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Automatisierung im Netzausbau

Patchrobot für Glasfasernetze auch in Outdoor-Gehäusen

Microfocus Patchrobot
Der „Microfocus Patchrobot“ arbeitet nun auch im Outdoor-Gehäuse am Glasfaserausbau

(Bild: Netceed)

Neben dem „Microfocus Patchrobot“ im PoP und im NVt (Netzverteiler) setzt der Netzwerkspezialist nun auch mit dem neuen Patchrobot in Outdoor-Gehäusen auf automatisierte Prozesse an den Schaltstellen im Glasfaserausbau. Mit Fokus auf Nachhaltigkeit im Netzbetrieb, auf geringere Gesamtbetriebskosten (TCO) und die Bereitstellung automatisierter Ressourcen will Netceed damit beste Voraussetzungen für einen investitions- und damit zukunftssicheren Breitbandausbau schaffen.

Bereits im vergangenen Jahr wurde auf der Anga Com ein Patch-Roboter zum Einsatz in zentralen Knotenpunkten eines Glasfasernetzwerks (PoP) vorgestellt, im Februar 2024 erstmals ein Patch-Roboter im NVt. Zentral gesteuert nimmt dieser Kundenanschlüsse vor, indem er Ports innerhalb eines ODFs (Optical Distribution Frame) miteinander verbindet.

Wie der neue Kollege im Outdoor-Gehäuse arbeitet

Motorisch bewegt sich der „Microfocus Patchrobot“ im Outdoor-Gehäuse auf zwei Achsen vor einem Patchfeld, um Kundenanschlüsse vorzunehmen. Hier kommen bidirektionale OTDR-Messungen (Optical Time Domain Reflectometer) zum Einsatz. Ferngesteuert reinigt der Roboter die Steckeroberfläche, patcht damit verschiedene Anschlüsse und überprüft abschließend automatisch, ob die Patchung erfolgreich war. „So können wir Ressourcen bereitstellen, die es ermöglichen, Neukunden zügiger anzuschließen und Bestandskunden ohne personellen Mehraufwand umzuziehen“, sagt Dion Bonné, Product Technology Europe bei Netceed.

Denn die Automatisierung ermöglicht eine Fernwartung, die die Anfahrt hochqualifizierter Techniker vor Ort überflüssig macht. Dies wirkt dem in der Branche vorherrschenden Fachkräftemangel im Bereich der Installateure entgegen, indem die Arbeitskraft effizienter eingesetzt werden kann. Gleichzeitig beschleunigen die Patchrobots die Prozesse des Glasfaserausbaus und unterstützen Netzbetreiber bei der Erreichung ihrer ESG-Ziele (Environmental, Social and Corporate Governance), indem sie die Anzahl der ursprünglich notwendigen Fahrten zum PoP, Outdoor-Gehäuse oder NVt und den damit verbundenen CO2-Ausstoß reduzieren.

Flexibel und zeiteffizient, aber kein Ersatz für Techniker

Mit seiner Integration in Outdoor-Gehäusen ist der Patch-Roboter flexibel für verschiedene Szenarien in Point-to-Point-Glasfasernetzen einsetzbar, in denen das Patchen der Kundenanschlüsse nicht nur im PoP, sondern auch tiefer im Netzwerk vorgenommen wird. Nach Angabe von Netceed amortisiert sich der Einsatz des „Microfocus Patchrobots“ ab 1.000 Teilnehmeranschlüssen pro NVt und bietet eine Zeitersparnis von mehr als 50 % gegenüber manuell gepatchten Anschlüssen. Bei häufigen Anpassungen von Teilnehmeranschlüssen sind höhere Einsparpotenziale zu erwarten.

Der Einsatz eines Patch-Roboters in Glasfasernetzen wird den Glasfasertechniker nicht ersetzen“, erklärt Dion Bonné. „Er hilft jedoch, Prozesse intelligenter zu gestalten und gut ausgebildetes Personal effizienter einzusetzen. Somit trägt die Lösung effektiv zur Reduktion der Gesamtbetriebskosten des Glasfasernetzes bei, die vor allem in der Bauphase realisiert wird. Aktuell arbeiten wir eng mit ausgewählten Kunden an der Integration des ‚Microfocus Patchrobots‘ in Outdoor-Gehäusen, um die Effizienz ihrer Netzgestaltung und dessen Betriebs zu steigern und höchste Flexibilität zu erhalten.

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