»In der Technikzentrale des Hauses sind künftig iMSys und EMS untergebracht und organisieren von hier aus die Kommunikation zwischen Verbrauchern und dem Stromnetz«, umreißt EEBUS-Vorstandsmitglied Johannes Hauck von der hager group die Architektur des Energiemanagements. Laut Hauck »laufen hier alle Energie- und Datenleitungen zusammen. In der Technikzentrale werden alle Funktionen des Energiemanagementsystems mit Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen oder Blockheizkraftwerken, Energiespeichern und hauseigenen Ladestationen für E-Autos elektrisch wie auch kommunikativ verbunden.«
Entscheidend für solche Anwendungen ist, dass flexible Verbraucher wissen, wann überschüssiger Strom im Netz verfügbar ist oder wann es für die Netzstabilität notwendig ist, den Verbrauch zu drosseln. Mit EEBUS steht im Haus eine Kommunikationstechnik zur Verfügung, die solche flexible Verbraucher mit dem Netz verbinden kann.
Schnittstelle zwischen Energie Management System und Smart Grid
EEBUS bietet eine sichere und offene Schnittstelle zwischen dem Energie Management System (EMS), dem intelligenten Messsystem (iMSys) und dem Smart Grid, die ganz praktisch genutzt wird. »Als Entwickler und Hersteller des Smart Meter Gateways Conexa 3.0 sehen wir in den EEBUS-Anwendungen einen großen Mehrwert für die Verbindung einzelner Einheiten mit dem Smart Grid. 2019 bringen wir ein Mehrwert-Modul für die EEBUSKommunikation auf den Markt, mit dem sich flexible Speicher- oder Lastkapazitäten aus dem Haus im Smart Grid darstellen lassen«, kündigt etwa Ruwen Konzelmann an, der Leiter der Business Unit Smart Energy bei der Theben AG.Im Haus sorgt die standardisierte EEBUS-Kommunikation zwischen dem EMS und etwa einer Wärmepumpe, einer Elektroauto-Ladestation und einer Photovoltaikanlage dafür, dass der Energiemanager flexible Verbrauchs- oder Erzeugungskapazitäten gesammelt im Verteilnetz zur Verfügung stellen kann. So erscheint das Gebäude – oder eine Gruppe miteinander vernetzter Wohneinheiten – im Netz als Einheit mit einem gewissen Maß an
Flexibilität. Der Energiemanager sorgt dafür, dass die vom Netzbetreiber je nach Lage und Tarifbedingungen vorgegebenen Grenzwerte am Hausanschlusspunkt eingehalten werden.
Georg Kerber, Leiter Assetmanagement Mittel- und Niederspannung der LEW Verteilnetz GmbH, erläutert die Bedeutung der Kommunikation für das Verteilnetz: »Mit dem Wachstum der Elektromobilität und anderer elektrischer Systeme in Gebäuden sowie deren Automatisierung steigt die Komplexität und die Zahl der technischen Schnittstellen. Es wird daher immer wichtiger, auch EMS auf der Niederspannungsebene in die Steuerungsprozesse des Netzbetreibers einzubeziehen. Dabei nimmt das EMS im Netzsicherheitsmanagementprozess etwa Leistungsgrenzwerte oder -fahrpläne des Netzbetreibers entgegen und kann so am Netzanschlusspunkt die von ihm gesteuerten, flexiblen Anwendungen wie Wärmepumpen, Batteriespeicher und Elektroauto-Ladeeinrichtungen, netzdienlich nachführen.«
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