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Rückblick zur Feuertrutz 2024

Brandschutz – ein internationales Thema

Feuertrutz Brandschutz
(Bild: Nürnbergmesse / Hans-Martin Issler)

»Internationaler, größer, beste Stimmung in den Hallen – nach zwei äußerst erfolgreichen Messetagen ziehen wir sehr gerne solch ein Resümee. Gemeinsam mit unserem Partner RM Rudolf Müller Medien freuen wir uns heute schon auf ein Wiedersehen der Brandschutz-Community 2025 in Nürnberg!«, so Stefan Dittrich, Leiter Feuertrutz bei der Nürnbergmesse. Die internationale Fachmesse mit Kongress hatte mit ihren 276 Aussteller wieder sämtliche Bereiche des vorbeugenden Brandschutzes abgedeckt. Von Rettungswegtechnik über Feststellanlagen, Brandmeldetechnik, Brandfrüherkennung und -vermeidung, Rauch- und Wärmabzug, Brandabschottung, Sprachalarmierung, Signalgebern, Notstrom, bis hin zu virtuellen Sicherheitsschulungen und Feuerlöschung in jeglichen Varianten wurde vom 26.-27.6.2024 in Nürnberg wieder ein breites Portfolio ausgestellt.

Heiße Eisen beim Brandschutzkongress

Im Brandschutzkongress wurden auch dieses Jahr viele heiße Eisen im Brandschutz angepackt: Was tut sich in den Bauvorschriften? Welche Risiken folgen aus den auf deutschen Dächern installierten PV-Anlagen? Rund 40 Experten teilten ihr Fachwissen und diskutierten mit den rund 1.300 Teilnehmenden (darunter 290 Online-Teilnehmer).

Im Kongresszug zur Anlagentechnik stellte Stefan Veit (TÜV Süd) seine systematische Analyse von Mängeln an Brandmeldesystemen hinsichtlich Auftrittshäufigkeit und Hintergründen vor. Er gab zu bedenken, dass laut Baurechtsreport und Mängelstatistik jede vierte sicherheitstechnische Anlage wesentliche Mängel aufweist. Auch bei den Brandmeldeanlagen sei fast jede fünfte Anlage (22,1%) mit Mängeln aufgefallen – und dass, obwohl hier Regularien und wiederkehrende Prüfungen zur Sicherheit beitragen sollten. Anhand einer Stichprobe von 400 Reports (aus 4.600 Prüfberichten) konnte Veit deutliche Trends identifizieren.

Mängel bei Brandmeldesystemen: Ursachen und Lösungen

Mängelanalyse Brandschutz
Stefan Veit (TÜV Süd) stellte seine systematische Analyse von Mängeln an Brandmeldesystemen vor

(Bild: Kalscheuer)

Eines vorweg: Der oft vermutete technische Defekt eines Handfeuermelders war der seltenste Mangel. Die häufigsten Mängel waren auf die Einsatztaktik des abwehrenden Brandschutzes zurückzuführen, die fehlerhafte Anordnung automatischer Melder, Mängel an Alarmierungseinrichtungen und bei der Dokumentation. Die Ursachen sind dabei vor allem fehlende Anpassungsmaßnahmen (z.B. bei baulichen Veränderungen) und nicht aktualisierte Unterlagen. Aus der Auswertung abzuleiten war auch, dass bei steigendem Systemalter (ab ca. zwölf Jahren) die Mängel bei Alarmierungseinrichtungen zunehmen – vor allem, wenn kein regelmäßiger Tausch vorgesehen ist – und bei steigender Systemgröße Probleme mit der Spannungsversorgung zunehmen. Als Lösungsansatz stellte Stefan Veit vor: das frühzeitige Einbeziehen von Sachverständigen, qualifizierte, regelmäßige Begehungen vor Ort und automatische Prüfeinrichtungen.

Automatisierung in der Brandmeldetechnik

Wie die Automatisierung in der Brandmeldetechnik durch Selbsttests erfolgen kann, stellte René Tepaß (Novar/Honeywell) vor. Da manuelle Prüfverfahren und händisch erstellte Testberichte und Prüfprotokolle – vor allem in Zeiten des Fachkräftemangels – ein großes Zeitproblem mit sich bringen, werden Digitalisierungsprozesse wie die Automatisierung von Test- und Inspektionsprozessen auch in der Brandmeldetechnik unausweichlich sein. Er gab einen Ausblick auf selbsttestende Melder im Zusammenspiel mit mobilen Geräten, Apps und der Cloud. Diese Melder können dank ihres integrierten Selbsttest-Moduls zur Raucherzeugung einen Weg weg vom unbeliebten Prüfgas und hin zur lückenlosen, digitalen Dokumentation weisen.

Save the Date: Feuertrutz 2025

Neben den Vorträgen wurde den Besuchern von Messe und Kongress auch Handfestes geboten: Das »Forum by asecos academy« wurde auch in diesem Jahr fortgesetzt und bot Themen wie den Umgang mit Lithium-Ionen-Batterien und Brandschutz in Lüftungsanlagen. Das Forum »Digitalisierung praktisch gestalten« vereinte Interviews und Paneldiskussionen erstmals mit vier Exponatsflächen von Ausstellern, die praktische Lösungen im Bereich Digitalisierung zeigten. Auf der Outdoor-Aktionsfläche gab die Stöbich Group eine Live-Demonstration ihrer passierbaren Rauchschürze für verrauchte Flucht- und Rettungswege, während Danfoss Löschtechnik rund um Sprinkler und Löschanlagen mit Hochdruckwassernebel vorführte. Die nächste Feuertrutz mit begleitendem Brandschutzkongress findet am 25. und 26. Juni 2025 wieder in Nürnberg statt.

Über die Autorin
Autorenbild
Britta Kalscheuer

Redaktion »de«

Über die Firma
Nürnberg Messe GmbH
Nürnberg
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