Home Vernetzte Sicherheitstechnik

Balance zwischen Komfort und Schutz

Vernetzte Sicherheitstechnik

Bild 1: Mit der »myGeze Visu« wurde ein Visualisierungs-System als Erweiterung von »myGeze 
Control« präsentiert
Bild 1: Mit der »myGeze Visu« wurde ein Visualisierungs-System als Erweiterung von »myGeze Control« präsentiert

(Bild: Geze)

Intelligent vernetzte Sicherheits- und Gebäudetechnik für lebenswerte Gebäude der Zukunft – das war der Schwerpunkt, mit dem sich Geze in Frankfurt präsentierte. Unter dem Motto »Sicherheitssysteme einfach integrieren« zeigte das Unternehmen, worauf es bei modernen Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA), bei Rettungswegsystemen und bei der Vernetzung von Tür- und Fensterantrieben in übergeordneten Gebäudemanagementsystemen ankommt. Hier stand vor allem die Vernetzungslösung »myGeze Control« im Fokus, eine modulare Plattform zur Integration der Tür-, Fenster- und Sicherheitstechnik, die mit dem offenen Standard BACnet arbeitet. Sie ermöglicht automatisierte Abläufe im Gebäude, eine zen­trale Überwachung für mehr Sicherheit sowie einen energieoptimierten Betrieb. Auch eine Integration in herstellerneutrale Gebäudeleittechnik-, Gefahrenmanagement- und CAFM-Systeme ist mit der Plattform möglich.

Zudem soll »myGeze Control« die Arbeit von Fachplanern und Technikern aus dem Elektrohandwerk deutlich vereinfachen, denn die BACnet-Projektierung ermöglicht es, standardisiert und unabhängig vom Dienstleister vorzugehen.

Mit »myGeze Visu« (Bild 1) wurde zudem ein neues Visualisierungs-System als Erweiterung von »myGeze Control« vorgestellt. Damit bietet das Unternehmen eine maßgeschneiderte Visualisierungsmöglichkeit für Bauobjekte an, in denen eine Integrationslösung in eine Gebäudeleittechnik nicht möglich oder gewünscht ist. Mit der Lösung können Betreiber Daten und Informationen aus dem gesamten Geze-Produktportfolio nutzbar machen und Türen-, Fenster- und Sicherheitstechnik visualisieren und bedienen, um ihre Gebäudeabläufe zu optimieren.

Vor allem im RWS- und RWA-Bereich bietet »myGeze Visu« einen klaren Mehrwert: In einem vordefinierten und intuitiv anpassbaren Alarmkonzept werden die Funktionsfähigkeit sowie Alarmmeldungen von angebundenen Geze-Produkten angezeigt. Das erlaubt ein schnelles und flexibles Eingreifen von überall. Auch ein Parallelbetrieb mit einem beliebigen Gebäudemanagementsystem ist laut Anbieter möglich.

Aktoren gemäß KNX-Secure-Standard

Bild 2: Warema hat sein KNX-Portfolio um die »KNX secure Wetterstation pro« erweitert
Bild 2: Warema hat sein KNX-Portfolio um die »KNX secure Wetterstation pro« erweitert

(Bild: Warema)

Ohne Gebäudeautomation ist ein nachhaltiger und flexibler Betrieb von Büro- und Zweckgebäuden heute kaum vorstellbar. Dafür müssen deren Komponenten nicht nur hohen Sicherheitsanforderungen genügen, sondern auch komplexe Funktionen erfüllen. Warema stellte seine dafür gerüsteten KNX-Aktoren der »secure«-Baureihe vor, die dem KNX-Secure-Kommunikationsstandard entsprechen. Sie können damit schneller in Betrieb genommen und für den Nutzer einfacher verwendet werden. Mit den Aktoren lassen sich Sonnenschutzprodukte intelligent steuern – bei gleichzeitiger Garantie, dass die verwendete Verschlüsselungstechnologie die gebotene Sicherheit gewährleistet. So wird die digitale Infrastruktur des Gebäudes vor Hacker-Angriffen geschützt.

