
PV-Module haben sich in den vergangenen Jahren schnell weiterentwickelt: Es gibt immer größere und günstigere Modelle, zugleich drängen neue Technologien wie die Perowskit-Zelle breiter auf den Markt. Gleichzeitig haben sich auch die Standards und die damit verbundenen Tests verändert.
So hat die Novellierung der beiden führenden internationalen Standards für Photovoltaikmodule (PV) IEC 61215:2021 und IEC 61730:2023 eine Reihe neuer oder überarbeiteter Tests mit sich gebracht (siehe Bild/Grafik am Ende der Meldung). Dazu gehören etwa Biegetests, neue Degradationstests und mechanische Belastungstests. Mit diesen Tests können Hersteller nachweisen, dass ihre PV-Module die aktuellen Standards erfüllen – und nur so dürfen sie ihre Produkte beispielsweise auf den EU-Markt bringen.
Die gute Nachricht: »Einige Solarmodule meistern die neuen Testreihen auf Anhieb«, erklärt Eckart Janknecht, Experte für Solarprüfungen bei TÜV Rheinland. »Im Bereich der mechanischen Belastungstests beobachten wir keine signifikanten Veränderungen.« Solarmodule sind damit – trotz der zunehmenden Größe – im Durchschnitt so belastbar wie zuvor. »Anlass zur Sorge gibt uns die gestiegene Anzahl an nicht bestanden Eingangsprüfungen von Modulen, die frisch aus der Produktion kommen, bevor sie irgendwelche Stresstests im Labor durchlaufen haben«, so Janknecht. In diesen Fällen werden Module bereits fehlerhaft geliefert. Gründe dafür können Verarbeitungsmängel in der Produktion oder auch minderwertige Materialien sein. Hier seien Hersteller gefragt, ein besonderes Augenmerk auf ihr Qualitätsmanagement zu legen.
»Bei uns ist der Eindruck entstanden, dass einigen Herstellern die neuen Testreihen nicht ausreichend bekannt sind«, so Janknecht weiter. Das bedeute zwar nicht automatisch, dass Module die neuen Tests nicht bestünden. »Eine gezielte Vorbereitung und – bei Bedarf – Anpassung der Herstellungsverfahren an geänderte Standards ist jedoch Voraussetzung für einen effizienten und effektiven Ablauf des Prüfprogramms.« Janknecht empfiehlt Herstellern, frühzeitig Prüfexpertise wie die von TÜV Rheinland hinzuzuziehen, um mit der sich ständig ändernden Regulatorik Schritt zu halten und potenziellen Verzögerungen in der Markteinführung entgegenzuwirken – dies schließt auch entwicklungsbegleitende Vorprüfungen mit ein.
Bereits seit mehr als 40 Jahren begleitet TÜV Rheinland die Entwicklung der Solar-Technologie und beschäftigt weltweit 1.000 Fachleute zur Minimierung von technischen und qualitativen Risiken in Solarkraftwerken sowie in spezialisierten Prüflaboren und Kompetenzzentren. Mehr als 50.000 Prüfungen führen die Fachleute von TÜV Rheinland jährlich in den Bereichen Solar-, Speicher- und Power-Electronics-Lösungen global durch.
Die Expertinnen und Experten entwickeln neue Testmethoden, arbeiten an Forschungs- und Entwicklungsvorhaben und in Normungsgremien mit. Sie bieten weltweit Leistungen zur Machbarkeit, Finanzierung, Qualitätssicherung und Abwicklung von Garantiefällen von Photovoltaik-Kraftwerken, ermöglichen international den Marktzugang durch Prüfungen und Zertifizierungen für Photovoltaikmodule, Komponenten, Wechselrichter sowie Energiespeichersysteme und solarthermische Kollektoren. Als führender Prüfdienstleister von Solarsystemen betreibt TÜV Rheinland Labore unter anderem in Bangalore (Indien), Köln (Deutschland), Mailand (Italien), Shanghai (China), Taichung (Taiwan) sowie in Pleasanton (USA). Zum Kompetenznetzwerk für Solarenergie gehören darüber hinaus 15 Expertenzentren in Afrika, Amerika, Asien und Europa. Informationen hierzu finden Sie auf der Webseite des TÜV Rheinland.