Am 23. Februar 2025 entscheidet die Bundestagswahl über die politische Zukunft Deutschlands. Mit einem Zehn-Punkte-Plan richten die Elektrohandwerke klare Forderungen an die nächste Bundesregierung, um Energiewende, wirtschaftliche Stabilität und Nachhaltigkeit voranzutreiben.
Herausforderungen und Chancen
Der ZVEH sieht Deutschland vor einer doppelten Herausforderung: Einerseits hätten sich die außenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen verschlechtert und es bestehe ein enormer Investitionsstau im Bereich der Privatwirtschaft und der öffentlichen Infrastruktur. Die deutsche Industrie und der Mittelstanbd stehen unter Druck. Gleichzeitig müsse man für die angestrebte Klimaneuralität im Jahr 2045 massiv in die Energiewende und damit auch in neue Technologien investieren.
Energiewende und wirtschaftlicher Erfolg gehören zusammen
Nach Ansicht des ZVEH müssen Energiewende und wirtschaftlicher Erfolg kein Widerspruch sind. Diese bewiesen die 525.000 Beschäftigten in den fast 50.000 e-handwerklichen Betrieben mit ihrer Arbeit. Die Energiewende sei ein Wirtschaftsfaktor. Für einen erfolgreichen Transformationsprozess brauche es jedoch ein klares Bekenntnis der Politik zur Energiewende sowie schnelle und konsequente Weichenstellungen.
Die zentralen Forderungen der E-Handwerke
- Keine Diskreditierung von Energiewende-Technologien
Eine einheitliche politische Ausrichtung auf das Ziel der Klimaneutralität ist notwendig. Die Unsicherheiten, wie beim Heizungsgesetz, hemmen Investitionen in moderne Technologien. Es muss über alle Parteien hinweg Einigkeit darüber bestehen, dass Anforderungen an neue Gebäudetechnik marktorientiert und auf das Klimaziel – Dekarbonisierung bis 2045 – ausgerichtet sein müssen. - Klare Rahmenbedingungen und verlässliche Förderungen
Förderprogramme müssen stabil und langfristig sein. Unvorhersehbare Änderungen, wie der Stopp der E-Auto-Förderung, führen zu Unsicherheit bei Privatpersonen und Unternehmen. - Beschleunigung von Netzanschlussverfahren
Über 800 Verteilnetzbetreiber erschweren durch unterschiedliche Vorgaben und mangelnde Digitalisierung die Umsetzung erneuerbarer Energien. Standardisierte Verfahren sind notwendig. - Partizipation kleiner und mittelständischer Unternehmen fördern
Infrastrukturprojekte werden oft als Leuchtturmprojekte für die Industrie durch den Staat gefördert, aber privatwirtschaftlich aufgebaut. Ein maßgeblicher Faktor sind hier kleine und mittelständische Unternehmen (KMU). Diese müssen Zugang zu allen wichtigenTechnologien erhalten und stärker in Förderprojekte integriert werden. - Agenda für koordinierte Elektrifizierung
Klimaneutralität bis 2045 ist nur zu erreichen, wenn Gebäude, Verkehr und Industrie massiv elektrifiziert werden. Der Strom dafür muss jedoch klimaneutral erzeugt werden. Um die Stromversorgung abzusichern, braucht es eine langfristig ausgerichtete politische Agenda.
Weitere Forderungen des Positionspapiers umfassen:
- Senkung der Strompreise.
- Stärkere Berücksichtigung der Anforderungen des Handwerks.
- Steigerung der Attraktivität der dualen Berufsausbildung.
- Erheblicher Abbau von Bürokratie.
- Erleichterungen bei der Fachkräfteeinwanderung.
Klarer Handlungsbedarf
»Deutschland befindet sich inmitten eines herausfordernden Transformationsprozesses«, so ZVEH-Präsident Stefan Ehinger: »Die neue Regierung muss daher ein klares Bekenntnis zur Energiewende ablegen, diese konsequent fortsetzen und so Planungssicherheit schaffen. Vor allem aber müssen die Regierenden Mittelstand und Handwerk als wichtige Faktoren für eine funktionierende und resiliente Wirtschaft endlich stärker in den Fokus nehmen und deren Anforderungen berücksichtigen.«
Das vollständige Positionspapier der Elektrohandwerke zur Bundestagswahl 2025 findet sich hier.