Mit einem Batteriewirkungsgrad von 97,8% nimmt der Heimspeicher »pulse neo 6« von Varta einen Spitzenplatz ein. Zum Vergleich: Einer der getesteten Batteriespeicher kam nur auf einen Wirkungsgrad von 87,9%. Der Stand-by-Verbrauch des AC-gekoppelten Heimspeichers »pulse neo 6« beträgt 2W – im Durchschnitt benötigen die 20 getesteten Modelle im Stand-by-Modus eine Leistung von 13W. Der schlechteste Wechselrichter im Test zieht bei entladenem Batteriespeicher 64 W aus dem Stromnetz. »Sein gemessener Stand-by-Verbrauch ist damit um den Faktor 10 höher als vom Hersteller auf dem Datenblatt angegeben«, sagt Cheyenne Schlüter, Mitautorin der Studie.
Abweichungen zwischen den Labormesswerten und Herstellerangaben gab es ebenfalls bei der Speicherkapazität: Ein vom Hersteller deklarierter 15-kWh-Batteriespeicher erreichte auf dem Prüfstand gerade einmal eine nutzbare Speicherkapazität von 13,3kWh.
Erstmalig vergleicht die Stromspeicher-Inspektion die Umwandlungseffizienz mehrerer Wechselrichter bei sehr geringer Auslastung. Der Grund: In der Nacht liegt der Stromverbrauch von Haushalten typischerweise zwischen 100W und 300W. Der Vergleich unterschiedlich effizienter 10-kW-Wechselrichter bei einer Leistungsabgabe von 200W zeigt beachtliche Unterschiede auf: Während der Hybridwechselrichter »Power Storage DC 10.0« von RCT Power mit einem Teillastwirkungsgrad von 92% herausragte, kam das Gerät mit der geringsten Umwandlungseffizienz im Test auf einen Wirkungsgrad von lediglich 71%. Soll dieser weniger effiziente Wechselrichter an die elektrischen Verbraucher im Haus 200W abgeben, muss der Batteriespeicher demnach mit 282W entladen werden. Somit gehen Umwandlungsverluste in Höhe von 82W im Wechselrichter verloren.
Neben der Umwandlungseffizienz und dem Stand-by-Verbrauch beeinflussen zudem die Reaktionszeit und die Genauigkeit der Regelung die Gesamteffizienz der PV-Speichersysteme maßgeblich. Letztere wird im Rahmen der Stromspeicher-Inspektion mit dem System Performance Index (SPI) in den Leistungsklassen 5kW und 10kW bewertet. Der SPI eines PV-Speichersystems fasst die Effizienzverluste in einer Kennzahl zusammen und macht so verschiedene Speichersysteme vergleichbar. Einen sehr guten SPI erreichten in diesem Jahr 16 der 20 getesteten Systeme. Auf dem Siegertreppchen in den beiden Leistungsklassen stehen Systemlösungen aus Hybridwechselrichtern und Hochvoltbatterien von RCT Power, Energy Depot, BYD, Fronius und Kostal.
Die Systembewertung mit dem SPI erlaubt darüber hinaus, die finanziellen Auswirkungen der Effizienzverluste der getesteten Systeme zu ermitteln. So zeigt sich beispielsweise, dass die hohen Verluste des ineffizientesten PV-Speichersystems der Studie die theoretisch erzielbaren Kosteneinsparungen um mehr als 270 € pro Jahr reduzieren. Im Vergleich dazu fallen die Gesamtverluste des Spitzenreiters von RCT Power dreimal geringer aus, wodurch er jährlich rund 180 € zusätzlich einspart.
Unter https://solar.htw-berlin.de/studien/stromspeicher-inspektion-2024/ können die kompletten Ergebnisse heruntergeladen werden.