Die Aktoren von Warema sollen die Arbeit für den Elektriker erleichtern, denn sie sind über die Busleitung updatefähig (Sicherheits- und Funktions-Updates). Die »pro«-Variante bietet eine automatische Laufzeiterkennung zur schnellen und einfachen Montage; die »secure«-Baureihe kommt mit wechselbaren Feinsicherungen zum Leitungsschutz der angeschlossenen Antriebe sowie Federkraftklemmen für einen einfachen Einbau.

Vordefinierte Raffstoretypen und die Kommunikation per 3-Byte-Objekte beschleunigen und erleichtern die Inbetriebnahme der KNX-Geräte von Warema. Und auch beim Betrieb unterstützen die Aktoren: So lassen sich für Automatik- und Sicherheitsfunktionen verschiedene Prioritäten festlegen, während Diagnosefunktionen bei Fehlern die Suche nach den Ursachen erleichtern. Daneben bieten die Warema KNX-Secure-Aktoren nun eine integrierte Lamellennachführung und Sonnenstandsberechnung, eine aktive Unterstützung von Heiz- und Kühlmodus sowie eine integrierte Messwertauswertung für Komfort- und Sicherheits­automatiken. Die kostenfreie App, die zum Lieferumfang der Aktoren gehört, unterstützt die Inbetriebnahme. Der Elektriker kann den Anschluss der Motoren und die Eingänge komfortabel über Bluetooth prüfen und in der App dokumentieren.

Auf der Messe wurde auch die neu entwickelte »KNX secure Wetterstation pro« gezeigt (Bild 2). Sie erfasst Außentemperatur, Windgeschwindigkeit und -richtung, Helligkeit sowie Dämmerung, Niederschlag und Sonnenstand. Die erfassten Daten werden an das intelligente Bussystem weitergeleitet, das diese mit definierten Grenzwerten abgleicht und dann die Sonnenschutztechnik entsprechend regelt. Windgeschwindigkeit und -richtung werden per Ultraschall gemessen. Somit werden dafür keine mechanischen Verschleißteile benötigt. Die Wetterstation ist dabei von dem eigentlichen Teilnehmer am KNX-Netzwerk getrennt, was die Revision erleichtert. Die »KNX secure Wetterstation pro« ist ebenfalls über die KNX-Busleitung updatefähig.

IoT-Lösung für Sicherheitstechnik

Bild 3: Die vollständig integrierte IoT-Plattform »Kentixone« ermöglicht eine digitale, einheitliche Sicherheitstechnik
Bild 3: Die vollständig integrierte IoT-Plattform »Kentixone« ermöglicht eine digitale, einheitliche Sicherheitstechnik

(Bild: Kentix)

Eine vollständig integrierte IoT-Plattform (Internet of Things), die Sicherheitstechnik vereinfachen und digitalisieren soll, präsentierte Kentix mit der neuesten Version von »Kentix­one« auf seinem Messestand (Bild 3). Diese soll alle Aspekte der physischen Sicherheit in einer benutzerfreundlichen Anwendung vereinen. Von der Zutrittskontrolle über die Videoüberwachung bis hin zur Umgebungsüberwachung bietet »Kentixone« laut Anbieter Unternehmen jeder Größe eine skalierbare Lösung, um ihre Gebäude zu schützen.

Die Plattform zeichnet sich durch eine einfache Installation und intuitive Bedienung aus, die es auch Anwendern ohne technische Vorkenntnisse ermöglichen soll, ihre Sicherheitssysteme effizient zu verwalten. Der Clou ist dabei die nahtlose Integration von acht Sicherheitssystemen, was die präventiven Sicherheitsmaßnahmen auf ein neues Niveau heben soll. Anomalien und potenzielle Sicherheitsrisiken werden in Echtzeit erkannt, so dass sofort reagiert werden kann, bevor ein Schaden entsteht. »Kentixone« sorgt dabei in unterschiedlichen Szenarien für die Überwachung und Verwaltung von Sicherheitstechnik – von Büro- und Industriegebäuden über Rechenzentren bis hin zu Kritischen Infrastrukturen.

