Die Lichtkompetenz im Elektrohandwerk ist breit verteilt, wie die Shortlist vom Lichtpreis GET Nord 2016 zeigt. Hier konnten sich interessante Projekte aus dem Norden platzieren Kostensenkungen und besseres Licht standen bei den eingereichten Lösungen im Fokus und beides wurde durch den Einsatz moderner LED-Technik erreicht
zu Teil 1 Mit der Preisverleihung am 19. November fand der Wettbewerb um den Lichtpreis der GET Nord 2016 seinen Höhepunkt. In der letzten Ausgabe stellten wir die Preisträger und die ausgezeichneten Projekte vor. Nun folgen die Platzierten der Shortlist, also all jene Bewerbungen, die es bis in die Endrunde des Wettbewerbs geschafft haben.
Ins richtige Licht gesetzt
Die Heidecke Elektroinstallation GmbH aus Hamburg konnte sich mit der LED-Außenbeleuchtung eines Einfamilienhauses in Hamburg-Blankenese (Bild 9) in die Endrunde qualifizieren. Die Villa wurde früher durch drei Doppelstrahler mit Erdspieß von außen angestrahlt. Dieses Licht blendete auch leider ins Haus und konnte außerdem das sehr schöne Haus nicht richtig zur Geltung bringen. Der Energieverbrauch der Doppelstrahler betrug 6 x 100 W = 600 W.
Die Aufgabe für das Projekt war die Erarbeitung eines Lichtkonzeptes, mit dem sowohl dekorative als auch funktionale Ansprüche erfüllt werden. Die Außenbeleuchtung sollte so ausgewählt werden, dass keine Blendung im Haus entsteht. Ziel war eine stimmungsvolle Ausleuchtung des Einfamilienhauses bei gleichzeitiger Reduzierung des Energieverbrauchs. Es wurde daher ein Lichtkonzept entwickelt, bei dem verschiedene LED-Außenleuchten kombiniert wurden. Hierbei kamen folgende Leuchten zum Einsatz:
- acht Micro Spring Scheinwerfer mit je 3 x 1,2 W für die Fassade
- zwei Tetra Lineare Wandleuchten mit je 20 W für den Balkon sowie
- zwei Mini Spring Scheinwerfer mit je 9 x 1,2 W für die Fassade am Eingang.
Die Steuerung wurde mit Busch Powernet KNX realisiert, so dass die Außenbeleuchtung vom Erdgeschoss und vom Obergeschoss angesteuert werden kann. Der Energieverbrauch wurde hierbei um 509,6 W auf 90,4 W reduziert. Die Bewerbung fand in der Jury des Wettbewerbs großen Anklang und wurde daher auf die Shortlist gesetzt. Bei einem Vor-Ort-Termin überzeugte man sich von der hervorragenden Umsetzung durch die Fa. Heidecke.
Energiekosten in Baumarkt gesenkt
Im Hagebaumarkt Güstrow realisierte die Elsta Elektro- und Fördertechnik GmbH aus Güstrow die Umrüstung der kompletten Innen- und Außenbeleuchtung mit Parkplatz von konventioneller Lichttechnik auf LED-Lichttechnik (Bild 10). Bei der Umsetzung ergab sich eine Reduzierung der Leuchtenanzahl von vorher 1095 Leuchten auf 844 Leuchten. Die Optimierung der Leuchtenleistung von 58 W herkömmlich auf 38 W LED-Technik mit zusätzlicher Anpassung der Beleuchtungsstärke erfolgte unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben. Zusätzlich wurde das vorhandene Lichtmanagementsystem in die neue Technik mit eingebunden. Dadurch gelang eine automatische Reduzierung der Beleuchtung in Abhängigkeit von der einfallenden Beleuchtungsstärke von Tageslicht. Die Beleuchtung wird dementsprechend zonenweise zu- oder abgeschaltet. In Fluren und WCs tauschten die Lichtprofis von Elsta die Schalter gegen HF-Melder aus und ermöglichen damit auch dort ein bedarfsgerechtes Lichtmanagement. Die 844 LED-Leuchten beleuchten nun den Marktbereich, das Lager, den Gartenmarkt, die Sozialräumen und WCs. Parkplatz und Außenbereich beleuchten nun bei Dunkelheit insgesamt zwölf LED-Doppelflutlichtstrahler. Für die Montage der LED-Strahler konnten die vorhandenen Lichtmasten genutzt werden. Das Projekt wurde mit einer Lichtberechnung unterstützt, die vom Lieferant der Leuchten durchgeführt, Die Lieferung der Beleuchtung erfolgte durch die Sonepar Deutschland Region Nord-Ost, Niederlassung Güstrow und den Hersteller Siteco Beleuchtungstechnik GmbH.
