Der Bundesminister nahm sich Zeit, sich die unterschiedlichen Geschäftsfelder des Handwerksunternehmens vorführen und erklären zu lassen – vom Elektromaschinenbau mit tonnenschweren Messpulen über Netzfilter, Photovoltaik, Speicher und Elektromobilität bis hin zu moderner digitaler Auftragsbearbeitung. Der Minister hörte genau zu und stellte viele Fragen. Dabei nahm er eine wichtige Botschaft seiner Gastgeber mit: Das Handwerk und insbesondere die E-Handwerke mit ihren individuellen, hochinnovativen Lösungen sind unverzichtbar für die Energiewende. Thomas Bürkle ließ es sich dann auch nicht nehmen, Robert Habeck direkt auf die Energiewende anzusprechen: »Über die Geschwindigkeit und die Instrumente können wir reden, aber die Richtung stimmt. Wir müssen jetzt zusammen weiter machen!«
Interessiert zeigte sich der Bundesminister auch in Sachen Fachkräftebedarf und Fachkräfteintegration und befragte hier insbesondere die beiden Betriebsinhaber nach ihren Erfahrungen. Stefan Bürkle betonte in diesem Zusammenhang, dass Deutschland seiner Ansicht nach einer viel ausgeprägteren Willkommenskultur bedürfe. Die Handwerksfamilie leiste mit ihren familiengeführten Unternehmen zwar einen enormen Beitrag zu Integration, Wissens- und Sprachvermittlung. In Zeiten knapper personeller Ressourcen und voller Auftragsbücher stelle dieser zweifelsohne lohnenswerte Einsatz gerade kleinere Unternehmen jedoch vor große Herausforderungen. Bürkle forderte daher noch mehr Engagement, damit interessierte Menschen schon im Entsendeland durch Sprach- und Wissensvermittlung zur Ausbildungsreife gebracht werden könnten, um so kleine Unternehmen bei der Integration zu entlasten. Thomas Bürkle wies indes auf die Notwendigkeit zur Entbürokratisierung und Digitalisierung hin. »Bei den Inbetriebnahmeverfahren und Netzanschlussbegehren hätten wir es gern digital. Dann lassen sich Fachkräftebedarf auch viel effizienter einsetzen«, machte der ZVEH-Vizepräsident deutlich.
Robert Habeck dankte seinen Gastgebern für den Austausch und nahm dabei eines mit: Die 50.000 e-handwerklichen Betriebe stehen hinter der Energiewende. Mit ihrem Know-how und ihrer Innovationskraft werden sie dazu beitragen, Deutschland bis 2045 erfolgreich klimaneutral zu machen. Im Gegenzug, so die Botschaft der Handwerksvertreter, brauche es jedoch einen klaren politischen Willen zur Transformation, nachhaltige Planungsszenarien sowie ein besseres Verständnis für die Anforderungen des Mittelstandes.