Ergebnisse Die Ergebnisse stehen jetzt auf der öffentlichen Plattform im Internet zur freien Verfügung
Der Projektname OpenAIS steht für »Open Architectures for Intelligent Solid State Lighting Systems«. Beteiligt sind die Zumtobel Gruppe mit ihren Marken Zumtobel, Thorn und Tridonic, sowie Philips (Signify) und als führende Unternehmen im Bereich der IoT-Technologie ARM, NXP und Dynning sowie weitere Forschungseinrichtungen wie die TU Eindhoven mit ihren Untersuchungen zur Nutzerinteraktion sowie die Niederländische Organisation für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung (TNO), die Simulationen zur Absicherung der Funktion für große Anlagen durchführte. Das Unternehmen Jonson Controls vertrat außerdem das Gebäudemanagement und leistete einen Beitrag zur Integration von Licht in das Gebäudemanagementsystem.
Über das Forschungsprojekt und die Auswirkungen auf die Praxis sprachen wir mit Jens Herter, Coordinator Alliances & Funding bei Tridonic (Bild 3).
»de«: Herr Herter, warum wurde OpenAIS ins Leben gerufen?
J. Herter: Die Anforderungen an künstliches Licht sind generell gestiegen: Wir wollen nicht länger das Licht im Gebäude als ein abgeschlossenes Gewerk sehen. Vielmehr soll Licht in die Infrastruktur des Gebäudes integriert werden und nicht mehr zu trennen sein von Luft, Klima und Heizungssystemen. Weiterhin soll ein herstellerunabhängiges System bereitgestellt werden.
Daher verbinden wir im OpenAIS alle Leuchten im Gebäude direkt mit dem Internet und ermöglichen so die Steuerung der einzelnen Leuchten von jedem beliebigen Ort aus. Das Lichtmanagement wird in das Internet-of-Things-Zeitalter überführt. Damit wollen wir die europäische Lichtindustrie fit machen, um smarte Leuchten für das Büro der Zukunft bereitzustellen.
»de«: Warum braucht OpenAIS so viele Beteiligte?
J. Herter: Bei OpenAIS handelt es sich um ein gemeinschaftliches Projekt eines internationalen Konsortiums aus unterschiedlichen Disziplinen. Solche Partnerschaften, die den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus richten, sind für den Erfolg vernetzter Beleuchtung zwingend notwendig. Denn durch den Zusammenschluss dieses internationalen und branchenübergreifenden Konsortiums bündeln wir Ressourcen und betrachten die gesamte Wertschöpfungskette für Applikationen vernetzter Gebäude. Wir haben es als eine sehr bereichernde Kooperation für alle erlebt.
»de«: Was ist die Motivation für Tridonic, an dem Projekt teilzunehmen?
Das OpenAIS-Projekt ermöglicht es uns, die Entwicklung eines offenen Standards für vernetzte und intelligente Beleuchtung mit voranzutreiben und in Richtung des Arbeitsplatzes der Zukunft voranzugehen. Außerdem fördert die Beteiligung am OpenAIS die Entwicklung unserer »net4more«-Technologie, einer Hard- und Software-Plattform, die Leuchten vernetzt und mit deren Hilfe Licht zur Infrastruktur des Internets der Dinge werden kann.
»de«: Welche Beiträge haben die beteiligten Unternehmen geleistet?
J. Herter: Mit der Entwicklung von Komponenten und der dazugehörigen Software hat Tridonic einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen des Projektes beigetragen. Philips auf der einen und Tridonic auf der anderen Seite haben Hard- und Software entwickelt, die es weltweit zum ersten Mal möglich macht, über IP direkt bis zur Leuchte zu gehen. Zumtobel hat einen wesentlichen Beitrag zur Systemarchitektur beigetragen und federführend an der Erstellung des Objektmodells gearbeitet.
Dies wurde dann von Philips und Tridonic in funktionale Hard- und Software umgewandelt. Und gemeinsam wurden Leuchten von, Philips, Zumtobel und Thorn mit Komponenten von Tridonic in Eindhoven für sechs Monate implementiert. Jonson Controls hat dafür gesorgt, dass Leuchten, Sensoren, Taster und Apps in das gleiche Setup integriert werden konnten.
»de«: Wie wird die Praxistauglichkeit von OpenAIS überprüft?
J. Herter: Die Installation des OpenAIS war temporär in einem berühmten Industriegebäude namens »Witte Dame« (Weiße Dame) in Eindhoven zu sehen. Es handelt sich um ein ehemaliges Philips-Gebäude, in dem Glühbirnen hergestellt wurden und das für seine industrielle Architektur bekannt ist. Heute gilt es als nationales Industriedenkmal und wird hauptsächlich als Bürogebäude genutzt. Mit dieser Pilotinstallationen konnten wir gemeinsam eindrucksvoll das neu entwickelte System für vernetzte Beleuchtung im Büro zeigen.
»de«: Herr Herter, vielen Dank für das Gespräch.
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