Noch im Vorfeld der Messe sagte Hans Peter Wollseifer, der Präsident des Zentralverbands der deutschen Handwerke: »Nicht zuletzt die Digitalisierung macht es nötig, dass die Handwerker der nächsten Generation die digitalen und technischen Veränderungen beherzigen und sich diese zu eigen machen, damit sie Erfolg haben. Das Motto steht für dieses moderne Denken und für ein neues Verständnis (…). Es geht um eine neue Unternehmenskultur (…), mit dem selbstverständlichen Einsatz digitaler Werkzeuge und mit vernetztem Arbeiten auch über Branchengrenzen hinweg.«
Auf der Eröffnungsveranstaltung, zu der zahlreiche Gäste geladen waren, hielt die Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie sowie stellvertretende Ministerpräsidentin von Bayern Ilse Aigner die Jubiläumsansprache (Bild 1). In ihrer Rede ließ sie keinen Zweifel daran, dass an dem Meisterbrief als Zeugnis von Qualität und Fachwissen nicht gerüttelt werden dürfe und sie sich auch persönlich dafür stark machen würde: »Hier wollen und werden wir uns nicht von einer Europäischen Union hineinreden lassen.« An die Adresse des Handwerks sprach sie von einer »Herzkammer des Mittelstands«: »Sie sind unsere Wirtschaftsmacht von nebenan.« Außerdem bezog sie auch zur Digitalisierung eine Stellung: »In vielen Gewerken geht nichts mehr ohne digitales Expertenwissen. (…) Hier haben wir auch den Meisterbonus nochmals aufgestockt und ich freue mich, dass wir in die überbetrieblichen Ausbildungszentren investieren konnten.« Sie betonte – durchaus mit Stolz auf ihre Heimat – das Bayern im vergangenen Jahr mehr in die Digitalisierung investierte als alle anderen Bundesländer zusammen.
In diesem Rahmen, bietet die diesjährige Messe mit dem Stand des Kompetenzzentrums digitales Handwerk in Halle C1, Stand 366 (Bild 2) allen Interessierten einen kostenlosen Digitalisierungs-Check. Hier werden die Ausgangslage und das Potenzial der Digitalisierung eines Betriebs analysiert. Die Vertreter des Schaufensters Nord, dem Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik e.V. (BFE) aus Oldenburg, stehen dabei insbesondere für Fragen zur IT-Sicherheit und der Vernetzung von unterschiedlichen Geräten und Systemen zur Verfügung. »Speziell für das Elektrohandwerk haben wir hier Modelle dabei, die mit den Themen 'Smart Home' und 'Smart Grid' zu tun haben, wo es z.B. um die Zukunft der Energieversorgung geht und wir zeigen Wege auf, wie der Handwerker es seinem Kunden auf digitalem Wege erklären kann, z.B. mit VR-Lösungen (virtuelle Realität, Anm. d. Red.)«, so Dipl.-Ing. Rainer Holtz, Bereichsleiter Entwicklung und Technologietransfer am BFE. Alle Interessenten, die nicht direkt auf der Messe vorbeischauen können, finden im Netz in Sachen Bedarfsanalyse ebenso Hilfe. Wer sich allgemein über das Kompetenzzentrum informieren möchte kann dies hier tun.