Anschließend muss der FI üblicherweise manuell wieder eingeschaltet werden. An sich kein Problem, ist allerdings der Hausbesitzer im Urlaub, die angeschlossenen Elektrogeräte sehr sensibel oder die elektrische Anlage weit abgelegen, dann sollen ungewollte Fehlauslösungen möglichst vermieden werden. Wer möchte schon nach dem Urlaub von aufgetautem Eis in der Tiefkühltruhe begrüßt werden, im Sommer regelmäßig eine Fachkraft zur abgelegenen Ladestation für Elektrofahrzeuge schicken oder Produktionsausfälle hinnehmen, weil es gewittert hat?
Abhilfe schaffen hier kurzzeitverzögerte Fehlerstromschutzschalter. Wie der Name schon sagt, warten sie kurz ab, wenn ein Differenzstrom auftritt. Ist er nach 10 Millisekunden noch da, löst der FI aus. Etwas fachlicher ausgedrückt: Kurzzeitverzögerte Fehlerstromschutzschalter reagieren aufgrund einer Ansprechverzögerung nur auf Fehlerströme mit einer Dauer von mehr als einer halben Periode der Netzfrequenz.
Mit dieser kurzen Wartezeit ist das Einhalten der normativ geforderten Auslösezeiten kein Problem – denn diese beträgt abhängig von der Höhe des Fehlerstroms 40 - 300 Millisekunden. Auf den Punkt gebracht: ein kurzzeitverzögerter Fehlerstromschutzschalter kann problemlos anstelle eines Standardschalters eingesetzt werden.
Die Doepke Fehlerstromschutzschalter DFS Typ F – für Mischfrequenzen – und die allstromsensitiven DFS Typ B und B+ sind bereits kurzzeitverzögert und gewitterfest. Sie sind daher auf dem Gehäuse mit einem »G« markiert. Für die pulsstromsensitiven DFS Typ A gibt es jeweils eine kurzzeitverzögerte Ausführung – gekennzeichnet mit dem Kürzel »KV«. Auch für FI-/LS-Kombinationen und »Brandschutzschalter« (AFDD) bietet Doepke die KV-Ausführung an.
Die Kurzzeitverzögerung hilft übrigens nicht nur gegen ungewollte Auslösungen bei Gewittern, sondern auch bei hohen Einschaltströmen von Lichtbändern, EDV-Anlagen, Neonlampen und Schaltnetzteilen.
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