Für Industrie und Handwerk sei es von großer Bedeutung, dass jetzt endlich eine gesetzliche Klärung herbeigeführt werde. Die in weiten Teilen wenig sachlich geführte öffentlichen Debatte führe zu einer großen Verunsicherung im Wärmemarkt. Momentan entstünden Vorzieheffekte, aus denen heraus Tausende neue Öl- und Gasheizungen installiert würden. Auf der anderen Seite breche die Nachfrage nach Wärmepumpen gerade ein. Der derzeit zu verzeichnende Absatz gehe zu großen Teilen auf die Auftragslage aus dem letzten Jahr zurück.
»Für viele Hersteller kommt das jetzt einem Spagat gleich: Sie müssen eine hohe Nachfrage nach Öl- und Gasheizungen bedienen, nachdem sie hohe Beträge in neue Produktionsstätten für Wärmepumpen investiert haben und die Erwartung besteht, dass diese Werke auch an den Start gehen. Dies alles vor dem Hintergrund einer in sich zerstrittenen Bundespolitik, die derzeit überhaupt nicht erkennen lässt, mit welchen Rahmenbedingungen Investoren in den nächsten Jahren tatsächlich rechnen können. Für den Industriestandort Deutschland ist das eine große Gefahr«, konstatiert BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel.
Klimapolitische Entscheidungen seien bereits in den vergangenen zehn Jahren versäumt worden – die Folgen davon seinen jetzt zu spüren. »Hätte die Politik rechtzeitig die Weichen gestellt, wären wir niemals in diese prekäre politische Lage gekommen«, so Sabel. »In vielen unserer Nachbarländer lässt sich beobachten, dass der Mut zu politischen Entscheidungen Früchte trägt: nicht nur in den skandinavischen Ländern, auch in Frankreich und Italien ist der Einsatz erneuerbarer Wärme viel weiter als in Deutschland.«
Der BWP erwartet jetzt von den drei Regierungsparteien, dass sie alle Kräfte in Bewegung setzen, die parlamentarische Arbeit am GEG doch noch bis zur Sommerpause abzuschließen. »Bei allen berechtigten Fragen zum Gesetzentwurf - diese Fragen müssen jetzt im Parlament diskutiert und gelöst werden. Die Politik muss zeigen, dass man in den Industriestandort Deutschland vertrauen kann, wenn man hierzulande in Wärmepumpen und andere Klimaschutztechnologien investiert.«