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Moderates Wachstum

Neubau-Statistik 2016: Wärmepumpe fest etabliert

Anteil der Wärmepumpen im Neubau seit 2008
Anteil der Wärmepumpen im Neubau seit 2008
Der Anteil der Wärmepumpe im Neubau (Wohngebäude) blieb 2016 mit 31,8 % gegenüber 2015 (+ 0,4 %) weitgehend konstant. Dies belegen neueste Zahlen des Statistischen Bundesamtes. »Bauherren schätzen die Vorteile einer umweltfreundlichen Heizung mit Energiequelle auf dem eigenen Grundstück«, bilanziert BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel. Besonders stark ist die Wärmepumpe im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser (34,0 %). Auch bei Mehrfamilienhäusern (16,0 %) und Nichtwohngebäuden (13,6 %) konnten die Marktanteile gehalten werden. Insgesamt wurden rund 36.500 Neubauten mit Wärmepumpen ausgestattet, etwa 2.000 mehr als im Vorjahr. »Unsere Branche profitiert natürlich ebenfalls von der guten Baukonjunktur. Diese belegt, dass klimafreundliches Bauen möglich und bezahlbar ist«, so Sabel.

Baden-Württemberg ist Spitzenreiter

Anteil der Wärmepumpen nach Bundesland
Anteil der Wärmepumpen nach Bundesland
Mit einem Wärmepumpenanteil von 47,9 % liegt Baden-Württemberg 2016 an der Spitze. Knapp dahinter folgen das Saarland und Rheinland-Pfalz. Seltener kommt die Wärmepumpe hingegen in den Stadtstaaten und den norddeutschen Flächenländern zum Einsatz, v.a. in Niedersachsen.

Diese Entwicklung sei kaum nachzuvollziehen: »In Norddeutschland wird besonders viel Windenergie produziert, die häufig gar nicht genutzt werden kann. Die Bundesregierung drosselt deswegen sogar den Ausbau der Windkraft und immer häufiger werden Anlagen abgeregelt. Den meisten Strom produzieren die Windräder jedoch während der Heizperiode – also genau dann, wenn er von Wärmepumpen eingesetzt werden könnte. Gerade die norddeutschen Länder sollten daher die Wärmepumpen-Nutzung vorantreiben«, rät Sabel.

Luft-Wärmepumpen bleiben stark

Der Marktanteil der Wärmepumpe entfällt vor allem auf sog. Umweltwärme. In diese Kategorie fallen neben Luft- auch Grundwasser-Wärmepumpen. Letztere machen nach Einschätzung des BWP allerdings bundesweit nur einen geringen Anteil aus. 6,8 % der Bauherren statten ihr Haus mit einer Erdwärme-Anlage aus. Auch bei den Wärmequellen ist das Bild unter den Ländern höchst unterschiedlich: Während sich in Sachsen, NRW und Brandenburg verhältnismäßig viele Bauherren für Erdwärme entscheiden, wird diese Energiequelle in Baden-Württemberg oder Hessen kaum genutzt.

Baugenehmigungen zeigen positiven Trend

Anteil der Wärmequellen bei Baugnehmigungen
Anteil der Wärmequellen bei Baugnehmigungen
Ein positives Fazit zieht der BWP insbesondere mit Blick auf die 2016 genehmigten Wohngebäude: Hier stieg der Wärmepumpen-Anteil auf 37,4 %. Diese Gebäude müssen die Vorgaben der neuen Energieeinsparverordnung erfüllen, die seit dem 1. 1.2016 gilt.

Die 2016 fertig gestellten Gebäude wurden hingegen meist noch im Vorjahr genehmigt, also nach der alten Energieeinsparverordnung. Zwar sank der Anteil von Gas-Heizungen bei genehmigten Wohngebäuden 2016 deutlich auf 47,0 %, ihre Spitzenposition konnten sie jedoch verteidigen. »Das bedeutet, dass auch im Neubausektor weitere Impulse notwendig sind. Natürlich findet die Wärmewende vor allem im Bereich der Bestandsgebäude, also der Modernisierung, statt. Wenn allerdings fast die Hälfte der Neubauten nicht im Sinne des Klimaabkommens von Paris errichtet wird, besteht auch hier nach wie vor dringender Handlungsbedarf. Nachdem dies im Rahmen des geplanten Gebäudeenergiegesetzes bislang nicht gelungen ist, wird sich die neue Regierungskoalition nach der Wahl dieses Themas schnell annehmen müssen«, fordert Sabel.

www.bwp.de

 
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