Ziel dieses Ansatzes ist, die Anlagen möglichst schnell, sicher und einfach errichten zu lassen und die eigene Vertragsleistung ohne Abhängigkeiten abzuschließen. Das Problem: Obwohl die Anlagen oft mit Kommunikationstechnik ausgestattet sind, können sie aufgrund der fehlenden Schnittstellenplanung und verschiedener Feldbusprotokolle nur schwer oder sogar keine Informationen austauschen.
Lautet zum Beispiel das Projektziel eines Bauherren, ein Bürogebäude zu errichten, in dem es im Winter warm und im Sommer kühl ist, auf Wunsch des Nutzers das Licht ein- und ausgeschaltet werden kann und der Sonnenschutz autark bedienbar ist, dann wird mit der autarken und anwendungsbezogenen Automation das Projektziel sicher erreicht. Ob sie über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes betrachtet die wirtschaftlichste Lösung darstellt, ist jedoch fraglich.
Zusammenarbeit auf Basis von 3D-Daten
Die integrale Planung bietet eine Alternative, denn sie kann Nutzern ohne einen Mehreinsatz in Anlagentechnik viele Vorteile bringen. Solche Schnittstellenbetrachtungen sind automatisiert jedoch nur darstellbar, wenn allen Teilen der Raum- und Anlagenautomation zur Auswertung auch alle notwendigen Daten zur Verfügung stehen.Aktuell wird angestrebt, dass die Planung der Gebäude gemäß dem BIM-Verfahren umgesetzt wird. BIM beschreibt eine Methode der optimierten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden mit Hilfe von Software und auf Basis von 3D-Daten und soll als Werkzeug dazu beitragen, dass eine integrale Planung ermöglicht wird. Durch den Einsatz von BIM kann im Planungszyklus eine Koordinierung der räumlichen Lage sowie der Austausch von Planungsergebnissen optimiert erfolgen und daher auch einen Mehrwert für die Gebäudeplanung oder sogar den Gebäudebetrieb bieten. Der sogenannte digitale Zwilling hilft bereits in der Planungsphase, viele Umsetzungsprobleme zu erkennen. Der Austausch von Schnittstellendaten und Funktionen der Gebäudeautomation ist jedoch aktuell noch nicht mit diesem Werkzeug möglich.
Erfolgsentscheidend: eine offene Automation
Die technischen Voraussetzungen sind für eine integrale Planung gegeben. Durch den intelligenten, gezielten Einsatz von geeigneten Kommunikationsprotokollen und Feldbussystemen kann eine durchgängige Automation aller Anlagen ermöglicht werden. Der sinnvolle Einsatz von offenen Feldbussystemen und Protokollen zur Kommunikation in der Automations- und Feldebene wie zum Beispiel EnOcean, DALI, DMX, MODBUS, BACnet, KNX, LON, M-Bus und SMI können bei einer optimierten Planung dazu beitragen, dass die Komponenten der Gebäudeautomation und der Gebäudetechnik wirtschaftlich an ein ganzheitlich geplantes Automationssystem angebunden werden können. WAGO kann bei der integralen Planung von Gebäudeautomationsprojekten helfen.
Christopher Thiele ist im Bereich Projektvertrieb Gebäudetechnik von WAGO zuständig für den Bereich Nordost-Deutschland. Er bringt Erfahrung aus mehr als zehn Jahren Fachplanung für technische Gebäudeausrüstung mit und zählt bei WAGO zu den Experten für integrale Planung.
Die Langversion des Interviews finden Sie auf www.wago.com/de/gebaeudetechnik/bim/integrale-planung