Die von FEHR-Präsident Stefan Ehinger, FEHR-Geschäftsführer Thomas Klisa, Uwe Loth, Landesinnungsmeister des Fachverbandes SHK Hessen, und Björn Hendrischke, Geschäftsführer des hessischen SHK-Fachverbandes, unterzeichnete Vereinbarung hat das Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der Mitgliedsbetriebe durch gemeinschaftliche Beratung, Schulungen und Öffentlichkeitsarbeit zu sichern, vorhandenes Know-how zu bündeln und die Zusammenarbeit beider Gewerke zu intensivieren, um mit vereinten Kräften den geplanten Wärmepumpen-Hochlauf zu unterstützen.
500.000 Wärmepumpen pro Jahr gilt es im Rahmen der Wärmewende einzubauen – eine Aufgabe, die nur gemeinsam und mit vereinten Kräften zu stemmen ist. »Unsere beiden Handwerke können Energiewende. Gemeinsam können wir sie noch viel besser«, appellierte Uwe Loth vom Fachverband SHK Hessen an die versammelten Handwerksvertreter. Der Landesinnungsmeister ermahnte die mehr als 110 Teilnehmer/-innen des Zukunftstages, »die tiefgreifenden Veränderungen des Marktes ernst zu nehmen«, die daraus resultierenden Chancen zu be- und ergreifen, nicht in alten Strukturen zu verharren und stärker auf gewerkeübergreifendes Arbeiten zu setzen.
Zukunft gemeinsam gestalten
FEHR-Präsident Stefan Ehinger, zugleich Präsident des ZVEH, ging in seiner Rede vor allem auf das gemeinsame Veränderungspotential ein: »Wir im Handwerk haben die wichtige Aufgabe, Zukunft positiv zu gestalten.« Den Betrieben komme künftig vor allem im Hinblick auf die Information und Aufklärung der Kunden eine wichtige Rolle zu: »Wer, wenn nicht das Handwerk, kann das Vertrauen, das durch die Diskussion um das Heizungsgesetz verloren gegangen ist, wiederherstellen.«
Weitere Themen für eine engere Zusammenarbeit machte der FEHR-Präsident in der Fachkräfteentwicklung sowie in der Entwicklung gezielter Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote für den Wärmepumpen-Bereich aus. Letzteres sei unverzichtbar, weil Systeme und Technologien immer komplexer würden und vernetzte Gebäudetechnik im Zuge der Sektorkopplung und des verschärften Gebäudeenergiegesetzes (GEG) eine immer wichtigere Rolle spiele.
Lust auf einen Einstieg in den Wärmepumpen-Markt machen
In den anschließenden Experten-Vorträgen ging es um die Gestaltungschancen im Wärmepumpenmarkt. So stellte Robert Meyer vom Frauenhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE erste Ergebnisse von Feldtests zu Installationsprozessen in Bestandsgebäuden vor, während Jürgen Weber von der Fronius Deutschland GmbH darüber informierte, wie sich mithilfe von Energiemanagementsystemen effektiv mit Solarstrom heizen lässt.
Lust auf einen Einstieg in den Wärmepumpen-Markt machte Dipl.-Ing. Sven Kersten von der NIBE AB, der erst einmal mit typischen Wärmepumpen-Mythen wie »Wärmepumpen sind nicht ausgereift« oder »Die Technologie ist unwirtschaftlich« aufräumte. Sein Fazit am Ende des Vortrags: »Wärmepumpen sind in den meisten Ein- und Zweifamilienhäusern sehr gut einzusetzen.«
Großen Zuspruch hatten auch die Workshops der Vorsitzenden der Landesfachbereiche der Fachverbände. Mike Lorenz vom FEHR und Thorsten Jakob vom FV-SHK-Hessen informierten die Kollegen des jeweils anderen Gewerks über die Themen Photovoltaik und Solarstromspeicher für SHK-Betriebe sowie Wärmepumpentechnologie für Heizung und Warmwasser für elektrotechnischen Unternehmen.
Klaus Ott von KNX-Professionals zeigte den Anwesenden wie schon heute durch intelligente Steuerungstechnik intelligente Zähler im Bereich Gas-, Wasser- und Strom zum vernetzten Energiemanagement genutzt werden können.
Abgeschlossen wurde die zweitägige Veranstaltung mit dem Vortrag von Bernd Debus von der Mittelhessen-Netz-Gmbh, der das Forschungsprojekt Eneff:Stadt FlexQuartier Gießen vorstellte, bei dem integrale Planung und Errichtung eines hochflexiblen Hybridspeichers mit Sektor-Kopplung für ein energieeffizientes netzdienliches Neubau-Quartier dargestellt wurde.
Die Vorträge der Referenten zeigten, dass die Wärmepumpentechnologie in vielen Bereichen problemlos einsetzbar ist. Eine Meinung, die auch viele Zuhörer teilten und der sich auch FEHR-Präsident Ehinger anschloss: »Lasst uns doch erst einmal den Fokus auf die Gebäude legen, bei denen sich diese Technologie problemlos installieren lässt. Denn das ist ja die Mehrheit. Danach können wir uns dann die vornehmen, bei denen eine Wärmepumpe problematisch ist und gezielt nach Lösungen suchen«, schlug Ehinger vor.