
Auf der Konferenz werden beispielsweise Investitions- und Folgekosten im Vergleich zu anderen Heizsystemen beleuchtet. Effekte durch den Einsatz von Solarstrom aus der eigenen Photovoltaikanlage für die Wirtschaftlichkeit werden ebenso diskutiert wie nutzbare Fördermittel. Vorträge aus Wissenschaft und Praxis befassen sich mit dem Einsatz von IR-Heizung in Ein- und Mehrfamilienhäusen. Das detaillierte Programm wurde veröffentlicht: https://ig-infrarot.de/
Den Auftakt macht Prof. Dr.-Ing. Bert Oschatz, Geschäftsführer des ITG Institut für Technische Gebäudeausrüstung Dresden, der das Thema von Seiten der Wissenschaft beleuchten wird. Anschließend wirft Frank Hummel, Unternehmer, Berater und Buchautor in seinem Vortrag »Die elektrisierende Zukunft« einen Blick auf Perspektiven für die elektrische Vollversorgung von Gebäuden. Joachim Schrader, Geschäftsführer der Bauen + Energie Konzept GmbH, wird, wie schon 2024, eindrücklich aufzeigen, wie an Stellschrauben in der Planung gedreht werden kann, damit Bauvorhaben klimaneutral und wirtschaftlich realisiert werden können. »Maximale Förderung mit Infrarotheizung im Neubau und in der Sanierung gemäß KfW-Kriterien als KfW-Effizienzhaus 55 beziehungsweise 40« lautet der Titel seines Vortrags. Nach der kurzen Vorstellung eigener Projekte demonstriert er online im Programm »Energieberater« von Hottgenroth, wie er vorgeht, um die Wirtschaftlichkeit für seine Kunden zu maximieren.
Am Nachmittag stehen Beispiele aus der Praxis im Mittelpunkt. Den Auftakt machen Prof. Dipl.-Ing. Timo Leukefeld, Bauunternehmer Markus Rössler und der Hersteller von Infrarotheizungen Günther Hraby. Im Mittelpunkt ihres Vortragsblocks steht das erste hochgradig energieautarke Mehrfamilienhaus Bayerns. Rössler Wohnbau hat es in Ehingen bei Augsburg gebaut, das Energiekonzept hat Timo Leukefeld geplant. Seit November 2022 sind die fünf Wohnungen mit Pauschalmiete und Energieflatrate für Wärme und Strom vermietet. Auf dem Dach und an der Balkonbrüstung sind Photovoltaikanlagen mit insgesamt 49 kW Leistung in Betrieb, der Stromspeicher hat 59,5 kWh Speicherkapazität, in allen Wohnungen wird mit Infrarot geheizt. In der ersten Energiebilanz für ein Jahr brauchten nur rund 8000 kWh Strom für das gesamte Gebäude zugekauft werden. Insgesamt wurden rund 25.500 kWh Strom für den Haushalts- und Technikstrom sowie die Infrarotheizungen in fünf Wohnungen verbraucht.
Timo Leukefeld wird auch auf die Sanierung dreier Plattenbauten aus der DDR-Zeit zu hochgradig energieautarken Mehrfamilienhäusern in Aschersleben in Sachsen-Anhalt eingehen. Eigentümer ist die Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft. Bei den weiteren Referenzen dreht es sich unter anderem um Einfamilienhäuser, die seit 1987 errichtet wurden, darunter auch ein Holzhaus. Bei den meisten Gebäuden gehört eine Photovoltaikanlage zum Energiekonzept. Alternativ könnten Hauseigentümer auch Ökostrom beziehen, um den Strombedarf CO2-frei zu decken.
»Wir zeigen mit diesen Referenzen, dass Infrarotheizungen sowohl im Neubau als auch im Bestand durch ihre niedrigen Investitions- und Folgekosten eine sinnvolle Lösung sind, um die Kosten für den Bau und die Energieversorgung des Gebäudes zu reduzieren. Dazu trägt auch die energiesparende thermostatgesteuerte und bedarfsorientierte Betriebsweise bei«, sagt Lars Keussen, 1. Vorsitzender des IG Infrarot Deutschland e.V. Infrarotheizungen, deren Strahlungswärme als sehr behaglich empfunden wird, können als Alleinheizung dienen oder als Komponente im Hybridsystem zusammen mit einer bestehenden Gasheizung oder einer Wärmepumpe.