Gerade erfolgreiche Elektrohandwerksbetriebe müssen sich einiges einfallen lassen, um den steigenden Bedarf an Fachkräften mit geeignetem Nachwuchs decken zu können. So auch Schröder Elektrotechnik aus Rellingen. Firmenchef Kai Schröder ist zuversichtlich, dass es ihm und auch der Branche insgesamt gelingen wird, sich als attraktiver Arbeitsgeber bei potenziellen Bewerbern zu positionieren.
»de«: Wie erleben Sie den sich verschärfenden Fachkräftemangel in unserer Branche?
K. Schröder: Wir sind in der glücklichen Lage, dass sich in den letzten Jahren immer mehr Kunden an unser Unternehmen mit immer mehr Aufträgen wenden. Ganz automatisch benötigen wir daher neue Mitarbeiter, um die Anfragen auch bedienen zu können. Die offenen Stellen können wir leider nicht aus dem normalen Arbeitsmarkt mit freien Fachkräften oder durch Ausbildung besetzen. Das Verhältnis Angebot und Nachfrage an Fachkräften ist in den letzten Jahren völlig aus dem Gleichgewicht gekommen.
»de«: Sie haben bereits mehrere Marketing- und Unternehmerpreise gewonnen, helfen Ihnen Marketingkonzepte bei der Suche nach Personal?
K. Schröder: Wir haben ja eine Großzahl von großartigen Handwerkskollegen, die wie wir jeden Tag bei Kunden alle einen guten Job machen. Irgendwie müssen wir uns natürlich von denen auch ein wenig unterscheiden, um einmal bei Kunden aber auch auf dem Mitarbeitermarkt wahrgenommen zu werden. Aus diesem Grund helfen selbstverständlich auch Auszeichnungen dabei, uns von unseren Kollegen zu differenzieren. Das Gute an den Preisen ist ja auch, dass wir die nicht zugelost oder bestellt und bezahlt haben, sondern immer auch eine objektive Bestätigung für eine besondere Unternehmensleistung sind. Daher können die Bewerber / innen auch sicher sein, dass wir im wahrsten Sinne des Wortes auch ein ausgezeichneter Arbeitgeber sind.
»de«: Welche Konzepte haben Sie in Ihrem Unternehmen umgesetzt?
K. Schröder: Zum Thema Arbeitgeber haben wir eine eigene Internetseite erstellt. Dort präsentieren wir uns als attraktiver Arbeitgeber. Die Seite gibt es inhaltlich identisch unter zwei verschiedenen Adressen: einmal für unsere jetzigen Mitarbeiter / -innen unter www.wir-sind-strom.info, zum anderen für zukünftige Mitarbeiter / -innen unter www.werden-sie-strom.info. Dort haben wir einmal von Anfang bis Ende aufgezeigt, was uns als Arbeitgeber eigentlich aus- und vielleicht besonders macht. Dieses Thema ist natürlich auch an beide Gruppen gerichtet: einmal an unsere Mitarbeiter/-innen, um diese an unser Unternehmen zu binden, und auch für zukünftige, um aufzuzeigen, was bei uns vielleicht anders ist. Wir sind der Hoffnung, dass sich so auch neue Bewerber, die sich beruflich verändern und den Arbeitgeber wechseln möchten, über uns als Arbeitgeber unverbindlich und vor allem umfassend informieren können. Sie können so Punkt für Punkt abgleichen, dies habe ich bei meinem jetzigen Arbeitgeber und dies erwartet mich bei meinem neuen Arbeitgeber.
Parallel haben wir für unsere Aktivitäten für den Nachwuchs eine neue Internet-Seite für unser Junior-Team erstellt (www.RufenSieSchroeder-JuniorTeam.de). Dort können sich zukünftige Auszubildende über unseren Beruf und auch unser Unternehmen informieren. Aber natürlich auch Lehrer, Eltern, Oma, Opa, Tanten usw., die wir versuchen als positive Multiplikatoren dazu zu gewinnen, vielleicht noch etwas orientierungslose Jugendliche mit deren Erfahrungen und Tipps auf unser Unternehmen aufmerksam zu machen.
»de«: Gibt es Ansätze für Kooperationen?
K. Schröder: Die dargestellten Probleme sind ja bei allen Betrieben vergleichbar, egal ob groß oder klein. Im Vergleich sind wir ja ein kleines Unternehmen und sind daher selbstverständlich mit unseren beschränkten finanziellen Möglichkeiten im Vergleich zu großen Wettbewerbern auf Kooperationen angewiesen. Wir sind froh und wissen es sehr zu schätzen, dass wir über die Schulungsmaßnahme der Up-to-date-Offensive und unserer Zertifizierung zum »Profi im Handwerk« auf dieses Netzwerk und auf die Kooperationspartner der Akademie Zukunft Handwerk (www.zukunft-handwerk.de) zurückgreifen können. Ein Glück auch, dass unser Zentralverband mit der E-zubi-Plattform diesbezüglich endlich Vollgas gibt.
»de«: Herr Schröder, vielen Dank für das Gespräch mit Ihnen.