Zu den Gästen zählten unter anderem Holger Schwannecke (Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, ZDH), Andreas Bettermann (Vorsitzender des Fachverbands Elektroinstallationssysteme im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie, ZVEI), Holger Heckle (Vorsitzender des Bundesverbands des Elektro-Großhandels, VEG) und Zukunftsforscher Kai Gondlach. Ebenfalls teilgenommen haben Vertreter der Elektrohandwerksorganisationen aus Österreich, der Schweiz und Südtirol.
Mehr Auszubildende in den E-Handwerken
Umso mehr freut es Hellmann, dass es im vergangenen Jahr erneut gelungen ist, die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im E-Handwerk signifikant zu steigern. Nach einem Plus von 4,7 % im Vorjahr hat sich der Wert nun erneut um 3,2 % erhöht. »Damit liegen wir deutlich über den Zuwächsen im Gesamthandwerk. Der Lehrlingsbestand hat nun die Marke von 40.000 überschritten. Unsere Ausbildungsberufe und die damit verbundenen Zukunftsperspektiven sind attraktiver denn je für die Jugend«, so Hellmann. In Kooperation mit dem Bundeswirtschaftsministerium erarbeiteten die E-Handwerke zudem derzeit in sogenannten Reallabors, wie die Ausbildung noch passgenauer auf die Herausforderungen der Digitalisierung zugeschnitten werden könne.
Mit Blick auf die europäische Ebene lobte Hellmann das Erreichen eines wichtigen Meilensteins im Kampf um den Erhalt des Meistervorbehalts: Vor wenigen Tagen ist es der deutschen Politik im Wettbewerbsfähigkeitsrat in Brüssel gelungen, dass die bewährten Strukturen der dualen Ausbildung und des Meistervorbehalts nicht weiter in Frage gestellt werden. Dafür hat sich der ZDH im Schulterschluss mit dem ZVEH seit vielen Jahren eingesetzt.
Politische Erfolge
Als Erfolg in der politischen Interessenvertretung des ZVEH hob Hellmann auch die Gestaltung des Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende hervor. Der gegebenenfalls notwendige Umbau des Zählerplatzes (intelligente Stromzähler) wird entgegen früherer Pläne nicht gesetzlich dem Messstellenbetreiber zugeschrieben. Erster Ansprechpartner der Kunden für diese Arbeiten bleiben damit die E-Handwerke. Positiv bewertet der ZVEH-Präsident auch die Reform des Mängelgewährleistungsrechts, das nun gerechtere Lösungen für Handwerksbetriebe enthält: Wenn das installierte Produkt von Anfang an fehlerhaft war, können sie ihren Aufwand für den Ausbau und den Wiedereinbau des neuen Produktes dem Verkäufer in Rechnung stellen.Beim Thema »SOKA-Bau« verwies Hellmann auf schwierige Gespräche mit den Vertretern des Baugewerbes. Gleichwohl hofft er auf eine konstruktive Umsetzung der Verbändevereinbarung, die zu Beginn des Jahres abgeschlossen wurde. Um eine für alle Seiten faire Lösung zu erarbeiten, wurde vom ZVEH eigens eine sogenannte Schnittstellengruppe eingerichtet, die die entsprechenden Verhandlungen mit dem Zentralverband Deutsches Baugewerbe führt.
Ausblick auf E-Kongress
Sowohl die internen Gremiensitzungen als auch der Austausch mit den Partnern aus der E-Branche verliefen sehr konstruktiv. Hellmann zeigte sich daher insgesamt zufrieden: »In zahlreichen Gesprächsrunden konnten wir die Sensibilität dafür erhöhen, dass die Digitalisierung eine Revolution für sämtliche Arbeitsabläufe und Strukturen bedeutet. Den E-Handwerken kommt in den Märkten eine federführende Rolle zu. Mit unseren Kompetenzen haben wir die Möglichkeit, den Digitalisierungsprozess nicht nur zu begleiten, sondern maßgeblich mitzugestalten.« Wichtig sei es, hier auch den Dialog mit anderen gebäudetechnischen Gewerken zu suchen, da sich die Marktrollen zunehmend verändern und ineinandergreifen. Dieser Prozess und das zentrale Thema Digitalisierung werden auch beim E-Kongress am 15. und 16. September in Bonn wieder in den Mittelpunkt rücken.www.zveh.de