Der 28. Januar steht jedes Jahr im Zeichen des Datenschutzes. Ein Thema, das immer wichtiger wird, denn die Zahl der Geräte unseres Alltags, die täglich mit dem Internet verbunden sind, ist kaum noch zu überblicken. Wer Anwendungen sorgenfrei nutzen möchte, sollte die eigenen Daten zu jeder Zeit gegen Zugriffe von Dritten sichern. Immerhin gilt: Werden Daten ausgespäht, lässt das Rückschlüsse auf die persönlichen An- und Abwesenheiten, Wohnraumdetails und mehr zu. Die aufgezeichneten Daten können dann Kriminellen helfen – etwa bei Betrugsmaschen oder Einbrüchen.
Fest steht laut dem Cybersicherheitsmonitor 2024 des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI): Drei Viertel der Internetnutzerinnen und -nutzer in Deutschland verwenden mindestens ein Smart-Home-Gerät. Aber jede bzw. jeder Sechste (16%) ergreift von sich aus keinerlei Maßnahmen zum Schutz. Nur 14 % legen explizit Wert auf Sicherheitsanalysen und -überprüfungen. Nur ein Viertel nennt Updatezusagen als Kaufkriterium; lediglich 16 % achten darauf, dass das Gerät verschlüsselte Kommunikation unterstützt. Zu wenig, finden Experten.
Sicherheitscheck 1: Hersteller in der Verantwortung
Smart-Home-Systeme sollten in jedem Fall nicht auf Cloud-Lösungen mit einem externen Server basieren. Die Ansicht, Speicherung und Auswertung sensibler Daten wird dann aus der Hand gegeben. Risiken durch Datenlecks und Angriffe von außen sind so kaum auszuschließen. Besonders schwierig wird es bei Herstellern im Ausland ohne gesetzliche Datenschutzbestimmungen. US-Server haben beispielsweise keinen Schutz vor behördlicher Überprüfung und Auswertung.
»Datenschutz ist nicht nur ein rechtliches Muss – das Thema sollte immer auch zentraler Bestandteil der Unternehmensphilosophie sein«, betont Matthias Wolff, Geschäftsführer von Lupus-Electronics. Alle Daten sollten in einer Hand sein. Die Kommunikation müsse auf sicheren Servern gespeichert werden, die nicht für Unbefugte zugänglich sind und durch eine »Firewall« vor dem Zugriff von außen geschützt sind.
Firewalls lassen sich vor allem durch sichere Kommunikationstechnologien mit Verschlüsselung sicherstellen. Matthias Wolff weiter dazu: »Wichtig sind TLS, also Transport Layer Security (TLS), und das Rolling Code-Verfahren.«
- TLS ist ein Protokoll, das die Daten, die zwischen Anwendungen, z.B. zwischen App und Basisstation, übertragen werden, so verschlüsselt, dass von außen nicht erkennbar ist, was übermittelt wird.
- Rolling Codes schützen die Funkverbindungen zwischen drahtlosen Bediengeräten wie z. B. Fernbedienungen oder Keypads und der Basisstation gegen Sabotage-Versuche. Nach jeder Datenübertragung wechseln die Codezahlen. Die Empfangseinrichtung reagiert nur auf die nächsten, den Hackern unbekannten Zahlen, nicht auf bereits genutzte.
Sicherheitscheck 2: Was Nutzer selbst tun können
Neben den von Herstellern angebotenen Maßnahmen empfehlen Experten, die folgenden Punkte bei der Nutzung vernetzter Produkte zu beachten:
- Starke Passwörter verwenden: Alle Geräte sollten mit einzigartigen Passwörtern geschützt werden. Diese sollten aus einer mindestens 12-stelligen Kombination aus Zahlen, Sonderzeichen und Buchstaben bestehen.
- Software regelmäßig aktualisieren: Alle Geräte müssen immer auf dem neuesten Stand gehalten werden. Sicherheitsupdates, die bekannte Schwachstellen schließen, müssen möglichst zeitnah installiert werden.
- Ungenutzte Funktionen deaktivieren: Wenn Funktionen wie Fernzugriff oder Sprachsteuerung nicht benötigt werden, kann man sie abschalten. Damit bietet man potentiellen Angreifern weniger Angriffsflächen.
- Nur sichere Netzwerke nutzen: Smart-Home-Geräte sollten nur mit sicheren Netzwerken verbunden werden, idealerweise mit einem eigenen, isolierten WLAN für Ihre vernetzten Geräte.
Smart Home und Datenschutz gehören zusammen
Während das Smart-Home zweifellos den Alltag erleichtert und in Kombination mit einem Alarmsystem das Zuhause ebenfalls sicherer macht, darf die Datensicherheit nicht auf der Strecke bleiben. Nutzer sollten sich bewusst sein, dass jede neue Vernetzung proaktive Maßnahmen erfordert, um die Daten zu schützen. Hersteller sind dabei gefragt, ihren Teil zur Sicherheit beizutragen, indem sie Geräte mit modernen Sicherheitsfunktionen ausstatten und den Verbrauchern klare Informationen zur Verfügung stellen.