Auf einen Blick
Brände in Gebäuden Die zunehmende Versorgung mit Kommunikationsinfrastrukturen (Stromkabel und Datenkabel) stellt neue Anforderungen an den Brandschutz
Brandverhalten und Funktionserhalt Wie ist die Feuerbeständigkeit bzw. der Funktionserhalt von Datenkabeln definiert? Das beschreiben einschlägige Normen
Prüfverfahren im Brandverhalten Für die Beständigkeit der Datenkabel gibt es genormte Prüfverfahren, die den Funktionserhalt der Kabel nachweisen
Brandverhalten und Funktionserhalt Wie ist die Feuerbeständigkeit bzw. der Funktionserhalt von Datenkabeln definiert? Das beschreiben einschlägige Normen
Prüfverfahren im Brandverhalten Für die Beständigkeit der Datenkabel gibt es genormte Prüfverfahren, die den Funktionserhalt der Kabel nachweisen
So verwundert es nicht, dass Gas- und Rauchvergiftungen die häufigste Todesursache darstellen. Zudem verursacht Feuer in Gebäuden erhebliche Brandschäden. Diese bestehen primär aus den vernichteten Sachwerten und sekundär aus den Folgeschäden wie Ausfall- und Umweltschäden.
Leben retten, Brand hemmen und Sach- bzw. Folgeschäden minimieren, das sind die Prioritäten wenn ein Feuer in einem Gebäude ausgebrochen ist. Auch die elektrischen und optischen Kabel müssen und können einen Beitrag zum Brandschutz leisten, zumal die Kabeldichte in Gebäuden in den letzten Jahren ständig gestiegen ist. Beim Brandschutz durch Kabel lassen sich prinzipiell zwei Schutzziele aufzeigen. Einerseits geht es darum die Brandentstehung und die Brandfortleitung zu verhindern bzw. zu minimieren und die Entwicklung von Rauch und Entstehung von giftigen Gasen zu vermeiden bzw. zu unterdrücken.
Hier spricht man allgemein vom Brandverhalten (englisch: reaction to fire). Andererseits müssen während eines Brandes kritische Energie- und Nachrichtenverbindungen aufrechterhalten bleiben, also ihre Funktion innerhalb eines bestimmten Zeitraumes erhalten bleiben. Hier spricht man von Feuerbeständigkeit (englisch: resistance to fire).
Leben retten, Brand hemmen und Sach- bzw. Folgeschäden minimieren, das sind die Prioritäten wenn ein Feuer in einem Gebäude ausgebrochen ist. Auch die elektrischen und optischen Kabel müssen und können einen Beitrag zum Brandschutz leisten, zumal die Kabeldichte in Gebäuden in den letzten Jahren ständig gestiegen ist. Beim Brandschutz durch Kabel lassen sich prinzipiell zwei Schutzziele aufzeigen. Einerseits geht es darum die Brandentstehung und die Brandfortleitung zu verhindern bzw. zu minimieren und die Entwicklung von Rauch und Entstehung von giftigen Gasen zu vermeiden bzw. zu unterdrücken.
Hier spricht man allgemein vom Brandverhalten (englisch: reaction to fire). Andererseits müssen während eines Brandes kritische Energie- und Nachrichtenverbindungen aufrechterhalten bleiben, also ihre Funktion innerhalb eines bestimmten Zeitraumes erhalten bleiben. Hier spricht man von Feuerbeständigkeit (englisch: resistance to fire).
Anforderungen an den Brandschutz in Gebäuden
Gemäß der Bauproduktenverordnung EU 305/2011 müssen Bauwerke derart entworfen werden, dass bei einem Brand- die Tragfähigkeit des Bauwerkes während eines bestimmten Zeitraums erhalten bleibt
- die Entstehung und Ausbreitung von Feuer und Rauch innerhalb des Bauwerks begrenzt wird
- die Ausbreitung von Feuer auf benachbarte Bauwerke begrenzt wird
- die Bewohner das Bauwerk unverletzt verlassen oder durch andere Maßnahmen gerettet werden können sowie
- die Sicherheit der Rettungsmannschaften berücksichtigt ist.
- Feuerlöschanlagen und Wasserdruckerhöhungsanlagen zur Löschwasserversorgung
- Rauchabzugs- und Wärmeabzugsanlagen,
- Not- und Sicherheitsbeleuchtungsanlagen,
- Personen- bzw. Rettungsaufzuge mit Brandfallsteuerung
- Bettenaufzuge in Krankenhäuser
- Ansteuerung und Versorgung von Notsystemen sowie
- Brandmelde-, Alarmierungs- und Informationssysteme zur Evakuierung.
Wie ist das Brandverhalten von Kabeln definiert?
