, Strategion, FE und ZVEI. Weitere Unternehmen sind Kooperationspartner bzw. assoziierte Partner von „Foresight“.

Über die Firmen
Insta GmbH
Lüdenscheid
ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V.
Frankfurt
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