Baden-Württemberg ist Spitzenreiter
Diese Entwicklung sei kaum nachzuvollziehen: »In Norddeutschland wird besonders viel Windenergie produziert, die häufig gar nicht genutzt werden kann. Die Bundesregierung drosselt deswegen sogar den Ausbau der Windkraft und immer häufiger werden Anlagen abgeregelt. Den meisten Strom produzieren die Windräder jedoch während der Heizperiode – also genau dann, wenn er von Wärmepumpen eingesetzt werden könnte. Gerade die norddeutschen Länder sollten daher die Wärmepumpen-Nutzung vorantreiben«, rät Sabel.
Luft-Wärmepumpen bleiben stark
Der Marktanteil der Wärmepumpe entfällt vor allem auf sog. Umweltwärme. In diese Kategorie fallen neben Luft- auch Grundwasser-Wärmepumpen. Letztere machen nach Einschätzung des BWP allerdings bundesweit nur einen geringen Anteil aus. 6,8 % der Bauherren statten ihr Haus mit einer Erdwärme-Anlage aus. Auch bei den Wärmequellen ist das Bild unter den Ländern höchst unterschiedlich: Während sich in Sachsen, NRW und Brandenburg verhältnismäßig viele Bauherren für Erdwärme entscheiden, wird diese Energiequelle in Baden-Württemberg oder Hessen kaum genutzt.Baugenehmigungen zeigen positiven Trend
Die 2016 fertig gestellten Gebäude wurden hingegen meist noch im Vorjahr genehmigt, also nach der alten Energieeinsparverordnung. Zwar sank der Anteil von Gas-Heizungen bei genehmigten Wohngebäuden 2016 deutlich auf 47,0 %, ihre Spitzenposition konnten sie jedoch verteidigen. »Das bedeutet, dass auch im Neubausektor weitere Impulse notwendig sind. Natürlich findet die Wärmewende vor allem im Bereich der Bestandsgebäude, also der Modernisierung, statt. Wenn allerdings fast die Hälfte der Neubauten nicht im Sinne des Klimaabkommens von Paris errichtet wird, besteht auch hier nach wie vor dringender Handlungsbedarf. Nachdem dies im Rahmen des geplanten Gebäudeenergiegesetzes bislang nicht gelungen ist, wird sich die neue Regierungskoalition nach der Wahl dieses Themas schnell annehmen müssen«, fordert Sabel.
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