Zwei Ladesäulen sind in Reihe an einer Hauptverteilung angeschlossen und mit 100 A abgesichert. Dabei wurde das Kabel zur Hauptverteilung mit 35 mm² Querschnitt realisiert, während bei dem Verbindungskabel von der ersten zur zweiten Ladesäule ein Querschnitt von 16 mm² verwendet wurde (Bild). Da im Normalfall nicht mehr als 63 A von der zweiten Ladesäule gefordert werden, halte ich das Kabel mit 16 mm² zunächst für richtig dimensioniert.
Andersherum betrachtet ist natürlich im Falle einer Überlast nach DIN VDE 0298-4 das 16-mm²-Kabel nicht ausreichend geschützt, weshalb die Sicherung gegen eine 63-A-Type zu tauschen ist. Allerdings befindet sich das Kabel im Außenbereich entfernt von Gebäuden in der Erde und würde nach VDE 0276-603 Tabelle 14 gerade noch mit 100 A abgesichert werden können. Wie beurteilen Sie die Sicherungswahl?
Unabhängig davon, könnte eine Ladesäule überhaupt mehr Energie aus dem Netz entnehmen, als sie eigentlich verträgt, mal abgesehen von einem Kurzschluss? Aus Sicht des Betreibers ist eine Absicherung mit 100 A wünschenswert, um möglichst viel Ladeleistung zur Verfügung zu stellen. Es ist nicht ausreichend Platz in der Ladesäule, um eine zusätzliche Sicherung einzubauen. Das 16-mm²-Kabel auszutauschen, erfordert großen Aufwand.
B. R., Niedersachsen