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Branche erwartet Erholung 2025

Rückgang beim Wärmepumpenabsatz, Zunahme bei Förderanträgen

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(Bild: BWP/Vaillant)

Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) sieht vor allem die Unsicherheiten rund um die kommunale Wärmeplanung sowie die verbesserungswürdige Bekanntheit der Heizungsförderung als Gründe für die Kaufzurückhaltung im vergangenen Jahr . Mit Spannung blicke die Branche auf die neue Legislaturperiode: »Nach diesem Jahr befinden sich viele Hersteller in einer schwierigen Lage«, sagt der BWP-Vorstandsvorsitzende Claus Fest.

Richtigerweise hätten die Unternehmen auf die sprunghaft gestiegene Nachfrage nach Wärmepumpen in den Jahren 2022 und 2023 reagiert und europaweit mehr als sieben Milliarden Euro in Fertigungsstrecken, Fachkräfte und Schulungskapazitäten investiert.

Die Heizungsbranche stehe stellvertretend für große Teile des deutschen Mittelstands, so Klaus Ackermann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer der Nibe Systemtechnik GmbH aus Celle. Die gesamte Wertschöpfungskette von Fertigung über Installation bis hin zur Finanzierung von Wärmepumpen berge ein enormes Innovationspotenzial und könne auf einem sher guten Ruf aufbauen. Wichtig sei jedoch, dass die Politik Investitionen in erneuerbare Energien weiterhin unterstütze.

 

Absatzentwicklung von Wärmepumpen in Deutschland von 2005 bis 2024
Absatzentwicklung von Wärmepumpen in Deutschland von 2005 bis 2024
(Bild: BWP)

 

Politische Rahmenbedingungen entscheidend

 

Mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl ruft der Verband die Politik dazu auf, an den bestehenden Strukturen festzuhalten. »Mit dem Gebäudeenergiegesetz, dem Wärmeplanungsgesetz und den Förderprogrammen BEG und BEW wurden die Grundlagen für einen klimaneutralen Gebäudebestand gelegt«, so der BWP. Diese müssten mindestens bis zur Einführung des europäischen Emissionshandels für Wärme und Verkehr im Jahr 2027 erhalten bleiben. Gleichzeitig müsse geklärt werden, wie die Einnahmen aus dem Emissionshandel genutzt werden, um den deutschen Strompreis nachhaltig zu senken.

Strompreise und Netzausbau im Fokus

Laut BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel gibt es parteiübergreifend gute Ansätze für eine faire Finanzierung des Stromnetzausbaus. Entscheidend sei, dass diese nach der Wahl schnell umgesetzt werden. »Gebäudeeigentümer müssen klar erkennen können, dass der Ausbau erneuerbarer Energien tatsächlich zu sinkenden Verbraucherpreisen führt.« Besonders die Netzentgelte und die Stromsteuer müssten gesenkt werden, um Wärmepumpen wirtschaftlich attraktiver zu machen.

Auch beim Gebäudeenergiegesetz fordert der BWP Planungssicherheit. Die Diskussion über eine Rücknahme der Regelungen führe zu Verunsicherung bei Industrie, Handwerk und Verbraucher, betont  Sabel. Die Novelle habe ein klares Aufbruchssignal gesetzt, weshalb eine Abkehr davon für Investoren und Betreiber gleichermaßen schädlich sei.

Förderprogramme stärken

Es müsse weiterhin gelten: Ab 2026 und 2028 werden Heizungen mit fossilen Energieträgern nur noch installiert, wenn dahinter ein belastbarer Plan für deren vollständige Umstellung auf erneuerbare Alternativen bis 2045 stehe. Dabei gehe es nicht nur um Klimaschutz, sondern auch um den Schutz der Verbraucher vor falschen Versprechungen und Fehlinvestitionen. Vor allem die Erwartungshaltung, dass Gasnetze großflächig auf Wasserstoff umgestellt werden könnten, birgt große Risiken in Bezug auf Verfügbarkeit und Kosten.

Signale der Beständigkeit brauche es auch bei der Förderung von Wärmepumpen. Die Förderung beginne nach einer grundlegenden Umstellung gerade erst im Markt zu wirken und habe in den vergangenen Monaten deutlich an Bekanntheit und Vertrauen gewonnen. Neben Zuschüssen gelte es dabei, Kreditangebote auszubauen und zu verbessern, sowie die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für erfolgreiche Contractingmodelle zu schaffen. Es müsse klar sein: Wer bei der Investition auf staatliche Unterstützung angewiesen ist, wird diese auch bekommen.

Weitere Informationen: www.waermepumpe.de

Über die Firma
Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V
Berlin
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