Die Bagger standen schon bereit. Doch bevor diese mit dem Aushub starten konnten, packten Jan Ciliax, Finanzvorstand der Lapp Gruppe, und der Ludwigsburger Oberbürgermeister, Dr. Matthias Knecht, die Spaten und schaufelten die erste Erde beiseite. Damit läuteten die beiden symbolisch den Start der Bauphase ein.
Bekenntnis zum Großraum Stuttgart
»Die Erweiterung unseres Logistik- und Dienstleistungszentrums in Ludwigsburg ist ein Meilenstein für Lapp und ein klares Bekenntnis zum Großraum Stuttgart. Nach intensiver Planungsphase freue ich mich darauf, den Baubeginn endlich gemeinsam mit diesem ersten Spatenstich zu feiern«, sagte Jan Ciliax und ergänzte: »Damit wird der Standort in Ludwigsburg Dreh- und Angelpunkt unserer Logistik in ganz Europa: hocheffizient, hochautomatisiert, nachhaltig und mit maximaler Verfügbarkeit für unsere Kunden.«
Über dieses Bekenntnis zum Standort in Ludwigsburg freute sich auch Ludwigsburgs Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht: »Mit der Erweiterung des Logistikzentrums bekennt sich die Firma Lapp in Zeiten von Kostensteigerungen in vielen Bereichen und globalen Unsicherheiten zum Wirtschaftsstandort Ludwigsburg. Mich freut die Umsetzung dieses Millionenprojektes sehr, da Lapp damit auch ein starkes Signal in die Region Stuttgart sendet. Nach der Ansiedlung 2013 ist dies der konsequente nächste Schritt, mit dem sich Lapp zukunftsfähig aufstellen wird. Ich bin dem Unternehmen für diese Standortentscheidung dankbar – und darüber hinaus für das vielfältige Engagement an ganz vielen Stellen in der Stadt. Wir sind glücklich, einen so verlässlichen Partner an unserer Seite zu haben!«
Inbetriebnahme im Jahr 2027
2026 sollen die Bauarbeiten für das Gebäude abgeschlossen sein. Die Inbetriebnahme ist für 2027 geplant. Die Investitionssumme bewegt sich in einem hohen zweistelligen Millionenbereich. Mit dem Ausbau kommt Lapp der gestiegenen Nachfrage nach veredelten Produkten (z. B. individuelles Ablängen der Kabel, individuelles Labeling) und dem starken Volumenwachstum nach. »Um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, werden wir in Ludwigsburg sehr stark in zukunftweisende Technologien für eine digitalisierte Arbeitswelt und in eine moderne und ergonomische Arbeitsumgebung investieren«, erklärte Matthias Lapp, Vorstandsvorsitzender der Lapp Gruppe.
Elf Meter in die Tiefe
Der Erweiterungsbau umfasst rund 14.000 m2 und grenzt direkt an das bestehende und 30.000 m2 umfassende Logistikgebäude, das 2013 seinen Betrieb aufnahm. Obwohl die neue Fläche des Erweiterungsbaus kleiner ist, bietet er doch so viel Raum wie das bestehende Gebäude. Der Grund: Das Gebäude wird elf Meter in die Tiefe gebaut, so dass für das automatisierte Lager insgesamt bis zu 21 Meter Höhe zur Verfügung steht.
Nach der Fertigstellung wird das Logistik- und Dienstleistungszentrum in Ludwigsburg das modernste der Lapp Gruppe weltweit sein. Zu dem bestehenden automatischen Trommellager mit über 70.000 Trommelstellplätzen werden ein automatisches Palettenlager mit rund 40.000 Stellplätzen, ein automatisches Kleinteilelager für knapp 100.000 Behälter sowie moderne fahrerlose Transportsysteme (FTS) mit innovativer Leitstandtechnik und optimiertem Batterielademanagement hinzukommen. Dadurch erfolgen die Transporte innerhalb des Gebäudes nicht mehr mit Staplern, sondern fast ausschließlich mit den FTS. Hinzu kommen moderne Ablängmaschinen mit einem hohen Automatisierungsgrad. Unterm Strich kann Lapp damit alle Arbeitsprozesse beschleunigen und effizienter gestalten. Stapler kommen künftig nur noch an den insgesamt 33 Laderampen für das Be- und Entladen der LKWs zum Einsatz.
Ausbau der Photovoltaikanlage
Auch Nachhaltigkeit mit besserer Energiebilanz und CO2-Einsparung spielen im neuen Logistikzentrum eine wichtige Rolle. Die Zahl der Konsolidierungsfahrten und der Teillieferungen werden reduziert und die Transportwege durch die Konzentration auf den Standort Ludwigsburg verkürzt. Dadurch wird der CO2-Ausstoß der Logistikprozesse deutlich reduziert und auch das Verkehrsaufkommen im Stuttgarter Stadtgebiet sinkt. Zudem wird die bestehende Photovoltaikanlage in Ludwigsburg erweitert: So kann künftig im Endausbau auf dem begrünten Dach mit insgesamt 3.000.000 kWh p.a. nahezu doppelt so viel Strom erzeugt werden wie mit der Bestandsanlage. In den Sommermonaten kann das Unternehmen damit nahezu den kompletten Strombedarf am Ludwigsburger Standort decken.