In den europäischen Normwerken EN 50575, EN 50399 und EN 13501-6 sind die Anforderungen an das Brandverhalten, die Prüfverfahren für das Verhalten im Brandfall und die Klassifizierung der Prüfergebnisse spezifiziert (Tabelle 1).Dabei werden die Schutzziele durch die Prüfung und Erfüllung folgender Kriterien umgesetzt:
- Flammenausbreitung (H/FS),
- Klassen Aca (nicht brennbar) bis Fca (leicht entflammbar),
- Gesamte Wärmefreisetzung (THR),
- Wärmefreisetzungsrate (HRR),
- Brandentwicklungsrate (FIGRA),
- Rauchentwicklung: s1 bis s3,
- Säureentwicklung: a1 bis a3 sowie
- Auftreten von brennenden Tropfen: d0 bis d2.
Tabelle 2: ZVEI-Empfehlung der zu verwendenden Euroklassen für Brandschutzkabel in Abhängigkeit des Sicherheitsbedarfs in Gebäuden
Definition der Feuerbeständigkeit bzw. des Funktionserhalts
Feuerbeständigkeit bzw. Funktionserhalt definiert sich bei Energiekabeln über den Erhalt der Isolation während eines definierten Zeitfensters. Der Isolationserhalt sorgt dafür, dass das Energiekabel die Spannungs- und Stromversorgung auch während des Brandes aufrechterhalten. Bei Datenkabel gilt es neben dem Isolationserhalt (Durchschlagsfestigkeit) definierte Übertragungseigenschaften gemäß EN 50289-4-16 sicherzustellen. Der Funktionserhalt von Datenkabel gemäß EN 50289-4-16 (siehe Tabelle 3) wird auf Basis der erlaubten Änderungen für die Dämpfung, die Rückflussdämpfung und NEXT bei der angegebenen maximalen Frequenz spezifiziert bzw. klassifiziert.
Tabelle 3: Anforderungen für den Isolations- und Funktionserhalt von Datenkabel
(Auszug aus EN 50289-4-16)
Die Normautoren legen allerdings Wert auf die Feststellung, dass hiermit nicht alle Brand-szenarien abgedeckt sein können und zusätzliche Vereinbarungen zwischen Abnehmer und Hersteller erforderlich sind falls Systemanforderungen andere Grenzwerte der Eigenschaften verlangen. Für die Bewertung bzw. Klassifizierung des Funktionserhalts sieht EN 50289-4-16 zwei verschiedene Brandeinrichtungen vor:
- nach EN 50200: PH-Klassifizierung Kabel oder
- nach EN 50577: P-Klassifizierung Kabel in Referenz-Kabelführungssystem. Diese Norm ist erst kürzlich erschienen. Es liegen noch keine plausiblen und abgesicherten Prüfergebnisse vor.
Funktionserhalt im Brandfall
- Leoni MegaLineR gemäß Cca s1, d1, a1
- Leoni MegaLineR gemäß B2ca s1a, d1, a1
Datenkabel mit Funktionserhalt
Leistungsfähige Informationstechnische Infrastrukturen bilden das Rückgrat moderner Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften. An Kommunikationsanlagen werden hohe Anforderungen an die Funktionssicherheit gestellt. Ausfälle können zu großen wirtschaftlichen Schäden führen und im Brandfall sogar Menschenleben gefährden. Der Einsatz von neuen flammwidrigen und rauchgasarmen Datenkabeln mit Funktionserhalt im Brandfall kann das Gefährdungspotential in kritischen IT-Einrichtungen von Gebäuden minieren oder gar verhindern. Das ursprünglich für Schiffe und Offshore entwickelte und von DNVGL zertifizierte Datenkabelprogramm mit Funktionserhalt wurde nunmehr für den Einsatz in Gebäuden und Bauwerken erweitert.
Nach Brandeinwirkung (gemäß EN 50200) von 120 min sind Dämpfung, Rückflussdämpfung und Next innerhalb der nach EN 50289-4-16 erlaubten Grenzwerte. Daraus ergibt sich eine PH120 Klassifizierung, welche es ermöglicht während 120 min einen datentechnischen Notbetrieb Prüfrecht zu erhalten.
Für alle genannten Kabellösungen können ab Ende 2017 auch passende Stecker angeboten werden
Fazit
Die Datenkabel »MegaLine« weisen einen Funktionserhalt von mindestens 120 min (PH120) sowie ein sehr gutes Brandverhalten (Klasse B2ca s1a d1 a1) auf. Damit leistet der Hersteller einen wichtigen Beitrag zur Brandprophylaxe in Kombination mit dem Erhalt eines Notbetriebs im Falle eines Feuers.Fachbeiträge zum Thema
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