Ehrgeizige Selbstverpflichtung
Die Geburtsstunde vieler dieser Lösungen hat im Saint-Gobain-Werk in Köln-Porz geschlagen. Hier entstehen auf einer rund 800 m langen Floatglas-Anlage Glasscheiben von bis zu 18 m Länge. So, wie die Gläser später als Baustoff nachhaltiger Lebensräume zum Einsatz kommen, wird auch schon bei ihrer Herstellung auf Umwelt- und Ressourcenschutz Wert gelegt. Bis zum Jahr 2025 – so lautet die Saint-Gobain-Selbstverpflichtung – sollen der konzernweite Energieverbrauch um 15 % und die CO2-Emissionen um 20 % reduziert werden.
Effizienz durch die richtige Beleuchtung
Allein mit diesem Energiespareffekt wollte sich das Glaswerk noch nicht zufriedengeben. »Die Umrüstung sollte uns maximale Einsparungen erschließen«, erklärt Hermann Josef Blaeser vom Facility Management bei Saint Gobain. »Ausdrücklich haben wir in unserer Ausschreibung, die die Form einer funktionalen Leistungsbeschreibung hatte, deshalb eine Lösung mit Lichtmanagement spezifiziert. Zum einen sollte die Beleuchtung in Abhängigkeit vom durch die Oberlichter einfallenden Tageslicht geregelt werden. Andererseits wünschten wir uns für den Hallenbereich mit dem Lager eine präsenzabhängige Steuerung.«
Komplettlösung mit Perspektive
Gleichzeitig ermöglicht das einfache Handling der E-Line-Lichtbänder und der Lichtsteuerung LiveLink Premium auch die schnelle Neukonfiguration der Anlage bei Nutzungsänderungen. Interessant ist dies zum Beispiel, wenn sich das Layout der Regalgänge im Lager ändern sollte oder wenn neue Tätigkeiten an den Maschinen höhere Beleuchtungsstärken erfordern. »Solche Veränderungen passieren nicht jeden Tag, aber sind durchaus nicht ungewöhnlich. Eine Umnutzung der Halle war auch Anlass für die jetzt erfolgte Renovierung der Beleuchtung«, sagt dazu Hermann Josef Blaeser von Saint Gobain. Gerade angesichts der langen Lebensdauer der LED-Leuchten ist es gut zu wissen, dass E-Line-Leuchten einfach in den Lichtbändern umpositioniert oder ergänzt werden können und sich ohne jede Neuverdrahtung, nur per Software, ein ganz neues Lichtsteuerregime etablieren lässt.
Support bei Planung und Konfiguration
Ein Optimum an Sehkomfort und Effizienz
Wenn die Anlage steht, lässt sich das Zusammenspiel von Leuchten, Sensoren und Tastern in der LiveLink Konfigurations-App ausgesprochen einfach organisieren. Die nutzerfreundliche, selbsterklärende App zeigt die Leuchten im Grundriss an. Sie können zu beliebigen Gruppen zusammengefasst werden, um dann zu entscheiden, wie sich die Gruppe oder auch Einzelleuchten auf Signale von außen hin verhalten sollen. Für automatische Steuerungen, wie zum Beispiel eine tageslichtabhängige Konstantlichtregelung, stammt das Input von Sensoren; aber selbstverständlich lassen sich je nach Konfiguration auch manuelle Schaltbefehle per Taster oder via Bedien-App auf netzwerkfähigen Geräten erteilen. Zudem ist es möglich, zeitgesteuerte Lichtszenen zu programmieren und abzurufen.In der Halle bei Saint Gobain waren im Bereich der Produktion stets gleiche Beleuchtungsstärken gewünscht. Das heißt, je nachdem, wieviel Tageslicht über die Lichtbänder und Lichtkuppeln im Dach in die Halle einfällt, wird das LED-Licht gedimmt oder hochgefahren. Die Nutzung des natürlichen Lichts und automatische Anpassung des LED-Lichtstroms ermöglichen spürbare Energieeinsparungen. Im Lagerbereich ist das Licht dauerhaft auf 5 % gedimmt. Erst wenn eine Person oder ein Gabelstapler am Eingang zu einem Regalgang detektiert wird, fahren die Leuchten hoch und bleiben für eine frei konfigurierbare Nachlaufzeit auf diesem Level. Solche präsenzabhängigen Lichtsteuerungen können in Lagern bis zu 70 % Energie einsparen.
Systemarchitektur mit vielen Möglichkeiten
Live Link Premium eignet sich für Lichtsteuerprojekte in den verschiedensten Anwendungsbereichen – von Industrie, Gewerbe, Logistik und Verkehr, über Büros und Bildungseinrichtungen, bis hin zu Gastronomie und Hotels, Shops, Ausstellungen und Sportanlagen. Die dafür notwendige Flexibilität und Vielseitigkeit bezieht das System aus seiner anpassbaren Systemarchitektur. Leuchten, Sensoren und drahtgebundene Bedienstellen kommunizieren miteinander über das DALI-Protokoll, während die Anlage über ein Ethernet-Gateway an den Server und somit die IP-Welt angebunden ist. Diese Konstellation öffnet das System für viele weitere Schnittstellen. So lassen sich via WLAN mobile Geräte für die Konfiguration und Bedienung einbinden und vom Server aus erschließen sich cloudbasierte Services wie das Monitoring von Energie- und Betriebsdaten für die Fernwartung, Anlagenoptimierung oder sogar Predictive Maintenance.Um die Vorteile dieser digitalen Lichtsteuerung zu nutzen, müssen Planer, Installateur und Betreiber keine IT-Spezialisten werden. TRILUX liefert LiveLink Premium auf einem Integrationslevel aus, das die Implementierung und Anwendung absolut einfach macht. Hermann Josef Blaeser vom Facility Management bei Saint Gobain hat der unkomplizierte Projektablauf in der Werkshalle jedenfalls restlos überzeugt: »Wir haben bereits die Umrüstung einer zweiten Halle auf E-Line-Leuchten und LiveLink Premium beauftragt. Es gab keinerlei Störungen der Produktionsabläufe während der Installationsphase und die Lösung hat sich bei uns im Alltagsbetrieb absolut bewährt.«
Ein weiteres Argument hat die Entscheidung bei Saint Gobain befördert: Die Verantwortlichen haben die TCO (Total Cost of Ownership) der Anlage berechnet. Trotz einer höheren Anfangsinvestition wegen der Lichtsteuertechnik hat sich dabei gezeigt, dass die LiveLink-Lösung über die Gesamtnutzungsdauer nicht nur wesentlich kostengünstiger ist, als eine Hallenbeleuchtung ohne Lichtmanagement, sondern auch im Vergleich zum Wettbewerb sehr positiv abschneidet.
Kurz & knappBauherrSaint Gobain Glass DeutschlandObjektProduktions- und Lagerhalle im Saint-Gobain-Werk in Köln-PorzElektroplanung und -installationIntercomp – Martin Hoischen Beratung, Prozess- und AnalysetechnikTRILUX-LichttechnikLichtmanagementsystem LiveLink (Hard- und Software) E-Line Lichtbänder (Tragschienen und Leuchteneinsätze) |