Ein Kunde von mir betreibt eine große Automatendreherei, sämtliche Produktionsmaschinen (über 100 Stück) sind CNC-gesteuert. Die Stromversorgung erfolgt über werkseigenen Transformator (Trafo) 20 kV/0,4 kV über eine Haupt- und verschiedene Unterverteilungen. Die Maschinen sind alle fest über Abgangskästen mit mehreren Canalis-Stromschienensystemen von »Schneider« bzw. »Telemechanique« angeschlossen.
Da alle Maschinen aus Fernost kommen, arbeiten sie intern mit 200 V/120 V und 50 Hz. Zu diesem Zweck hat jede Maschine einen über flexible Leitungen fest angeschlossenen Trafo, der unsere Spannung von 400 V auf die 200-V-Anschlussspannung der Maschine umsetzt. Die Trafos habe alle eine Scheinleistung zwischen 20 kVA und 50 kVA, der sekundärseitige Sternpunkt ist geerdet (mit dem PE der Zuleitung verbunden). Es handelt sich um Trafos mit galvanisch getrennten Wicklungen, also keine »Spartrafos«. An den Maschinen befinden sich keine Steckdosen für allgemeine Anwendungen, sondern nur maschinenspezifische Harting-Stecker.
Ein Prüfer der Dekra war nun bei dem Kunden und hat eine stattliche Mängelliste verfasst. Ein Punkt war, dass keine Prüfprotokolle gemäß DGUV bzw. Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) nach VDE 0105-100 über die stationären elektrischen Anlagen vorliegen würden. Die bei der normalen Installation anzufertigen, ist kein Problem, aber wie verfahre ich mit den
Maschinen?
Ich kann dort ja praktisch nur messen, ob alle berührbaren leitfähigen Teile an den Potentialausgleich angeschlossen sind. Und dieser geht ja pro Maschine nur bis zum jeweiligen Trafo auf der 200-V/120-V-Ebene. Primärseitig sind nur die drei Phasen und der PE am Trafo angeschlossen. Die Trafos sind komplett verschraubt und nicht durch Laien zu öffnen. Weiterhin haben sie so ein hohes Gewicht, dass man sie ohne Hilfsmittel nicht verschieben oder umsetzen kann. Außerdem wurden an den Maschinen keine Änderungen seitens des Kunden vorgenommen.
K.-D. B., Rheinland-Pfalz