»Die LED-Technologie bringt ungemein viele Vorteile mit sich. Wahr ist aber auch: Die Auswahl einer passenden Lampe oder Leuchte ist für den Verbraucher komplexer ge-worden. Dazu kommen beispielsweise in der EU noch Verbote, ineffizienter Technologien, die die Situation noch unübersichtlicher machen. Diese Komplexität und die daraus resultierende Verunsicherung spiegeln sich in den Ergebnissen unserer Befragung wider«, erklärt Dr. Oliver Vogler, Leiter zentrale Marketing- und Vertriebsfunktionen bei Ledvance.
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Wissenslücken bei Maßeinheiten
Zu den relevanten Maßeinheiten befragt, wie sie seit geraumer Zeit auf jeder Lampen- oder Leuchten-Verpackung zu finden sind, trennt sich jedoch schnell die sprichwörtliche Spreu vom Weizen: Noch 82 % der Befragten ordnen Watt korrekt dem Energie-verbrauch zu. Die in der LED-Welt wichtigen Maßeinheiten Kelvin und Lumen werden dagegen nur noch von rund der Hälfte - 55 %, respektive 42 % - als Informationen zu Farbtemperatur und Lichtstrom erkannt.
Das ist laut Vogler ein Problem, denn »die Farbtemperatur gibt mit einem Kelvin-Wert Auskunft über die Lichtfarbe – von Tageslicht (ab 5.300 K) über Kaltweiß (3.300 bis 5.300 K) hin zu Warmweiß (bis 2.700 bis 3.300K). Der in Lumen angegebene Lichtstrom sagt, wieviel Licht die Lampe abgibt. Der entscheidende Wert für die Helligkeit sind bei den energiesparenden LED also nicht mehr die Watt sondern die Lumen.«
Auffällig: Bei der Zuordnung der Messgrößen ist Deutschland im internationalen Vergleich Schlusslicht. Nur 33 % aller Befragten ordnen alle Maßeinheiten richtig zu. Briten, Franzosen, Schweden, Amerikaner, Kanadier, Brasilianer und Chinesen hingegen erreichen Werte zwischen 40 und 50 %. Spitzenreiter sind die Italiener mit 55 %.
Überraschendes auf dem Einkaufszettel
Fragt man, nach welchen Lichttechnologien die Verbraucher beim Gang in den Baumarkt oder bei der Suche im Netz primär Ausschau halten ist LED-Technologie, sowohl mit als auch ohne smarte Zusatzfunktionen, wenig überraschend Spitzenreiter. Durchaus überraschend: Auch alte Technologien stehen noch hoch im Kurs. So haben 27 % der Deutschen nach wie vor »Glühbirnen« auf ihrem Einkaufszettel – offenbar ohne zu wissen, dass es seit dem Glühlampenverbot in der EU im September 2009 bis auf vereinzelte Restposten und Speziallampen keine klassischen Glühlampen mehr im Handel gibt. Ebenfalls erstaunlich stark nachgefragt sind Halogenprodukte.Die wurden in mehreren Verbotsstufen seit 2009 schritt- und typenweise vom Markt verbannt oder werden in Kürze verbannt werden. Im September nämlich tritt EU-weit die nächste Stufe des Halogenlampenverbots in Kraft, dieses Mal für die enorm weitverbreitete Halogen-»Glühlampe« mit klassischer Kolbenform und ungebündeltem Licht (Info: Weiterhin verkauft werden dürfen dann nur Halogenlampen für Sonderzwecke, wie etwa Ofenlampen, für die es noch keinen angemessenen Ersatz mit alternativen, energiesparenden Technologien gibt. Ebenso nicht betroffen sind bestimmte Halogen-Lampentypen mit einem R7s-Sockel oder einem G9-Sockel).
Zwei Drittel der Umfrageteilnehmer haben vom Halogenlampen-Verbot inklusive der anstehenden nächsten Stufe nichts gehört oder wissen nicht, wie sie davon betroffen sind. »Aber niemand muss sich Sorgen machen: Es gibt jetzt für nahezu alles gute oder meist sogar bessere Ersatzprodukte mit LEDs, die durch ihre Stromersparnis den höheren Anschaffungspreis wieder wettmachen«, beruhigt Vogler.
Dringender Aufklärungsbedarf beim Thema HCL
Human Centric Lighting, verstanden als das »richtige Licht zur richtigen Zeit«, ist in der Lichtindustrie aktuell eines der ganz großen Trendthemen. Wissenschaftlich erwiesen ist, dass ein eng am natürlichen Tageslichtverlauf orientiertes künstliches Licht einen wertvollen Beitrag leisten kann, den menschlichen Tag-Nacht-Rhythmus zu stabilisieren bzw. zu erhalten, unser Wohlbefinden zu steigern und auch unsere Gesundheit zu verbessern.Auf die Frage nach biologischen Wirkungen von künstlichem Licht auf den menschlichen Körper antwortet jedoch die Mehrheit der deutschen Befragten (66 %), dass sie nicht daran glauben oder nichts darüber wissen. Ebenfalls zwei Drittel sehen allerdings grundsätzlich einen Vorteil darin, mithilfe von künstlichem Licht Körper und Geist entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen stimulieren zu können. Es gibt also eine große Aufgeschlossenheit gegenüber dem Thema HCL. Konsequenterweise geben 57 % der Befragten an, dass die biologischen Lichtwirkungen einen großen Einfluss auf ihre Kaufentscheidungen hätten – wenn sie genug darüber wüssten. Das ist ganz offensichtlich noch nicht der Fall.