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Gute Geschäfts- und Umsatzentwicklung

Handwerk bleibt auf Wachstumskurs

Die aktuelle Studie Wirtschaftslage und Finanzierung im Handwerk 2016/2017
Die aktuelle Studie Wirtschaftslage und Finanzierung im Handwerk 2016/2017

Die Studie wurde vom Hauptgeschäftsführer der Creditreform  Volker Ulbricht  und Michael Bretz, dem Leiter Wirtschaftsforschung, auf dem Medientag der Internationalen Handwerksmesse vorgestellt. 68,4 % der knapp 1.300 befragten Handwerksbetriebe bewerten die aktuelle Geschäftslage mit »sehr gut« oder »gut«. Die Stimmungslage befindet sich somit weiter auf einem Rekordhoch und ist noch etwas besser als vor Jahresfrist. Vor allem aufgrund der kräftigen Binnennachfrage setzte sich der Wachstumskurs  fort. Das Fundament der guten Konjunktur bildeten erneut die baunahen Handwerke. So liegt der Wert im Ausbauhandwerk, zu dem ja auch das Elektrohandwerk zählt, bei 76,3%.  

Umsätze gestiegen, Personal aufgestockt

Der Saldo aus gestiegener und gesunkener Umsatzentwicklung erreicht 2017 den zweitbesten Wert der letzten 10 Jahre
Der Saldo aus gestiegener und gesunkener Umsatzentwicklung erreicht 2017 den zweitbesten Wert der letzten 10 Jahre

Ein Drittel der befragten Betriebe (33,5 %) erzielte einen höheren Umsatz als im letzten Frühjahr und 54,5 % verbuchten zumindest einen stabilen Umsatz. Im Ausbauhandwerk sind die Werte mit 35,4 bzw. 55,2% noch etwas besser. Aufgrund der guten Auftragslage sind auch die Preise für Handwerkerleistungen gestiegen. 43,2 % der Befragten haben höhere Angebotspreise durchsetzen können, Preissteigerungen gab es vor allem im Ausbaugewerbe. Die Hälfte der Handwerker (51,0 %) wird im nächsten halben Jahr Preiserhöhungen vornehmen. Gründe sind gestiegene Lohnkosten (etwa wegen des höheren Mindestlohnes) oder zusätzliche Belastungen wie höhere Stromkosten. Der Beschäftigungsaufbau im Handwerk hat sich in den letzten zwölf Monaten fortgesetzt. 27,8 % der Betriebe haben das Personal aufgestockt. Im vergangenen Jahr waren es 23,7 %. Mini-Jobs sind auch im Handwerk weiter gefragt. In gut einem Fünftel der Betriebe (21,4 %) sind zuletzt solche Stellen entstanden. Weitere 12,5 % der Befragten planen, Mitarbeiter auf 450-Euro-Basis einzustellen.

Erwartungen bleiben zuversichtlich

Steigende Investitionen gibt es vor allem im Bereich Erweiterungen
Steigende Investitionen gibt es vor allem im Bereich Erweiterungen

Die Geschäftsaussichten im Handwerk sind weiterhin sehr positiv. 36,4 % der Betriebe und damit nochmals mehr als im Vorjahr (32,4 %) rechnen mit steigenden Umsätzen. Nur wenige (6,2 %) sind skeptisch und erwarten Umsatzeinbußen. Auch das Personal soll weiter aufgestockt werden. 22,5 % der Befragten planen Neueinstellungen.  Nur wenige Betriebe (3,9 %) wollen Personal abbauen. Weiter hoch ist auch die Investitionsbereitschaft im Handwerk: 57,8 % der Befragten und damit ähnlich viele wie im Vorjahr (58,8 %) wollen investieren. Erweiterungsinvestitionen stehen sogar stärker auf der Agenda als im Vorjahr. Die Betriebe aus den baunahen Handwerken haben ihre Investitionsabsichten allerdings etwas zurückgenommen.

Leichter Rückgang bei Eigenkapitalquoten

12,8% der Betriebe im Ausbauhandwerk mussten Forderungsverluste von über 1% des Umsatzes hinnehmen
12,8% der Betriebe im Ausbauhandwerk mussten Forderungsverluste von über 1% des Umsatzes hinnehmen

Mit dem Zahlungsverhalten der Kunden sind die Handwerksbetriebe weitgehend zufrieden. Rechnungen wurden zumeist innerhalb von 30 Tagen bezahlt. Größere Forderungsausfälle sind selten. Nur etwa jeder neunte Befragte (11,0 %; Vorjahr: 10,5 %) musste Zahlungsausfälle von über 1,0 % seines Gesamtumsatzes hinnehmen.  Beim Asubauhandwerk war  dieser Wert mit 12,8% allerdings höher als im Vorjahr (10,6%). Häufiger wurden aber kleinere Forderungsverluste gemeldet. Ohne Ausfälle blieben lediglich 12,9 % der Betriebe. Die günstigen Finanzierungsbedingungen haben offenbar dazu geführt, dass im Handwerk weniger Eigenkapital zur Finanzierung eingesetzt wird. Infolgedessen sind die Eigenkapitalquoten leicht gesunken. Nunmehr weisen 32,4 % der Befragten eine Eigenkapitalquote von unter 10 % auf – ein etwas höherer Anteil als im Vorjahr (31,3 %). Zudem sank der Anteil der Betriebe (von 22,9 auf 21,2 %), die über eine solide Eigenkapitalquote von über 30 Prozent verfügen. 4.560 Insolvenzen im Handwerk wurden 2016 gezählt. Das waren 6,4 % bzw. 310 Fälle weniger als im Jahr zuvor (4.870). Gegenüber dem Wert von 2008 verringerte sich die Zahl der Handwerksinsolvenzen deutlich um 30,7 % und damit stärker als im gesamtwirtschaftlichen Trend (minus 26,6 %). Insgesamt wurden im Januar/Februar 2017 1251 Handwerksunternehmen aus Ost- und Westdeutschland und aus verschiedenen Bereiche.

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