Das Messegelände liegt im Zentrum der italienischen Großstadt Verona. Um die Sicherheit der Gäste zu gewährleisten, hat Veronafiere seit 2016 ein Videoüberwachungssystem des Regensburger Herstellers Dallmeier electronic mit 15 »Panomera«-Kameras implementiert (Bild 1). Dieses schützt sowohl die Aussteller während des Standaufbaus als auch die Besucher und Betreiber während der Veranstaltung. Zudem ermöglicht die Lösung eine objektive, schnelle und eindeutige Bearbeitung von Beschwerden.
Flächenweites Erkennen bei minimaler Kameraanzahl
Im Jahr 2021 wurde die Videoüberwachung auf die Räume der »Gallerie Mercatali« in Verona erweitert (Bild 2). Diese Räumlichkeiten wurden von Veronafiere in zusätzliche Ausstellungs- und Tagungsräume für Unternehmen und die Stadt umgewandelt, nachdem die beiden archäologischen Industriestrukturen konservativ restauriert wurden.
»Ziel des Videosystems ist es, die Risiken durch Vandalismus, Diebstahl und unbefugten Zutritt zu minimieren – auch dann, wenn keine Messen oder Veranstaltungen stattfinden. Gleichzeitig wollten wir den angrenzenden Parkplatz überwachen«, so Giorgio Possagno, Director Operations, Veronafiere. »Ein möglichst gutes Preis-Leistungsverhältnis war uns ebenso wichtig: Wir wollten die Bildqualität ‚Erkennen‘ nach DIN EN 62676-4 über die gesamte zu überwachende Fläche erreichen – mit einer minimalen Anzahl an Kameras und geringen Gesamtbetriebskosten.« Das System sollte darüber hinaus hochverfügbar sein sowie über umfassende Datenschutz- und Datensicherheitsfunktionen verfügen.
Beliebig viele virtuelle PTZs – und nur ein Inbusschlüssel
Um eine für das Anforderungsprofil geeignete Videolösung zu finden, eröffnete Veronafiere ein Ausschreibungsverfahren, das das italienische Generalunternehmen Cubi S.r.l. für sich entscheiden konnte. Einer der Hauptgründe für die Auftragsvergabe an Cubi war, dass das Unternehmen als Kunde von Italsicurezza – einem mit Dallmeier Italien zusammenarbeitenden Errichter und Systemintegrator – die patentierten »Panomera« Multifocal-Sensorkameras anbieten konnte (Bild 3).
Das Besondere an diesen Kameras ist, dass sie lange Strecken und große Flächen mit hoher Auflösung erfassen können. Dazu kombinieren sie bis zu sieben Detailsensoren unterschiedlicher Brennweite mit einem Übersichtssensor in einer optischen Einheit. Das Ergebnis: ein homogenes und hochauflösendes Gesamtbild über den gesamten zu erfassenden Bereich.
Der Nutzen entspricht dabei der Kombination von mehreren 4K-Kameras und beliebig vielen »virtuellen« PTZ-Systemen (Pan, Tilt, Zoom – für Kameras, die Schwenk- und Neigebewegung sowie Zoomsteuerung ermöglichen), jedoch mit deutlich geringeren Gesamtbetriebskosten. Der Grund: Anwender benötigen neben weniger Kameras auch deutlich weniger Infrastruktur wie etwa Kabel, Masten, Netzwerk und Monitore, um das Geschehen im Blick zu behalten.
»Bei den Dallmeier ,Panomera‘-Kameras hat mich neben der bekannten Bildqualität vor allem überzeugt, wie schnell und problemlos ich diese montieren konnte«, berichtet Simone Sterza (Bild 4), System Engineer bei Italsicurezza. »Für die wesentlichen Installations- und Einstellungsarbeiten war nur eine Inbusschlüsselgröße nötig. Dank des ‚Mountera Quick Lock‘-Systems konnte ich die Kameras sicher montieren, ohne dass mir eine weitere Person helfen musste.«
Die Kameras erfassen heute das Außenareal der »Gallerie Mercatali« mit der in der Ausschreibung geforderten Auflösung. Diese konnte Italsicurezza mit einem Planungstool von Dallmeier über das gesamte Areal von 10.625 m2 hinweg genau definieren.
Erweiterung der bereits vorhandenen Videoanlage
Auch war es problemlos möglich, die neuen Kameras und den »IPS 10000« Recording-Server in die bereits vorhandene Dallmeier-Anlage zu integrieren. So genügen Veronafiere lediglich zwei »Panomera S8«, drei »Panomera S4« und zwei Single-Sensor-Kameras, um den kompletten Außenbereich der »Gallerie Mercatali« abzusichern und das Geschehen auf der gesamten Fläche zuverlässig zu erkennen. Um von der Erweiterung der Videoanlage bereits von Anfang an zu profitieren, erhielten die Sicherheitsmitarbeiter von Veronafiere eine Schulung durch das Team von Dallmeier Italien.
Hochverfügbarkeit und individuelle Upgrades
In der Leitstelle von Veronafiere stehen heute drei Workstations, mit denen die Sicherheitsmitarbeiter den Außenbereich des Messegeländes live beobachten und auf Kameraaufzeichnungen zugreifen können. RAID-6-Storage (RAID = Redundant Array of Independent Disks, Kombination mehrerer Festplatten für mehr Toleranz gegen Ausfälle) sorgt dabei für die Hochverfügbarkeit der Aufnahmen.
Um die Auflagen des italienischen Datenschutzes zu erfüllen, löscht das System die Aufzeichnungen der Kamerabilder nach sieben Tagen automatisch. Darüber hinaus ermöglicht der modulare Charakter des Systems »Upgrades on Demand«. So könnte Veronafiere zusätzlich Video Content Analyse (VCA) oder KI-basierte Videoanalyse-Anwendungen einsetzen, um beispielsweise unbefugte Zutritte in sogenannte »sterile Areas« (das sind Bereiche, in denen sich keine Person und kein Objekt aufhalten darf) automatisch zu melden. Auch Recherchen nach bestimmten Ereignissen ließen sich somit noch schneller durchführen.
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