In unserem Betrieb wurde das Verwaltungsgebäude saniert, wobei die komplette Elektroinstallation ausgetauscht wurde. Bei Durchsicht der Dokumentation stellten wir fest, dass keines der Protokolle einen Messwert zum Schutzleiterwiderstand und Isolationswiderstand enthält. Zudem wurde bei den mehrpoligen RCDs jeder Außenleiter gemessen.
Wir haben den ausführenden Elektrobetrieb zu einer Stellungnahme gebeten, deren Antworten (siehe folgende Zitate) möchte ich in zwei Fragen zusammenfassen:
- Frage 1) »Die Durchgängigkeit des Schutzleiters ist auf der ersten Seite dokumentiert. Vom Messgerät wird automatisch der schlechteste Wert ausgewiesen.« Nach meiner Ansicht ist eine pauschale Bestätigung der Durchgängigkeit des Schutzleiters nicht ausreichend, ist dem so?
- Frage 2) »Die Isolationsmessung findet zu einem anderen Zeitpunkt und in mehreren Abschnitten statt – je nach Installationsfortschritt beim Aufklemmen der Leitungen und wird meistens mit einem anderen Messgerät (z. B. Beha Amprobe Unitest 1000 V) durchgeführt. Dieses Gerät hat keinen auslesbaren Speicher.« Für mich ist eine durchgeführte Messung, die nicht dokumentiert ist, wie eine nicht durchgeführte Messung anzusehen. Es besteht ja die Möglichkeit die Messwerte von Hand nachzutragen.
- Frage 3) »Diese Prüfung wird von uns grundsätzlich auf allen drei Außenleitern durchgeführt, da spätestens bei der Wiederholungsprüfung die Messung so gefordert ist.« Mir ist nichts bekannt bzw. ich konnte in den Normen VDE 0100-600, VDE 0105 nichts dazu finden, dass jeder Außenleiter überprüft werden müsste. Es stellt nur einen erhöhten und unnötigen Prüfaufwand dar. Liege ich da richtig?
U. S., Baden-Württemberg