Einordnung einer Experimentiereinrichtung

Wir sind ein Forschungsinstitut mit Schwerpunkt Reaktortechnik. Für einen Experiment, welches in der Reaktorhalle stattfinden soll, werden verschiedene Steckdosen (CEE-, Schuko Steckdosen) benötigt. Es kann ausgeschlossen werden, dass Arbeiten an offenen Spannungsquellen ausgeführt werden. Die geforderten Anschlussverbindungen wurden mittels einer Schaltschrankverteilung realisiert. Der Schutz vor Überlast und Kurzschluss erfolgt über Leitungs- und Motorschutzschalter (Bild - siehe de 08/2008), des Weiteren wurden 50% der vorhandenen Steckvorrichtungen mit einem RCD ausgerüstet. 1) Gemäß VDE 0100-723 müssen Unterrichtsräume mit Experimentiereinrichtungen unter Berücksichtigung von 723.4 bis 723.464 installiert sein. Da eine Reaktorhalle keinen Unterrichtsraum darstellt, sondern lediglich als Experimentierraum genutzt wird, bin ich der Meinung, dass die zuvor genannten Vorschriften angewandt werden müssen. Welche Vorschriften sind weiterhin zu beachten? 2) Da in der Schaltschrankverteilung nur Elektrogeräte über Steckverbindungen angeschlossen werden, ist ein Leitungsschutz, der über einen Motorschutzschalter geführt wird, meines Erachtens nicht zulässig. Gemäß VDE 0100-530 sind nur Leitungsschutzsschalter sowie Schmelzsicherungen zulässig. Müssen die Motorschutzschalter gegen geeignete Sicherungen ausgetauscht werden? 3) Wie muss man sich verhalten, wenn der Betriebsleiter von Missständenoder verbotenen Installationen informiert worden ist, aber keine Abhilfe einleitet? Welche Vorkehrungen sind zu treffen, um auch bei einem Unfall durch eine fehlerhafte Installation nicht rechtlich belangt werden zu können? - H. S., Rheinland-Pfalz