Besseres Training bei besserem Licht
Im LifeStyle Fitness Studio Rellingen erfolgte die Erneuerung der Beleuchtung im Trainingsbereich der Geräte (Bild 11). Dieses Projekt konnte die Fa. Schröder Elektrotechnik aus Rellingen realisieren. Die 25 Jahre alte Beleuchtungsanlage wurde zuvor durch eine Tanzschule genutzt und entsprach nicht den Anforderungen des Betreibers des Fitnessstudios. Die Grund- und Dekobeleuchtung bestand aus freistrahlenden Lichtleisten (36 W) und 38 Einbaustrahlern (60 W). Die maroden Deckenplatten rundeten das Bild einer in die Jahre gekommenen Beleuchtungsanlage ab, Die Energiekosten lagen bei ca. 1800 € im Jahr. Die Fa. Schröder Elektrotechnik erneuerte die Deckenplatten, errichtete eine neue Verkabelung und installierte 35 LED-Einbauleuchten. Die Energiekosten sanken auf jetzt 800 € im Jahr und das bei einer gleichzeitigen Verdoppelung der Beleuchtungsstärke. Der Vermieter als Auftraggeber und der Fitnessstudiobetreiber als dessen Kunden sind vom Ergebnis der Umbauarbeiten begeistert. Die stark verbesserten Lichtverhältnisse tragen zur Förderung des Trainingseffektes bei. Das viel ruhigere Deckenbild trägt zum allgemeinen Wohlbefinden der Besucher bei. Hinzu kommt eine starke Wahrnehmung auch von außerhalb des Gebäudes. Die Lichtplaner von Sonepar Nord-Ost, Niederlassung Glinde unterstützten die Fa. Schröder Elektrotechnik bei der Lichtplanung sowie bei der Umsetzung des Projektes.
Kunstlicht für die Verwaltung
Ein weiteres Lichtprojekt auf der Shortlist des Wettbewerbs fand seine Umsetzung in der Kulturbehörde Hamburg. Hierbei galt es, die energetische und zukunftsweisende Sanierung der Beleuchtung unter Berücksichtigung der kulturellen Ausstellungsflächen der Flure zu realisieren (Bild 12). Das Elektrohandwerksunternehmen Herbert Herford GmbH aus Hamburg erhielt den Auftrag für dieses Projekt. Der Projektverantwortliche bei der Fa. Herford war Sven Bovelka. Er nutzte für die Lichtplanung eine Planungssoftware und konnte so die Lichtleistung und Lichtwirkung im Vorfeld simulieren. Um die geforderten Lichtverhältnisse in den Fluren zu erreichen, entschied er sich für den Einsatz von sog. Wallwsher-LED zur Anstrahlung der Wände. Hinzu kam eine Präsenzmelder-Steuerung. Die geforderten Lichtverhältnisse wurden durch die Montage von kompakten LED-Downlights der Fa. Trilux erreicht. Das LED-Downlight InperlaLP C05 WW-MR 1800-830 01 bringt es mit 16 W Anschlussleistung auf einen Leuchtenlichtstrom von 1700 lm. Die Lichtausbeute der Leuchte liegt bei 106 lm/W. Die Lichtfarbe ist warmweiß und Farbtemperatur beträgt 3000 K. Die Leuchten wurden ergänzt durch Wallwasher mit asymmetrischer Lichtstärkeverteilung und bestückt mit einem LED-Spotmodul. Durch die Sanierung und Erneuerung der Beleuchtungsanlage konnten mehr als 60 % der Energiekosten eingespart werden.
Energetische Sanierung im großen Stil
Ein Projekt erheblicher Größenordnung reichte die Elektro-Pöppel Hausgeräte GmbH aus Jevenstedt für den Lichtpreis der GET Nord 2016 ein. Im Rahmen der energetischen Sanierung wurden auf der Lürssen-Kröger-Werft Schacht-Audorf in den Montage- und Fertigungshallen die Beleuchtung gegen moderne LED-Leuchten vom Fabrikat Philips ausgetauscht (Bild 13).
Nach vorangegangener Lichtplanung und Berechnung und anschließend erfolgter Ausführung hat diese energetische Sanierung von März 2015 bis Februar 2016 stattgefunden. Die Hallen (Arbeitsplätze) sind dadurch nun optimal ausgeleuchtet und es wurde eine erhebliche Energieeinsparung erreicht. Durch den Wechsel von HQL-Lampen auf LED-Leuchten in den Docks und Hallen der Werft konnte die Anschlussleistung von 82,1 kW auf 46,8 kW gesenkt und damit die Energiekosten um 43 % gesenkt werden. Dies wurde erzielt mit Philips Hallenleuchten Typ Gentle Space und Strahlern der Serie ClaerFlood. Weitere Hallen und die gesamte Außenbeleuchtung befinden sich ebenfalls schon in der Beauftragung bzw. in der Ausführung. Hierbei werden weitere erhebliche Energiekosteneinsparungen folgen, die noch über denen der ersten Baustufe liegen.
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(Ende des Beitrags)