Mobilfunk-Rauchmelder mit Fernwartung

Bild 4: Der Mobilfunk-Rauchmelder von Lupus bietet eine automatische Fernwartung nach DIN 14676-1 C, die Vor-Ort-Inspektionen überflüssig macht
Bild 4: Der Mobilfunk-Rauchmelder von Lupus bietet eine automatische Fernwartung nach DIN 14676-1 C, die Vor-Ort-Inspektionen überflüssig macht

(Bild: Lupus-Electronics)

Das Internet der Dinge (IoT) stand auch bei Lupus-Electronics im Mittelpunkt. Bei seinen IoT-Produkten zeigte das Unternehmen u. a. eine smarte Brandwarnanlage und einen Mobilfunk-Rauchmelder. Dabei sind alle Produkte dank fest verbauter SIM-Karte und Anbindung an das Narrow-Band Mobilfunknetz (NB-IoT) der Deutschen Telekom immer online – unabhängig vom lokalen Internet, Gateways oder WLAN. Per Mobilfunk tauschen die Sensoren kleine Datenpakete aus.

Die Brandwarnanlage von Lupus besteht aus zwei Gerätetypen: dem Lupus Mobilfunk-Rauchwarnmelder Typ-C (Bild 4) und einem Handfeuermelder. Besonders geeignet ist diese Brandwarnanlage für Kindertagesstätten, Schulen, Behörden, Wohnheime oder Herbergen unter 60 Betten. SIM-Karte und Mobilfunkverbindung sind in dem digitalen System bereits integriert und aktiviert. Eine Cloud-Vernetzung sorgt dafür, dass im Falle einer Rauchentwicklung automatisch Alarme an vordefinierte Personen oder Institutionen gesendet werden. Dies gewährleistet eine zuverlässige Alarmierung – sowohl intern über die Innensirenen der Handfeuermelder als auch extern auf Smartphones oder per Aufschaltung an eine Notruf- und Service-Leitstelle.

Der Mobilfunk-Rauchmelder von Lupus macht Vor-Ort-Inspektionen unnötig, denn er führt die Fernwartungsroutinen nach den Kriterien der DIN 14676-1 C vollautomatisch durch. Alle 24 Stunden erfolgt dafür ein Selbsttest; die zugehörigen Dokumentationsdaten werden in der Cloud gespeichert. Ebenfalls im Leistungsumfang enthalten ist die Fernalarmierung per Smartphone im Brandfall.

Auf Wunsch erhalten Verwalter und Dritte eine direkte Benachrichtigung z. B. per E-Mail oder Push-Nachricht auf dem Smartphone. Die Meldung enthält alle wichtigen Informationen, die das Problem und den Standort des Melders spezifizieren. So lässt sich in der Lupus-Cloud-App direkt der Ort der betroffenen Liegenschaft auf einer Karte einsehen, samt Stockwerk, Nutzungseinheit und Raum. Eine Dokumenta­tion aller Inspektionen der Rauchwarnmelder ist jederzeit einsehbar und kann auf Knopfdruck komplett automatisch ausgegeben werden.

Entrauchungssteuerung bis SIL3

Bild 5: Die bis SIL3 TÜV-zertifizierte Entrauchungssteuerung »rigentoS3« kann komfortabel über eine Smartphone-App eingerichet und gewartet werden
Bild 5: Die bis SIL3 TÜV-zertifizierte Entrauchungssteuerung »rigentoS3« kann komfortabel über eine Smartphone-App eingerichet und gewartet werden

(Bild: Hosch)

Das Thema Rauch bestimmte auch den Messestand von Hosch Gebäudeautomation. Hier ging es allerdings nicht um die Rauchmeldung, sondern um die Entrauchung von Räumen. Der herstellerunabhängige Systemintegrator aus Teltow stellte sein Portfolio an Lösungen für Gebäudeautomation, Energiemanagement und Entrauchung vor. Unter dem Motto »Be electrified« wurden hier nicht nur wirtschaftlicher Umweltschutz, kleiner CO2-Fußabdruck und Effizienz bei der Gebäudeautomationstechnik thematisiert, sondern es stand auch die eigene »rigento«-Plattform im Fokus (Bild 5). Das »rigentoS3« ist ein modulares System für die Entrauchungssteuerung. Es besteht aus einer Automationssta­tion und Busmodulen zur Einbindung von Sensoren und Aktoren. »rigentoS3« ist bis Sicherheitsstufe SIL3 zertifiziert. Bei geringeren Brandschutzanforderungen kommt die SIL2-Technik zum Einsatz.

