Vom Meisterschüler zum Vorstandsvorsitzenden
Ende der 60er-Jahre leitete Knaupmeier eine Baustelle in seiner Heimatstadt Bonn, als ein Monteur ihm von einer Meisterschule in Oldenburg mit erstklassigen Ausbildern vorschwärmte. Tags darauf ging eine Anmeldung im BFE ein: für den Lehrgang zum Elektroinstallateurmeister. Am 1. Oktober 1970 stand er mit damals 29 Jahren erstmals im Oldenburger Bundestechnologiezentrum: Günter Knaupmeier.»Von diesem Tag an bin ich dem BFE immer eng verbunden geblieben.« Erst als Teilnehmer vieler Seminare, in denen er sich fortwährend weiterbildete. Ab Mitte der Achtziger dann als Rechnungsprüfer. Seit 1999 schließlich als Vorsitzender des BFE-Vorstands.
Nach bestandener Meisterprüfung 1971 arbeitete Knaupmeier drei Jahre bei »Elektro Kittler« in Oldenburg – ehe er den Betrieb nach dem Rückzug des Inhabers 1974 übernahm. In den folgenden 28 Jahren machte er »Knaupmeier Elektrotechnik« zu einem sehr erfolgreichen Unternehmen. Um die 60 Lehrlinge nahm er in dieser Zeit unter seine Fittiche und brachte ihnen bei, was eine gute E-Fachkraft wissen muss.
Botschaften fürs Leben
Wichtig war Knaupmeier stets, den jungen Leuten zusätzlich Ratschläge fürs Leben mitzugeben. »Nicht auf Wissen ausruhen, sondern immer weiter lernen. Nicht darauf warten, dass etwas Gutes passiert, sondern aktiv sein, Menschen kennenlernen, Netzwerke bilden. Nicht aufgeben, sondern aus Rückschlägen Kraft und Motivation ziehen. Nicht zuerst aufs Geld zu schauen, sondern das eigene Talente finden und es entwickeln«, lauteten einige seine Botschaften.Als Obermeister der Elektroinnung Oldenburg brachte sich Knaupmeier zudem in den öffentlichen Diskurs ein. Er diskutierte, regte an, brachte voran und legte sich auch mal an; zum Beispiel mit dem ehemaligen Oberbürgermeister der Stadt, als der den Wert einer technisch-gewerblichen Ausbildung nicht gebührend anerkannte.
Fürs BFE gab der Vorstandesvorsitzende stets die Losung aus, dass die größte Meisterschule des Landes spitze sein müsse. Die Lehrgänge kürzen, um sie günstiger zu machen? Keine Option für Günter Knaupmeier. »Wir müssen gebrauchsfertige Leute in die Berufswelt entlassen, die wirklichqualifiziert sind!« Das sei der Anspruch des BFE – gestern, heute und auch morgen.
Arbeit stets ergebnisorientiert erledigt
»Dieser Anspruch wird auch künftig die Basis unserer Arbeit sein«, sagte Thorsten Janßen bei der Abschiedsfeier im Namen seines Teams. Der BFE-Direktor dankte Knaupmeier in einer Laudatio für eine stets konstruktive, ergebnisorientierte Zusammenarbeit. »Das bedeutet nicht, dass wir immer einer Meinung waren. Aber es bedeutet, dass wir selbst bei geteilten Meinungen immer nach einem Ergebnis gesucht und es auch gefunden haben.«Fortbildung wichtiger denn je
Sein Nachfolger Dieter Meyer ist wie Knaupmeier ein BFE-Meister und aktuell Rechnungsprüfer der Technologiezentrums. Knaupmeier wünscht ihm ein gutes Näschen bei wichtigen Entscheidungen. Zentral sei, dass das BFE angesichts der enormen Innovationsgeschwindigkeit heutzutage die stetig steigende Bedeutung von Fortbildung aufzeige. »Um Kunden fundiert beraten und Aufträge perfekt ausführen zu können, muss jeder Elektrotechniker das eigenen Fachwissen immer und immer wieder vertiefen«, so Knaupmeier, »und dafür ist das BFE die beste Adresse.«www.bfe.de