Eine einfache Parametrierung der Brandfallsteuermatrix sowie die komfortable Inbetriebnahme und Wartung mithilfe der Smartphone-App »rigentoApp« sind dabei ein Zeit- und Kostenvorteil. Alle Funktionen sind laut Hosch beim System bereits implementiert und können ohne Programmierkenntnisse schnell parametriert werden. Die Brandfallsteuermatrix wird mithilfe des Parametrierwerkzeugs »rigentoENG« projektspezifisch angepasst, dokumentiert und kann auch exportiert werden. Die Parametrierung entspricht dabei 1:1 der vorgegebenen Brandfallsteuermatrix und macht damit auch die Prüfung durch Sachverständige unkompliziert.

Energieeffiziente Netzwerk-Videotechnik

Bild 6: Eine PTZ-Kamera der Q-Serie ist die »Axis Q6074-E PTZ Network Camera« für den Außenbereich mit HDTV 720p und 30-fachem optischen Zoom
Bild 6: Eine PTZ-Kamera der Q-Serie ist die »Axis Q6074-E PTZ Network Camera« für den Außenbereich mit HDTV 720p und 30-fachem optischen Zoom

(Bild: Axis Communication)

Wie eine netzwerkbasierte, zukunftsreife Strategie im Bereich Sicherheitstechnologie aussehen kann, zeigte auch Axis Communications zusammen mit seinen Partnern Eizo, Genetec, Milestone und Panduit. Hier gab es unterschiedliche Themenbereiche zu entdecken, wie das Video-Managementsystem »Axis Camera Station« oder den Bereich Cybersecurity, der aufzeigte, wie man den gesamten Lebenszyklus eines Sicherheitssystems (von der Planung über die Installation und den Betrieb bis hin zum Rückbau) cybersicher gestaltet. Im Bereich »Green Design« wurde vorgestellt, wie Axis im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie schon während der Produktentwicklung auf recycelbare Materialien setzt und die Abkehr von gefährlichen Stoffen vorantreibt.

Zudem demonstrierte der Bereich »Total Cost of Ownership«, wie bereits bei der Planung eines Sicherheitssystems dessen gesamte Lebensdauer energie- und kosteneffizient gestaltet werden kann. Dabei standen vor allem die Betrachtung der Gesamtbetriebskosten und die Energieeffizienz im Mittelpunkt. Für letztere präsentierte Axis eine Gegenüberstellung zweier Kamerasysteme – ein älteres und ein aktuelles. So konnten die Besucher die Entwicklungen im Bereich Kameratechnologie der vergangenen zehn Jahre nachvollziehen – vor allem hinsichtlich Energieeffizienz und Nachhaltigkeit, zwei essenzielle Aspekte bei der Planung zukunftsfähiger Sicherheitssysteme.

Insbesondere die neue Generation von Axis-Kameras der Q-Serie (Bild 6) mit sparsamen Energieverbrauch weisen dabei signifikante Weiterentwicklungen gegenüber älteren Modellen auf: Sie bieten einen Energiesparmodus, mit dem der Energieverbrauch je nach Temperaturbereich um bis zu 50 % reduziert werden kann. Außerdem enthalten sie einen Stromzähler sowie eine Funktion zur Energiemessung in Echtzeit und sind damit laut Axis die ersten kommerziell erhältlichen Kameras mit einem transparenten Energiesparpotenzial.

Über die Autorin
Newsletter

Das Neueste von
elektro.net direkt in Ihren Posteingang!